Der Modellbahn und der automatische Betrieb hier: Die Einrichtung einer Pendelzugstrecke mit Lokdecodern-
     


Die automatisierte Modelleisenbahn

-- Die Einrichtung einer Pendelstrecke mit Lokdecodern --



Einführung in das Thema

Wir haben uns ja bereits mit Pendelzugstrecken beschäftigt. Nun wollen wir aber eine Pendelstrecke einrichten, bei der über den Lokdecoder der jeweiligen Lok ein Pendelzugbetrieb eingerichtet werden kann. Voraussetzung hierfür ist der Einsatz von Lokdecodern die hierfür geeignet sind. Nicht jeder Lokdecoder beherrscht den Pendelzugbetrieb. Wir sehen uns an, was wir alles benötigen um einen Pendelzubetrieb mit einem Lokdecoder zu ermöglichen:
    - Eine Lok oder Triebfahrzeug mit einem entsprechenden Lokdecoder
    - Strecke mit zwei Endhaltestellen
    - kleine Magnete
    - Reedkontakte
    - Digitalzentrale

Der eine oder andere Modellbahner wird sich nun fragen, wo denn dann eigentlich der Vorteil liegt, wenn der Lokdecoder selbst mit einer Pendelzugsoftware ausgestattet ist. Der Vorteil liegt hier klar auf der Hand. Zwar benötigen wir weiterhin - außer dem Lokdecoder - noch zusätzliche elektronische Teile, die wir auch bei einer externen Pendelzugsteuerung benötigen. Der entscheidende Vorteil ist aber, dass ich keine physikalisch vom übrigen Schienennetz getrennte Pendelstrecke benötige. Ich kann im laufenden Schienennetz jederzeit eine Pendelstrecke einrichten. Wichtig ist nur, dass ich bei den jeweiligen Endpunkten oder auch Zwischenaufenthalten einen Magneten auf das Gleisschotterbett einbauen muss. Beim Überfahren des Magneten durch die Lok, deren Unterseite mit einem Reedkontakt versehen ist, wird dann ein Schaltimpuls vom Reedkontakt an den Lokdecoder abgegeben. Dieser Verarbeitet dann das Signal entsprechend. Somit können auf der Pendelstrecke auch Kreuzungen, Abzweigungen etc. vorkommen, ohne das diese den Pendelzugbetrieb stören. Natürlich muss aber verhindert werden, dass andere Züge eine Kollision mit dem Pendelzug herbeiführen (z.B. durch Blockschaltungen).






Einrichten der Pendelstrecke

Es wird eine Pendelzugstrecke aufgebaut die zwei Endhaltepunkte besitzt mit je ein Gleisabschnitt mit Trennung in Fahrtrichtung rechts. Über die Trennstellen an den jeweiligen Endpunkten der Pendelzugstrecke werden Dioden erforderlich. Dazu später mehr. Zu beachten ist die Trennung des Gleises immer in Einfahrtrichtung rechts.

Wenn die Strecke eingerichtet ist, wird die Lok mit dem entsprechenden CV-Wert des Decoders für den Pendelbetrieb programmiert: Hierzu die entsprechende Beschreibung des Decoders genau durchlesen. Durch Programmierung kann in der Regel festgelegt werden :
- die Länge der Haltezeit (0 bis max. 160 Sekunden), entweder gemeinsam fur beide Fahrtrichtungen oder getrennt fur Vorwärts- und Ruckwärtsfahrt;
- ob nach dem Halt ein Richtungswechsel ausgeführt wird oder nicht
- das Ausschalten der Pendelautomatik mit Funktionstasten
- Anzahl der Schaltimpulse, die zwischen zwei Endbahnhöfen ignoriert werden sollen (und keinen Halt am Endbahnhof auslosen).

