|
|
Geschichte von Gützold Die Firma Gützold ist ein Modelleisenbahnhersteller aus dem sächsischen Zwickau und produziert Lokomotiven der Nenngröße TT und H0. Johannes Gützold gründete, zusammen mit seiner Ehefrau, im Jahre 1946 in Zwickau eine Kolbengießerei. Im Jahre 1948 begann Gützold für seine Söhne einen Modelleisenbahnzug aus Holz und Metall herzustellen. Da dieser Zug bei seinen Söhnen guten Anklang fand, fertigte er eine Kleinserie von fünf kompletten Zügen, die in etwa der Spur: 1m entsprachen. Im Jahre 1950 begann Gützold mit der Herstellung von Kunststoffgehäusen für vorbildgerechte Lokomotiven in der Spurgröße: H0, im Dreileiter Wechselstromsystem. Zur gleichen Zeit baute er aber noch eine Tenderlokomotive mit einem Zinkrahmen und einem Aluminiumgehäuse. Mit der Einführung der Spurgröße H0 legte Gützold den Grundstein für eine Serienfertigung von Modelleisenbahn-Lokomotiven der Spur H0. Im Jahre 1952 brachte Gützold die erste vorbildgetreue Schlepptenderlok der Baureihe BR24 als Gleichstrom und Drei-Leiter-Wechselstromvariante auf den Markt. Im Jahre 1968 wurde das Unternehmen an den Sohn Bernd Gützold übergeben. Im Zuge der Verstaatlichung von Privatunternehmen in der ehemaligen DDR, wurde das Unternehmen 1972 zum Volkseigenen Betrieb (VEB) umfirmiert und somit in den Betrieb „VEB Eisenbahn-Modellbau Zwickau“ aufgenommen. Die Eigenständigkeit des Unternehmens ging verloren. So erklärt sich auch, dass es viele Modelle von Piko, VEB und Gützold gibt, die gleiche Motoren, Radsätze etc. aufweisen. Im Jahre 1974 wurde Bernd Gützold, der als Geschäftsleiter von VEB übernommen wurde, entlassen und der Betrieb mit mehreren Zwickauer Spielwarenherstellern zusammengelegt. Diese wiederum wurden 1982 dem „VEB Plasticart Annaberg-Buchholz“ untergeordnet und gehörte zum Kombinat Spielwaren Sonneberg. Die Produkte aus diesem Kombinat wurden dann unter dem Namen Piko in den Handel gebracht. Die jetzige Firma Piko entstammt somit aus dem VEB Kombinat. Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 wurde die Firma "VEB Plasticart Annaberg-Buchholz" mit den dazugehörigen Betrieben durch die Treuhandanstalt verwaltet und reprivatisiert. So konnte im Jahre 1990 aus dem Kombinat "VEB Plasticart Annaberg-Buchholz Werk 5, Zwickau" die „Gützold KG“ wieder "auferstehen". Im Jahre 1996 wurde die Gützold-Verwaltungsgesellschaft mbH gegründet und aus der KG wurde die "Gützold GmbH & Co. KG". Gützold hat seit der deutschen Wiedervereinigung ein Sortiment aus hochwertigen Lokomotiven und Eisenbahnwagen der Nenngröße H0 und TT auf den Markt gebracht. Die Modelle wurden für das Zweileiter-Gleichstromsystem und für das Mittelleiter-Wechselstromsystem produziert. Im Jahre 2012 musste das Unternehmen die Produktion einstellen, da finanzielle Schwierigkeiten auftraten. Im Jahre 2013 wurde das Unternehmen dann von einer Dresdener Investorengruppe übernommen. Am 15. April 2013 wurde die Produktion wieder aufgenommen. Leider war das alles nicht nachhaltig. Im Jahre 2014 stellte die Firma endgültig den Betrieb ein und meldete Insolvenz an. Die Ursache lag u.a. am Tode von Matthias Richter. Richter, Geschäftsführer und MItbegründer der neuen Gützold Modellbau GmbH. Mit Unterstützung eines Insolvenzverwalters führt Stefan Kühn dann noch eine Zeit den Geschäftsbetrieb weiter. Aus der Insolvenz konnte sich die Firma aber nicht mehr retten. Im Jahre 2017 wurden Teile der Firma von der Fischer Modell GmbH übernommen. Wer heute Gützold Modelle gebraucht erwirbt, sind es in der Regel Modelle aus der ehemaligen Firma Gützold oder aus dem ehemaligen VEB Kombinat, die unter dem Namen Gützold liefen. Durch die Übernahme von Fischer Modell GmbH werden wieder Modelle unter dem Namen Gützold produziert. Allerdings sind das Modelle von der Firma Fischer Modelle. Auch gibt es eine Webseite - www.güetzold.de - deren Impressum aber auf den Namen Fischer Modelle lautet. Von Fischer Modelle werden unter dem Namen Gützold - Modelle in H0 und TT (Zweileiter Gleichstrom hergestellt). Die Auswahl von Modellen ist aber begrenzt..Was wir sehen konnten, werden eigentlich nur Loks produziert. Für Sammler noch ein Hinweis: "echte Gützold Modelle" gibt es nach dem Jahre 2014 nicht mehr. Alle Modelle nach dem Jahre 2014 stammen von der Firma Fischer Modelle GmbH. Inwieweit sich für diese Modelle ein Sammlermarkt auftut, bleibt abzuwarten. |
|
|