Der Modellbahn und der automatische Betrieb hier: Die Einrichtung von Blockstrecken -
     


Die automatisierte Modelleisenbahn

-- Die Blockstrecken auf der Modellbahn --



Inhaltsverzeichnis

- Einführung in das Thema

- Unterschied: Rückmelder und Besetztmelder

- Die Fahrt durch Blockstrecken

- Die Überwachungstechnik

- Lage der Rückmelder





Einführung in das Thema
Unter einer Blocksicherung versteht man eine Gleisstrecke, die in einzelne Abschnitte (=Blöcke) unterteilt wird und die jeweils mit einem Signal gesichert sind.

Der Blockstreckenbetrieb ist auf der großen Eisenbahn, für den sicheren Betrieb auf einer Bahnstrecke, unerlässlich. Ein geordneter Betrieb auf der Modellbahnstrecke erfordert somit immer die Aufteilung der Gleisstrecke in Blöcke.

Um zum Beispiel einen sicheren Betrieb zwischen zwei Bahnhöfen herbeizuführen, damit dort mehrere Züge hintereinander verkehren können, ohne dass die Gefahr besteht, dass ein Zug auf dem vor ihm fahrenden Zug auffahren kann, ist der Blockbetrieb erforderlich. Dazu wird die Strecke zwischen den zwei Bahnhöfen in mehrere Streckenbereiche aufgeteilt. Diese Streckenbereiche nennt man Blockabschnitte. Ohne die Einrichtung von Blockstrecken könnte auf einer Gleistrasse immer nur 1 Zug von Bahnhof zu Bahnhof fahren. So könnte ohne Blockstrecken z.B. lediglich ein Zug sicher vom Bahnhof A nach Bahnhof B fahren. Erst wenn er angekommen ist, könnte der zweite Zug vom Bahnhof A losfahren. Auch ein Gegenverkehr auf einer eingleisigen Strecke wäre ohne Blockstrecken nicht möglich. Ohne die Einrichtung von Blockstrecken könnte auch die Zugverkehrsfrequenz auf einer Strecke nicht wirtschaftlich ausgeschöpft werden.

In diesen jeweiligen Blockstrecken sind folgende Vorgaben nach den DB Vorschriften einzuhalten:

    - In einem Streckenblock darf sich maximal 1 Zug befinden.

    - Befindet sich ein Zug in einem Streckenblock, wird das Einfahren eines weiteren Zuges in diesen Blockabschnitt durch ein Blocksignal am Blockanfang verhindert. Das Signal zeigt die Anzeige "Halt".

    - Fährt ein Zug in einen freien Block ein, muss somit auf der einen Seite das Blocksignal von diesem Blockabschnitt auf "Halt" bzw bei Lichtsignalen auf "rot" geschaltet werden. Befindet sich vor diesem Blockabschnitt ein anderer Blockabschnitt, den der Zug gerade frei gemacht hat, kann dessen Blocksignal wieder auf Stellung "Fahrt" bzw. bei Lichtsignalen auf "grün" geschaltet werden.

Jeder Zug schaltet somit, wenn er einen Streckenblock befährt, das hinter sich liegende Signal (Formsignal oder Lichtsignal) durch einen Kontakt auf "Halt" und verhindert so, dass ein schnellerer, nachfolgender Zug auffährt. Erst wenn die betreffende Blockstrecke vollständig durchquert ist, wird das für diesen Block zuständige Blocksignal (das den Block sichert) wieder auf "Fahrt" gestellt. Dafür wird aber das Signal des folgenden Blocks auf "Halt" gestellt. Jeder Zug zieht sozusagen den "Signalhalt" hinter sich her und verhindert damit das Auffahren eines hinterher fahrenden Zuges. Auch in der Gegenrichtung wird der nächste in Fahrtrichtung liegende Block gesperrt, damit es keine Frontalzusammenstöße gibt.

Wir können somit aus den obig gesagten vermerken, dass die Zahl der eingesetzten Züge immer um einen Zug weniger sein muss als es Blockstrecken gibt. Also, wenn drei Blockstrecken zum Einsatz kommen, dann können zwei Züge sicher fahren. Bei der Planung von Blockstrecken ist deshalb darauf zu achten, dass die Anzahl der Blockstrecken auf die Anzahl der fahrenden Züge ausgelegt wird. Mehr Blockstrecken als Züge fahren sind allerdings immer sinnvoll. Wenn z.B. 8 Blockstrecken aufgebaut werden, können max. 7 Züge gleichzeitig fahren. Dies macht aber keinen großen Spaß, da die Züge viele Standzeiten haben, da ja jeder Zug nur eine Blockstrecke durchfahren kann und dann wieder halten muss. Sind viele Blockstellen und wenige Züge die Fahren, werden die Fahrtzeiten der jeweiligen Züge länger.
Merke also: bei der Planung der Blockstrecken auf die Anzahl der gleichzeitig gefahrenen Züge achten. In der Regel sollte immer ein Abstand zwischen Blockstrecken und fahrender Züge von 2 sein, damit ein nicht zu stockender Fahrbetrieb erfolgt.