Wenn der zugeordnete Schalteingang ausgelost wird, kann nun die Lok auf der Pendelstrecke gefahren werden. Sobald ein Schaltvorgang auf der Strecke ausgelöst wird (z.B. durch einen Reedkontakt in Kombination mit einem kleinen Magneten auf dem Schienenbett), bremst die Lok mit der eingestellten Bremsverzögerung. Nach der eingestellten Haltezeit fahrt die Lok mit der eingestellten Anfahrverzögerung wieder los. Je nach Einstellung des Decoders wird intern die Fahrtrichtung gewechselt oder nicht. Wird sie nicht gewechselt fährt die Lok in der selben Richtung weiter. Bei entsprechender Programmierung wird das Schließen des einen Schalteingangs auf freier Strecke zwischen den Endbahnhöfen von der Pendelautomatik ignoriert und kann wahrend der Pendelfahrt zum Auslosen beliebiger Funktionen verwendet werden.

Wenn die Lok nicht hält und in die falsche Richtung pendelt, sind die Gleisanschlüsse am Decoder vertauscht. Die Polung der Dioden im Bild entspricht dem BM1 oder BM2 und sollte so beibehalten werden. Die Trennung sollte immer in Fahrtrichtung rechts erfolgen.

Wir werden uns nun als Beispiel einen Tams Lokdecoder der Serie 30plus, bei denen eine Pendelzugautomatik eingebaut ist, näher ansehen. Die Tams Lokdecoderserie 30plus beinhaltet folgende Lokdecoder: LD-G-31plus; LD-G-33plus; LD-G-34plus und LD-G-36plus. All diese Lokdecoder erlauben die Programmierung eines Pendelzugbetrieb. Über die am Decoder vorhandenen Schalteingänge kann eine Pendelzugautomatik eingerichtet werden. Der Vorteil bei Lokdecodern mit Pendelzugautomatik besteht darin, dass sie auch auf dem übrigen Streckennetz eingesetzt werden können. Sie sind somit nicht ausschließlich auf den Pendelzugbetrieb ausgerichtet. Der Zug bzw. das Triebfahrzeug kann somit jederzeit von der Pendelzugstrecke abgezogen werden uns als "normales" Triebfahrzeug auf der Modellbahn eingesetzt werden.

Der als Beispiel hier vorgestellte Lokdecoder LD-G-31plus besitzt folgende Anschlüsse:

Auf der Vorderseite:
Anschluss X1 -- Kabelfarbe: weiß -- F0r = Licht Vorwärtsfahrt (Funktionstaste F0)
Anschluss X2 -- Kabelfarbe: orange -- Motoranschluss 1 (plus)
Anschluss X3 -- Kabelfarbe: blau -- RL = Rückleiter für alle Funktionen (+)
Anschluss X4 -- Kabelfarbe: grau -- Motoranschluss 2 (-)
Anschluss X5 -- Kabelfarbe: ....... -- nicht belegt
Anschluss X6 -- Kabelfarbe: rot -- rechter Stromabnehmer (bzw. Schleifer)
Anschluss X7 -- Kabelfarbe: gelb -- F0r = Licht Rückwärtsfahrt (Funktionstaste F0)
Anschluss X8 -- Kabelfarbe: schwarz -- linker Stromabnehmer (bzw. Gehäusemasse)
Anschluss X9 -- Kabelfarbe: braun -- Lautsprecher Anschluss A (Signal / -)
Anschluss X10 -- Kabelfarbe: grün -- AUX1 (Funktionstaste F1)
Anschluss X11 -- Kabelfarbe: braun -- Lautsprecher Anschluss B (+)
Anschluss X12 -- Kabelfarbe: violett -- AUX2 (Funktionstaste F2)
Anschluss X13 -- Kabelfarbe: grau -- Schalteingang IN1
Anschluss X14 -- Kabelfarbe: grau -- Schalteingang IN2

Auf der Rückseite:
Anschluss X15 -- braun -- Stützelko Minuspol (-); Masseanschluss für Reedkontakte bzw. Hall-Sensoren --> für Pendelzugbetrieb erforderlich
Anschluss X16 -- Kabelfarbe: blau -- Stützelko Pluspol (+); Spannungsversorgung Hall-Sensoren

Die Anschlussbelegung ist dem nachfolgenden linken Bild zu entnehmen.





