Hochgeschwindigkeitszug - ICE 2 -
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Steckbrief
Bezeichnung | Inbetriebnahme | Stückzahl | Sitzplätze
| max. Geschwindigkeit |
ICE2 - BR402 | 1995 | 44 | 381 | 280 km/h |
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Eine Weiterentwicklung im Personenschnellverkehr stellt der ICE 2 dar. Der ICE 2 wird derzeit hauptsächlich auf den
ICE-Strecken zwischen Berlin - Bonn/Düsseldorf, sowie München - Frankfurt - Würzburg - Berlin eingesetzt.
Im Gegensatz zum ICE 1 besitzt der ICE 2 nur noch einen Triebkopf. Die Technik wurde dabei zum größten Teil vom
ICE 1 übernommen. Der größte Unterschied zwischen ICE 1 und ICE 2 liegt bei der Frontkupplung, die es ermöglicht zwei
Halbzüge aneinander zu koppeln.
Die "Scharfenberg Kupplung" wie man diese Technik nennt, sitzt bei Nichtbenutzung unter einer Bugklappe, um den Luftwiderstand
zu minimieren. Bei einer freiliegenden Kupplung würde dieser deutlich größer sein.
Die Maße der Mittelwagen entsprechen denen des ICE 1. Die Wagen der 1. und 2. Klasse haben gegenüber den ICE 1
den gleichen Wagenkasten.
Beim ICE 2 wurde auf Abteile verzichtet, um eine Gewichtseinsparung zu erzielen.
Eine Anzeige über jedem Sitz zeigt dem Fahrgast, ob:
der Platz reserviert ist
für welche Strecke
für welchen Fahrgast.
An sog. Zuglaufanzeigern kann der Fahrgast zudem die Zugnummer,
den Zugnamen, den Zielbahnhof als auch die wichtigsten
Unterwegsbahnhöfe ablesen.
An den Digitalanzeigen am Ende jedes Mittelwagen kann die
Geschwindigkeit, Werbung oder das Reiseziel abgelesen werden.
Beim ICE 2 verzichtete man auch auf das "Restaurant".
Das Bordrestaurant, sowie der Servicewagen fallen beim ICE 2
zusammen. Um den nötigen Platz zu schaffen, verzichtete man
im Bordrestaurant auf den Einbau von Sitzplätzen.
Beim Steuerwagen handelt es sich um eine Mischung von
Triebkopf und Mittelwagen. Vom Führerstand des Steuerwagens
aus kann der Lokführer den Zug steuern, obwohl der
Steuerwagen keine Antriebstechnik besitzt. Die Befehle
werden einfach an den TK (Triebkopf) weitergeleitet.
Die Maße des Steuerwagens wurden von denen der Mittelwagen
übernommen. Das Design der Front entspricht dem des
Triebkopfes.
Die Drehgestelle erhielten im Gegensatz zu denen des
Mittelwagens jedoch folgende Einrichtungen:
- Bahnräumer
- Antennen für Zugsicherungssysteme
- Indusi-Magnet
- Federspeicherbremse
- Sandstreueinrichtung
Zwischen dem Großraum und dem Führerstand befindet sich der
Maschinenraum. Der Großraum bietet Platz für 52 Fahrgäste.
Er besitzt allerdings nur eine Digitalanzeige und nur ein WC.
Die Drehgestelle wurden beim ICE 2 komplett neu entwickelt.
Es wurde ein luftgefedertes Drehgestell konzipiert.
Jedes Drehgestell besitzt 4 Wellenscheibenbremsen. Die
Magnetschienenbremse ist dagegen nur in jeweils einem
Drehgestell pro Mittelwagen vorhanden.
Um den ICE noch wirtschaftlicher zu gestalteten, setzte man
beim ICE 2 auf das Halbzugkonzept. Dabei besteht jeder
Zug nur noch auch 6 Mittelwagen, einem Triebkopf sowie einem
Steuerwagen, insgesamt also aus 8 Teilen.
Damit ist der ICE 2 nur noch knapp 200 Meter lang. es können
aber auch längere Zugeinheiten gebildet werden. Es können
wegen der besonderen Kupplung zwei Halbzüge zu einem
Ganzzug gekoppelt werden.
Das Halbzugkonzept hat vor allem den Vorteil, das auf
Strecken mit einer geringen Auslastung ein Halbzug eingesetzt
werden kann, auf Strecken mit hoher Auslastung dagegen
ein Ganzzug.
Es ist auch ein gekoppelter ICE-Zug möglich. Diese
Möglichkeit wird dazu genutzt, um zunächst mit einem
Ganzzug von einem Startbahnhof einen Haltepunkt als
Ganzzug anzufahren und dann weiter mit einem Halbzug
zu fahren.
Technische Daten:
Der Triebkopf
Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h
Länge über Kupplung: 20,560 m
Breite: 3,07 m
Höhe ohne Stromabnehmer: 3,84 m
Gewicht: 77,5 to
Elektrische Ausrüstung (pro Triebkopf)
Stromsystem: 15kV, 16,7 Hz
Stromabnehmer: DSA 350 SEK
Fahrmotor-Bauart: Drehstrom-Asynchron
Fahrmotor: Dauerleistung 4.800 kW
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