Wir haben versucht das Blockstreckensystem euch beim nachfolgenden Bild nahe zu bringen.




Blockstrecken mit einer Lok
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Blockstrecken mit einer Lok
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Unterschied: Belegtmelder und Rückmelder
Bevor wir uns nun in das Thema hineinarbeiten, sind noch einige Definitionen und Erklärungen zu den Modulen und elektrischen Bausteinen erforderlich, die wir zum Blockstreckenbetrieb benötigen. Wir haben dies zwar schon im vorherigen Kapitel mit dem Thema beschäftigt, dennoch wollen wir nochmals kurz den Unterschied erklären.

Der Belegtmelder
Der Belegtmelder ist ein Modul, das eine Dauerüberwachung eines Gleisabschnittes ermöglicht. Er ist der ideale Baustein zur permanenten Überwachung eines Gleisabschnittes. Wenn ein Belegtmelder oder auch Gleisbesetztmelder eingesetzt wird, müssen die einzelnen Blöcke entsprechend voneinander getrennt werden. Meistens geschieht das durch die Trennung des Nullleiters (beim Dreileitersystem durch Trennung einer Schiene; beim Zweileitersystem durch die Trennung der Nullleiterschiene).

Der Rückmelder
Den Rückmelder gibt es so nicht. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten der Rückmeldung. Im Gegensatz zum Belegtmelder funktioniert der Rückmelder als sog. Impulsgeber. Hier ist ferner zu unterscheiden zwischen Analog und Digital. Im Digitalbetrieb ist ein Rückmelder auch als Gleisbesetztmelder einsetzbar. Im Analogbetrieb gibt es Rückmeldemodule für die verschiedensten Anwendungen (es sind eigentlich Schaltelemente). Es gibt also keine Dauerüberwachung des Streckenabschnittes. Dementsprechend muss bei einem Rückmelder auch nicht unbedingt eine Trennung in Blöcken durchgeführt werden. Ausnahme sind Digitalzentralen, die eine Blocksteuerung beinhalten, aber dazu später mehr. Rückmeldemodule benötigen in der Regel noch Schaltelemente, die nachfolgend nur noch kurz erklärt werden:
    Das Kontaktgleis: Durch ein Kontaktgleis wird erkannt, ob ein Gleisabschnitt mit einer Radachse belegt ist. Das Kontaktgleis macht deshalb nur beim Dreileitersystem Sinn, da die eine Schiene mit der anderen Schiene durch die Radachse elektrisch verbunden wird. Im Zweileitersystem ist dies so nicht möglich. Mit den Kontaktgleisen kann eine lückenlose Überwachung eines Gleisabschnittes durchgeführt werden. Wie bereits gesagt, bei Mittelleiter-Anlagen (Dreileiter) ist dies gängige Praxis, da diese Form der Überwachung keinen großen Aufwand erfordert.
    Schaltgleise:
    Der Einsatz ist ebenfalls nur auf Mittelleitergleisen möglich. Schaltgleise erkennen die Schleifer der Mittelleiter-Loks. Leider arbeiten Schaltgleise nicht immer zuverlässig.
    Stromfühler:
    Eine Möglichkeit für sog. Zweileiter-Anlagen ist der Einbau von Stromfühler für die Rückmeldung. In einem Gleisabschnitt wird der verbrauchte Strom gemessen. Leider können somit nur motorisierte Triebwagen oder Wagen mit einer eingebauten Beleuchtung erkannt werden. Sollen auch die Wagen zuverlässig erkannt werden, die keinen Stromverbrauch aufweisen, ist an jeder Wagenachse ein Widerstand anzubringen (Leitlack). Dieses Verfahren ist sehr aufwendig und deshalb nicht empfehlenswert.

    Es gibt noch weitere Schaltelemente, aber da verweisen wir auf das vorherige Kapitel.


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Der Streckenblock
Nun kommen wir auf die Streckenblöcke zu sprechen. Streckenblöcke sind auf der Modelleisenbahnanlage dann unerlässlich, wenn ein automatischer Betrieb auf der Anlage eingerichtet werden soll. Wenn also mehrere Züge auf der Anlage fahren sollen, dann müssen Blockstrecken eingerichtet werden, damit die Züge miteinander keine Kollisionen verursachen. Wer lediglich immer nur einen Zug auf der Modellbahnanlage fahren lässt, oder die fahrenden Züge auf getrennten Gleisen verkehren, kann auf Blockstrecken verzichten. Sehen wir uns den Streckenblock genauer an:

Ein Streckenblock weist eine bestimmte, klar definierte Gleislänge auf. Im Modellbahnbereich befindet sich in einem Streckenblock keine Weiche. Der Zugverband hat somit immer komplett in einen Streckenblock zu passen.