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Im obigen rechten Bild haben wir euch eine Pendelzugstrecke im Schema dargestellt. Wenn ihr den Aufbau so vollzogen habt, dann müsst ihr als nächstes in die Programmierung des Decoders einsteigen und zwar in die CV-Werte. Über die CV-Werte des Decoders können nun verschiedene Einstellungen vorgenommen werden. Wir beschränken uns hier ausschließlich auf die Pendelzugautomatik. Um hier entsprechende Einstellungen vornehmen zu können, müssen wir über die Digitalzentrale in das CV-Werte-Menü. Bei unserem Lokdecoder liegen die CV-Werte für die Pendelautomatik bei den Nr. 196, 197, 198 und 179.

Der CV-Wert 196 und 197 (Eingang 1 und Eingang 2): Es ist sinnvoll den Eingang 1 den Endhaltepunkten der Pendelstrecke zuzuordnen. Der Eingang 2 (CV197) sollte den Zwischenaufenthalten vorbehalten werden, soweit welche angelegt sind. In unserem Beispiel sind keine Zwischenaufenthalte vorgesehen. Eingestellt kann bei den beiden CV-Werten jeweils die Haltezeit, Fahrtrichtung getrennt oder gemeinsam.

Der CV-Wert 198 beinhaltet die Funktionstasten F5 bis F12, die für das Abschalten der Pendelzugautomatik vorgesehen sind. Hierfür muss eine Funktionstaste ausgewählt werden.

Der CV-Wert 179 beinhaltet, dass die definierte Schaltimpulse für den Eingang 1 ignoriert werden, damit Schaltimpulse die z.B. durch Zwischenaufenthalte ausgelöst werden nicht das Bremsen an einem Endpunkt der Pendelstrecke auslöst.

Jeder Decoder hat eine Beschreibung, diese müsst ihr für euren speziellen Decoder durchlesen. Die hier genannten CV-Werte beziehen sich nur auf unseren Beispieldecoder.






Überblick über die Lokdecoder mit Pendelzugsteuerung

Um einen kleinen Überblick über die sich im Handel befindlichen Lokdecoder mit Pendelzugsteuerung zu bekommen, haben wir die nachfolgende Tabelle zusammen gestellt.

Artikel-Nr. Hersteller Bezeichnung Abmessungen
mm
41-03310; 41-03312; 41-03313Tams-ElektronikLD-G-31 plus 19,5 x 9 x4,5
41-03330; 41-03332; 41-03333; 41-03334Tams-ElektronikLD-G-33 plus 25,5 x 15,5 x 5
41-03340; 41-03341; 41-03342Tams-ElektronikLD-G-34 plus 27 x 17 x 6
41-03360x; 41-03362x; 41-03363x; 41-03364xTams-ElektronikLD-G-36 plus 34,5 x 15,5 x 5
10231-02Lenz Standard +V2 plus ---
10310-02Lenz Silvermini+ ---
10311-02Lenz Silvermini+ ---
10310-03Lenz Silvermini+V2 ---
10311-03Lenz Silvermini+V2 ---
10312-01Lenz Silver+PluX12 ---
10322-01Lenz Silver+PluX12 ---
10318-01Lenz Silver+Next18 ---
10321-01Lenz Silver+21 ---
10330-01Lenz Silver+direct ---
10410-01Lenz Goldmini+ ---
10411-01Lenz Goldmini+ ---
10433-01Lenz Gold+ ---
10440Lenz Goldmaxi + V2 ---


Natürlich gibt es auch noch von anderen Herstellern wie Uhlenbrock etc. Lokdecoder mit Pendelzugsteuerung. Insbesondere Uhlenbrock hat durch sein Lissy-System bereits eine fertige Loksteuerung im Pendelzugbetrieb mit all den erforderlichen Bestandteilen wie Lokdecoder, Empfänger und Magnet im Handel. Wir haben um das System Lissy einen eignen Aufsatz verfasst - hier geht es zu --> Lissy


Falls ihr weitere Fragen zu diesem Thema habt, meldet euch einfach über unsere Formulare an uns. Bitte aber keine Telefonanrufe.



 
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