Der einfachste Streckenblock besteht aus einem Fahrabschnitt und einem Halteabschnitt. Der Halteabschnitt ist so zu bemessen, dass auch der schnellste Zug im Fuhrpark sicher vor dem nächsten Block zum stehen kommt. Die Länge des Fahrabschnittes ist auf jeden Fall größer auszulegen als die größte Zuglänge im Fuhrpark (min. 20cm bei H0). Welches Maß man tatsächlich wählt hängt vom verwendeten Fuhrpark und von der Spurgröße ab. Die Maße sollten aber nicht zu kleinlich ausgelegt werden, da sonst die Einschränkungen im Zugverband doch sehr groß ist (es könnte dann nicht mal ein Güterwagen zusätzlich angehängt werden, wenn der Fahrabschnitt zu kleinlich ausgelegt ist. Der aufmerksame Modellbahner wird nun schon gemerkt haben, dass Blockbildungen erst ab Anlagen mittlerer Größe erst Sinn machen.


Blockgestaltung - Vergrößern - Bild anklicken

Der Nachteil an der obig geschilderten Blockstrecke ist, dass die Züge abrupt anhalten und anfahren. Insbesondere bei analogen Anlagen dürfte aber diese einfache Blockgestaltung von Vorteil sein, da der Verdrahtungsaufwand sich in Grenzen hält.

Vorbildgetreuer ist aber die Blockstrecke wenn die Züge vor einem Haltesignal langsam abbremsen und dann erst stoppen. Wenn das Signal wieder auf "Fahrt" geht, beschleunigt der Zug dann wieder. Um dies zu erreichen ist zwischen dem Fahrabschnitt und dem Halteabschnitt ein sog. Bremsabschnitt einzufügen. Dies geht aber mit einer weiteren Verlängerung des Streckenblockes einher.

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Die Fahrt durch Blockstrecken
Wie wir nun wissen, wird die Strecke zwischen zwei Blockstellen als "Blockstrecke" bezeichnet. Als nächstes wollen wir uns den Ablauf mit unterschiedlichen Signalsystemen ansehen. Die Signalisierung von Blockstrecken auf der Modellbahn können wie folgt vorgenommen werden:
    1. Signalisierung mit Formsignalen - also Formhauptsignal und Formvorsignal.
    2. Signalisierung mit Lichtsignalen - also Lichthauptsignal und Lichtvorsignal.
    3. Einsatz von sog. Blocksignalen

    Lichtsignalsteuerung
    Bei einer Lichtsignalsteuerung mit Vor- und Hauptlichtsignal ist es bei eine "Selbstblock = automatisierter Streckenblock" vorbildgetreu, wenn das Signal in der Grundstellung immer auf "Fahrt" steht, also grün. Das nachfolgende Bild zeigt das Schema einer Blockstrecke mit Lichtsignalen.


    Blockstreckensteuerung mit Lichtsignalen -- Vergrößern - Bild anklicken


    Formsignalsteuerung

    Demgegenüber ist bei den Formvorsignalen und den Formhauptsignalen immer die Grundstellung "Halt". Im Modellbahnbau braucht man sich natürlich nicht an diese Vorschriften für die große Bahn halten, dennoch sollte diese Kenntnis bei jedem Modellbahner vorhanden sein.


    Blockstreckensteuerung mit Formsignalen - Vergrößern - Bild anklicken


    Blocksignalsteuerung

    Das nachfolgende Bild zeigt für die Blockstellensignale. Ein Blocksignal ist ein Eisenbahnsignal und gehört zu den Hauptsignalen. Es begrenzt einen Zugfolgeabschnitt oder Zugmeldeabschnitt der freien Strecke. In einem Zugfolgeabschnitt darf sich jeweils nur ein Zug befinden, dies ist auf Hauptbahnen und den meisten Nebenbahnen durch den Streckenblock gewährleistet. die Grundeinstellung "Freie Fahrt" für alle Blockstellen. Bei Einsatz von Blocksignale haben diese in der Regel die Grundstellung "Halt!" also rot. Diese Blocksignale gehen dann erst auf "Fahrt" , wenn der Fahrdienstleiter eine Fahrstraße einstellt.


    Blockstreckensteuerung mit Blocksignalen --- Vergrößern - Bild anklicken


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Die Überwachungstechnik
Natürlich reicht alleine die Signalisierung von Blockstrecken nicht aus. Um festzustellen, in welcher Blockstrecke sich der Zug befindet, brauchen wir eine Überwachung des jeweiligen Zuges. Wir benötigen somit Überwachungsmodule. Egal ob nun mit analoger Technik oder mit digitaler Technik immer ist es erforderlich zu wissen, ob ein Zug den entsprechenden Blockabschnitt belegt hat oder ob der Blockabschnitt frei verfügbar ist. Zu diesem Zweck gibt es natürlich viel Technikzubehör im Handel. Da wir aber der Auffassung sind, dass für den "normalen" Modellbahner die einfachste Lösung auch die Anwendungssicherste ist, beschränken wir uns auf die Mindestanforderungen, die an eine automatisierte Blockstreckensteuerung zu stellen sind. Dabei ist es egal ob wir auf Spur: H0, TT oder N fahren. Derzeit beschränken wir uns deshalb auf einen Melder pro Block. Der Dreh- und Angelpunkt bei der Gleisüberwachung von Blockstrecken ist der Gleisbesetztmelder. Im Gegensatz zum Rückmelder ist die Überwachung beim Gleisbesetztmelder permanent.

Nun gibt es aber eine schier unüberschaubare Anzahl von Gleisbesetzmeldemodulen von den verschiedensten Herstellen. Eine Darstellung all dieser Module ist deshalb hier nicht möglich.

Dennoch wollen wir darauf hinweisen, dass das bekannteste digitale Rückmeldemodul sicherlich das s88-Modul (6088) von Märklin ist. Dieser Decoder kam mit dem Memory (6043) auf den Markt. Der Nachteil des s88 (6088) ist, dass eine Begrenzung auf 496 Rückmeldekontakte (max. 31 s88-Rückmelder) besteht. Dennoch ist dieser Rückmelder noch gut für kleinere und mittlere Anlagen einsetzbar und man bekommt ihn sehr günstig.

Wir wollen uns hier aber nicht mit der digitalen Rückmeldedecoderhistorie von Märklin beschäftigen, sondern auf die Funktionsweise und Anordnung der Gleisbesetztmelder eingehen.

Wie funktioniert nun so ein Gleisbesetzmelder.

Gleisbesetztmeldermodule sind Elektronikbausteine die jeden Fahrstrom ab 1 mA im Trennabschnitt (Blockstrecke), den sie überwachen melden. Diese Module reagiert somit sowohl auf stehende, als auch auf fahrende Loks und Wagen mit Beleuchtung auf der Blockstrecke. Der Gleisbesetztmelder ermöglicht durch den meist hohen zulässigen Ausgangsstrom von bis zu 1 A, den Anschluss vieler Lampentypen, LEDs, Relais, Weichen (mit Endabschaltung) und Lichtsignalen, Formsignalen (mit Endabschaltung) oder anderer Bausteine, z.B. Soundmodule. Da in diesen Gleisbesetztmeldemodulen integrierte Relais enthalten sind, ergeben sich viele Schaltmöglichkeiten ohne noch zusätzliche Bauteile zu benötigen. Das ist gut für den Geldbeutel des Modellbahners. Hersteller von derartigen Modulen sind z.B. Uhlenbrock, Tams etc.

Der Einbau ist vom Schwierigkeitsgrad auch überschaubar. Wie wir bereits wissen, müssen Blockabschnitte angelegt werden. Jeder Blockabschnitt wird vom anderen Blockabschnitt physikalisch getrennt. Beim Zweileitersystem bei Gleichstrom sollten die Trennabschnitte auf der Massenseite erfolgen (Nullleiter), da die Masseseite auch der gemeinsame Rückmelder für andere Komponenten ist (wie Digitalzentralen, Trafos etc). Dadurch werden nicht nur Kurzschlüsse vermieden, sondern die einzelnen Abschnitte sind auch unabhängig von der Einspeisung des Fahrstroms.

Der Gleisbesetztmelder wird an die zu überwachende Schiene, den Wechselspannungsausgang eines Transformators und an den zu schaltenden Artikel angeschlossen (also z.B. das Blocksignal). In den Fahrspannungsabschnitten, an denen kein Besetztmelder angeschlossen ist, ist meistens eine Entkopplung mit Dioden vorzunehmen, damit eine ordnungsgemäße Überwachung auch bei abgeschalteter Fahrspannung erfolgen kann.

Die Verbraucher, die über die Relais geschaltet werden sollen, können an Wechsel-, Gleich- oder Digitalspannung angeschlossen werden. Das kann die Spannung sein, die den Baustein versorgt oder eine separate Stromversorgung. Die interen Relais können benutzt werden, um z.B. eine Rot/Grün-Anzeige am Stellpult zu realisieren, um Weichen und Signale mit Endabschaltung oder andere Bausteine wie Soundmodule oder eine Beleuchtung zu schalten.

Die meisten Gleisbesetztmelder können nicht nur an Digitalanlagen angeschlossen werden, sondern sind auch für analoge Anlagen tauglich. Allerdings ist bereits jetzt darauf hinzuweisen, dass die Schaltungen im Digitalbetrieb wesentlich einfacher sind als im Analogbetrieb. Dazu kommt, dass im Digitalbetrieb die Benutzerfreindlichkeit und auch der vorbildgetreue Einsatz wesentlich besser ist.

Dennoch betrachten wir als erstes den Einsatz eines Gleisbesetztmelders bei einer analogen Zweileiteranlage.


Analoge Blocksteuerung im Zweileitersystem
Wir verwenden hier Gleisbesetztmelder, die es auch für den analogen Betrieb gibt. Im Grunde genommen sind es Schaltrelais. Aber für den Modellbahner ist der Gleisbesetztmelder einfacher zu verdrahten. Als Beispiel nehmen wir den Gleisbesetztmelder von Tams (GMB1). Der Gleisbesetztmelder GBM-1 kann in Modellbahnanlagen aller Spurweiten eingesetzt werden (Ausnahme - Spur: G). Dieser Gleisbesetztmelder ist wie alle Gleisbesetztmelder sehr empfindlich und erkennt Verbraucher mit einem Stromstärke von nur 1 mA. Der maximale Strom der vier Schaltausgänge betragt je 500 mA. Damit können alle gängigen Schaltvorgänge an Lichtsignalen, Formsignalen, Lichtsignalen vorgenommen werden. Bei einem höheren Strombedarf muss ein Relais dazwischen geschaltet werden. Bei analogen Gleichstromanlagen erkennt der Gleisbesetztmelder Fahrzeuge unabhängig von der Fahrtrichtung, mit der sie in einen Gleisabschnitt einfahren. Alle Gleisbesetztmelder dürfen, genauso wie der Tams-Melder nicht über Trafos oder digitale Booster, die Fahrstrom bereitstellen, versorgt werden. Zur Versorgung können Trafos (analog) verwendet werden, die auch andere Gleisbesetztmelder oder Beleuchtungen versorgen. Die Auswertung erfolgt gegen Masse. Deshalb grundsätzlich bei allen Gleisbesetztmeldern beachten, dass bei Gleichstrom die Trennabschnitte in die Masseseite, d.h. in den gemeinsamen Rückleiter, eingefügt werden. So werden Kurzschlüsse vermieden und die die einzelnen Abschnitte sind auch unabhängig von der Einspeisung des Fahrstroms. Was benötigen wir nun. Wir benötigen für unseren dargestellten Fall folgende Teile:

- analogen Trafo
- 4 Signale (Formsignal oder Lichtsignal oder Blocksignal)
- 1 Gleisbesetztmelder für 4 Blockabschnitte (gibt es wie gesagt z.B. bei Uhlenbrock, Conrad-Electronic, Tams etc.)


Bei unserem Gleisbesetztmelder leuchtet die zugeordnete LED auf, wenn der Gleisabschnitt besetzt ist. Unser Gleisbesetztmelder meldet den Besetzt-Zustand von vier einzelnen, voneinander unabhängigen Gleisabschnitten. Der Baustein ist universell bei allen Systemen (Gleichstrom, Wechselstrom und Digital) einsetzbar. In unserem Fall wird er zwischen den analogen Fahrtrafo und den gewünschten Blockabschnitt geschaltet und meldet alle sich in dem jeweiligen Gleisabschnitt befindenden elektrischen Verbraucher, z.B. Lokomotiven oder Wagen mit Beleuchtung. Beim 2-Leitersystem werden auch Wagen ohne Beleuchtung zu Stromverbrauchern, indem eine Achse mit Widerstandslack bestrichen wird. Elektrische Verbraucher, die sich in einem abgeschalteten Gleisabschnitt befinden, werden angezeigt, wenn ein zusätzlicher Widerstand eingebaut wird. Die Auswertung erfolgt gegen Masse, schon ein sehr kleiner Strom ist ausreichend. Der Masseanschluss des Fahrtrafos darf nicht an einen überwachten Gleisabschnitt angeschlossen werden, da sonst keine Besetztmeldung aus dem betreffenden Gleisabschnitt erfolgen würde (siehe auch nachfolgendes Bild). Seite 2

Noch etwas. Der Gleisbesetztmelder ist auch als Bausatz erhältlich. Damit kann Geld gespart werden, gegenüber einem bereits fertig montierten Baustein.


Analoges Blocksystem im Zweileitersystem
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Wir haben im obigen Bild die Schaltung des Gleisbesetztmelders bei analogen Schaltungen dargestellt. Die Relaisschaltungen A1 bis A4 haben wir je einem Signal zugeordnet. In der Praxis ist es aber so, dass pro Streckenblock jeweils 2 Signale bedient werden müssen. Bei der Einfahrt in den Block muss das hintere Signal auf "Halt" gestellt werden, damit kein Zug mehr in den Block einfahren kann und das vordere Signal muss auf "Fahrt" gestellt werden. Bei der Einfahrt in den zweiten Block muss wieder das hintere Signal auf "Halt" und das vordere Signal auf "Fahrt" gestellt werden. Dementsprechend werden die Ausgänge A1 bis A4 mit zwei Verbrauchern beschaltet. Deshalb ist es wichtig zu überprüfen, ob die 500 mA nicht doch durch die zwei Verbraucher überschritten werden. Dann müsste wie bereits gesagt ein mechanisches oder elektrisches Relais dazwischen geschaltet werden.


Analoge Blockstreckenplanung im Märklin Dreileitersystem

Wir planen hier wieder 4 Blockstrecken und nehmen wieder das Tams GBM1. Wir bitten hier um Verständnis, dass wir mit dem gleichen Gleisbesetztmelder weiter arbeiten als im obigen Beispiel. Das System geht aber mit jedem anderen Gleisbesetztmelder. Wir wollen hier keine Werbung für die Fa. Tams machen, das liegt uns fern. Es gelten hier praktisch die selben Aussagen wie im obigen Beispiel, mit folgenden Ausnahmen:

1. Der Stromleiter liegt auf der Mittelschiene. Die beiden Außenschienen sind Nullleiter.
2. Der Nullleiter sind die beiden Außenschienen.


Analoge Blockstreckensteuerung im Dreileitersystem -- Vergrößern - Bild anklicken



Digitale Blockstreckenplanung im Märklin Dreileitersystem mit Zentrale ohne Blocksteuerung
Nun geht es in die Digitaltechnik. Da wird naturgemäß natürlich vieles einfacher. Wir benötigen im Digitalsystem - auch beim Dreileitersystem - folgende Artikel:
    - 4 Signale (Blocksignal, Formsignale oder Lichtsignale)
    - mind. 4 Rückmeldemodule.
    - 1 Digitale Zentrale die keine Blockstrecken programmieren kann.

Wenn wir hier wieder beim Tams GBM1 Rückmelder bleiben, dann macht dies nur Sinn, wenn wir eine digitale Zentrale besitzen, die keine Fahrstraßen und Blocksysteme programmieren kann. Wenn eine solche Zentrale vorhanden ist, dann macht der Gleisbesetztmelder noch Sinn. Diese gilt auch für andere Gleisbesetztmelder. Der Vorteil dieses Gleisbesetztmelders ist, dass er mit allen digitalen Bussystemen zusammenarbeiten kann - also z.B. mit dem s88 von Märklin oder dem LocoNet. Sichergestellt muss nur sein, dass die Massekontakte von den Digitalsystemen eingelesen werden können.
Eine Digitalzentrale mit Fahrstraßen und Blockprogrammierung ist wesentlich zu schalten als eine analoge. Sehen wir uns nun die Schaltung von Blockstrecken bei einer Digitalzentrale an, die keine Blocksteuerung besitzt.


Digitales Blocksystem im Dreileitersystem ohne Zentrale mit Blocksteuerung
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Nun könnten wir eigentlich den Fall als erledigt betrachten. Aber wir wollen doch mal ins Detail gehen und uns die Gleisbesetztmeldeschaltung mit einem s88-Decoder (s88-Modul) von Märklin ansehen. Dabei nehmen wir aber keine Central-Station oder Mobile-Station von Märklin, sondern wir gehen weiter zurück und nehmen uns folgende Artikel von Märklin, die es nur noch im Gebrauchthandel gibt, aber noch von vielen Modellbahnern benutzt werden. Wir reden hier vom Motorola-Protokoll. Wie ihr wisst haben wir einen Fabel für alte Modellbahnartikel, da wir der Meinung sind, dass alte Modellbahnartikel wesentlich günstiger sind und dementsprechend auch für den kleinen Modellbahnbeutel gut passen. Es muss nicht immer ein Gerät mit den neuesten Raffinessen sein. Die Hauptsache ist doch, dass man einigermaßen vorbildgetreu fahren kann. Wir nehmen uns nun ein Märklin Control-Unit, ein Memory, ein Keyboard und einen s88-Rückmelder. Damit bauen wir uns 4 Blockstrecken auf. Also benötigen wir dann vier voneinander getrennte Gleisstrecken = Blöcke. Das ganze sieht dann von Schema her so aus:

s88-Blockstrecke     s88-Blockstrecke mit drei s88-Modulen
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Wichtig ist nun auch folgendes: Beim Memory sind im unverriegelten Betrieb nur die Kontakte 1 bis 8 des s88 relevant. Im unverriegelten Zustand wird die einprogrammierte Fahrstraße ohne Überprüfung einer Kollision mit einer anderen Fahrstraße geschaltet. Das erste s88-Modul ist für die Schaltreihe A am Memory zuständig. Sollte noch ein zweiter s88-Decoder angehängt werden ist die Schaltreihe B am Memory zuständig. Falls noch ein drittes s88-Modul angehängt werden soll, dann ist die Schaltreihe C zuständig. Aber das nur nebenbei (siehe rechtes obiges Bild). Wir benötigen weiterhin nur 1 s88-Modul. Die Meldekontakte der jeweiligen Blöcke werden entsprechend den Blocknummern 1 bis 4 mit den Buchsen des s88-Moduls Ziffer 1 bis 4 verbunden. Wir könnten auch eine andere Nummernfolge nehmen (also z.B. 2 bis 5). Die Freigabekontakte 9 bis 12 bleiben frei, da die Blockstrecke ohne Verriegelung arbeitet. Soweit dürfte alles klar sein. Da wir mit keiner Verriegelung arbeiten, werden die Blockstrecken bei keiner Stromabnahme (also es befindet sich kein Zug im Blockabschnitt) wieder freigegeben. Jetzt muss nur noch das Memory und die Control-Unit entsprechend programmiert werden und die Blockstrecken könne benutzt werden. Nun wird der eine oder andere Modellbahner natürlich sagen, ja da fehlt noch ein Freigabeabschnitt und ferner muss die Digitalanlage noch programmiert werden. Dazu ist zu sagen, dass natürlich ein Freigabeabschnitt die Sicherheit des Blockbetriebes erhöht. Wir wollen aber nur mal grundsätzlich den Blockbetrieb darstellen. In Hinblick auf die Programmierung der Digitalkomponenten verweisen wir auf die Bedienungsanleitung des jeweiligen Gerätes. Es würde hier zu weit führen, wenn wir hier auch noch die Bedienungsanleitung in den Aufsatz einbauen sollten. Wir werden uns aber sicher noch - wenn Bedarf von eurer Seite besteht - mit Blocksystemen beschäftigen, die außer eine Blockstrecke noch eine Signalsteuerung und sog. Sicherheitsstrecken beinhalten.


Digitale Blockstreckenplanung im Märklin Dreileitersystem mit Zentrale mit Blocksteuerung

Wenn wir nun eine Digitalzentrale besitzen, wie z.B. die Central-Station 2 oder höher von Märklin oder die Intellibox II von Uhlenbrock, können wir auch Fahrstraßen und Blockstrecken programmieren. Dadurch gestaltet sich die Blockstreckenplanung natürlich wesentlich einfacher. Wir benötigen hier aber keine Gleisbesetztmelder mehr, sondern es genügt ein sog. Rückmelder. Ein Rückmelder ist eigentlich ein abgespeckter Gleisbesetztmelder, da er keine Funktion mehr ausüben muss. Eine digitale Zentralstation mit Rückmeldeeinrichtung, kann erkennen, wo sich ein Zug befindet und entsprechende Schaltfunktionen ausüben. LocoNet-Rückmeldemodule oder besser bekannt s88-Rückmeldemodule überwachen die Streckenabschnitte und melden die Veränderung von "Gleis frei" nach "Gleis belegt", oder von "Gleis belegt" nach "Gleis frei" an die Zentraleinheit. Um vom Zug gesteuerte Schaltfolgen auszulösen, wird diese Gleisbelegtmeldung über das LocoNet an die Intellibox II, das IB-Control II, das IB-Switch, oder über das Interface an ein Computerprogramm weitergegeben, das dann seine Steueraufgaben entsprechend koordinieren kann. Bei der Intellibox II von Uhlenbrock. Insgesamt ist die Auswertung von 2048 Eingängen möglich. An den s88-Eingang der Intellibox II können max. 31 s88-Rückmeldemodule mit je 16 Eingängen angeschlossen werden.

Um zu verstehen, was sich da im Gerät abspielt sind folgende Erläuterungen erforderlich. Die Intellibox besitzt 2 Rückmeldemodi, den Rückmelder-8 Modus und den Rückmelder-16 Modus. Wird die [mode]-Taste betätigt, so kann im Auswahlmenü über die Displaytasten der entsprechende Rückmeldemodus ausgewählt werden. Passend zum eingestellten Modus ändert sich die Darstellung in der Mitte des Displays. Unabhängig davon, ob die Anzeige von 8 oder 16 Rückmeldern angewählt wurde, kann jeweils über eine Adresseingabe ein Block von 8 oder 16 Rückmeldern aufgerufen werden, der mit der eingegebenen Adresse beginnt und die 7 oder 15 Folgeadressen beinhaltet. Für jede Gruppe kann aber auch eine individuelle Belegung festgelegt werden. Es können 64 verschiedene Rückmeldegruppen im Gerät abgespeichert werden. Jede Gruppe erhält ihren eigenen Namen.

Wir wollen uns aber hier weiter mit der Central-Station 2 bzw. 3 von Märklin beschäftigen. Auch dieses Gerät ist ähnlich aufgebaut. Wir benötigen zum Betrieb von 4 Blockstrecken folgende Artikel:
    - Central-Station 2 oder 3 oder Uhlenbrock Intellibox II oder ESU etc.
    - 4 Reedkontakte

Wie ihr der dem nachfolgenden Schaltbild entnehmen könnt, gestaltet sich nun die Blockstreckenbildung sehr einfach. Die Hauptaufgabe ist die Programmierung der Blockstrecken.


Digitales Blocksystem im Dreileitersystem mit Zentrale mit Blocksteuerung
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Es dürfte klar sein, dass es hier nun verschiedene Abwandlungen von dem System gibt. Es können anstatt der Reedkontakte im Dreileitersystem auch Schaltgleise und Kontaktgleise im Dreileitersystem eingefügt werden. Dies bleibt aber dem Einzelnen vorbehalten, für was er sich entscheidet.


Digitale Blockstreckenplanung im Zweileitersystem mit Digitalzentrale ohne Blocksteuerung
Hier gilt das bereits gesagte. Die nachfolgende Schaltung mit dem Tams Gleisbesetztmelder ist nur sinnvoll, wenn eine Digitalzentrale verwendet wird, mit der keine Blockstrecken programmiert werden können. Wir benötigen folgende Artikel:
    - 4 Signale (Blocksignal, Formsignale oder Lichtsignale)
    - mind. 4 Rückmeldemodule.
    - 1 Digitale Zentrale die keine Blockstrecken programmieren kann.




Digitales Blocksystem im Zweileitersystem ohne Zentrale mit Blocksteuerung
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Digitale Blockstreckenplanung im Zweileitersystem mit digitaler Zentrale mit Blockstellenprogrammierung
Analog zu Dreileitersystem wollen wir uns nun noch die Schaltskizze im Zweileitersystem für digitale Zentralstationen im Zweileitersystem ansehen.
    - Central-Station 2 oder 3 oder Uhlenbrock Intellibox II oder ESU etc.
    - 4 Reedkontakte
    1 Rückmeldemodul




Digitales Blocksystem im Zweileitersystem mit Zentrale mit Blocksteuerung
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Hinweise zur Lage der Rückmelder
Wir wollen uns nun noch über die Lage des Rückmelders Gedanken machen. In einem Streckenblock - so haben wir gelernt - muss mind. ein Rückmelder vorhanden sein. Ferner ist, damit die Zugspitze bzw. die Lok vom Rückmelder erkannt wird, der Rückmelder so zu platzieren, dass der Zug von der letzten Weiche bis zum Rückmelder komplett Platz auf dem Streckenblock hat.
Darüber hinaus sollte hinter dem Rückmelder noch so viel Platz bis zur nächsten Weiche gelassen werden, wie der Zug zum Anhalten benötigt. Die Konsequenz daraus ist, dass ein Streckenblock in der Regel (bei H0) 0,50 cm länger sein muss als die tatsächliche Zuglänge. Das nachfolgende Bild zeigt dies.


Lage der Rückmelder -- Vergrößern - Bild anklicken

Wer nun nicht genügend Platz auf der Modellbahn hat, der kann diese Längen verkürzen indem er zusätzlich 2 Rückmelder im Block anlegt. Insgesamt wären dies dann drei Rückmelder in einem Block. Die Platzierung: Anfang, Mitte und Ende des Blockes.

Durch diese Anordnung kann beim ersten Rückmelder der Zug bereits auf halbe Geschwindigkeit abgebremst werden, beim zweiten Melder auf Langsamgeschwindigkeit gebremst werden und beim Dritten dann auf Null abbremsen. Dies erfordert natürlich auch die entsprechenden Decoder in der Lok.

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Im nächsten Teil der "automatisierte Modellbahn" werden uns mit speziellen Überwachungssystemen wie Lizzy oder Macro beschäftigen.

 
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