Hinweise zum Modellbahnhersteller Lima
     


Die ehemaligen Firma Lima aus Italien

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Die Firma Lima wurde 1946 von einem Italiener mit Sitz in Vicenza gegründet. Lima fertigte in seinen Anfängen als Zulieferer Aluminiumgussteile für die Italienische Staatsbahn (FS Italia). Nachdem diese ab 1948 solche Teile selbst fertigte, ging Lima zur Produktion von Bootsmodellen, Modellbahnzubehör und Automodellen aus Aluminium über, um schließlich ab 1953 vor allem Modellbahnen zu fertigen.
Diese Spielbahnmodelle waren aber zu diesem Zeitpunkt noch ohne große Vorbildtreue. Sie waren einfach konzipiert und wurden zu günstigen Preisen angeboten. Gegen Ende der 1950er Jahre kamen dann zunehmend auch anspruchsvollere und detailgetreuere Modelle ins Programm und Lima konnte sich auf dem Markt als preisgünstige Alternative zu den Marktführern aus Deutschland etablieren. Die Firma stellte dann bis Anfang der Jahrtausendwende (bis 2000) Modellbahnfahrzeuge in der Spurgröße 0, H0 und N her.
Das N-Fahrzeugprogramm umfasste in den 1980iger Jahren über 200 Fahrzeugmodelle nach internationalen Vorbildern. Die preiswerten Modelle sind in der Regel aus Plastik gefertigt und weisen eine recht gute Nachbildungstreue auf. Durch die einfache Ausführung (sowohl N-Modelle, als auch H0-Modelle) der Modelle sind sie für den Spielbetrieb bestens geeignet. Allerdings sind die Loks und Wagen beschädigungsanfällig, da sie fast ausschließlich aus Plastik hergestellt sind.

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Ab dem Jahre 1982 erfolgte die schrittweise Umstellung vom Billigsegment auf höherwertige Modellbahnen, die ab 1989 unter dem Label "Lima-Nova" vertrieben wurden. Mittelmotor mit Kardanantrieb, kinematische Kurzkupplungen und maßstäbliche Wagen, sowie Nischenmodelle wurden dessen Markenzeichen. Trotzdem wurde die Firma ihr Image als Hersteller billiger Produkte nie wirklich los.
Bis in die 1990er Jahre stellte Lima eines der größten Modellbahnprogramme der Welt in den Baugrößen 0, HO und N her.
Das Lima-Sortiment wurde auch über Kauf- und Versandhäuser vertrieben. In Deutschland z.B. verbarg sich hinter fast allen Goodplay-Modellbahnen des ehemaligen Fürther Versandhauskonzerns Quelle ein Lima-Produkt. Die günstigen Startsets enthielten bei Lima oft große Lokomotiven und vierachsige Personenwagen, während die Konkurrenz in der Regel nur eine kleine Rangierlok mit zwei Güterwagen bot. So enthielt 1979 z.B. eine Lima-Startpackung für 79,90 DM eine Trans-Europ-Express-Lok der Baureihe 103 mit vier Rheingoldwagen, Schienenoval, Ausweichgleis, Lichtsignalbrücke mit Zugbeeinflussung und mechanischem Bahnübergang, während bei Fleischmann damals diese Lokomotive allein rund 200 DM kostete. Die Gotthardbahn-Lok Ae 6/6 als Parade-Lokomotive der SBB war in der Schweiz besonders häufig in Lima-Anfangspackungen anzutreffen und gilt dort daher als eines der meistgebauten Lokmodelle überhaupt. Der günstigen Preis machte Lima-Modelle auch zu einer idealen Basis für Umbauten, z.B. für das Mittelleiter-System

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Für das Wechselstrom-Gleis von Märklin bot Lima auch werksseitig umgerüstete Varianten einiger Lokomotiven und Triebwagen an.

Mit der Übernahme der angeschlagenen Firmen Rivarossi, Jouef und Arnold geriet dann Lima seinerseits in finanzielle Schwierigkeiten und musste im Jahr 2004 Insolvenz anmelden.

Die Firma wurde dann 2006 von der Fa. Hornby-Railways übernommen. Seit dem Jahre 2006 gehören die Markenrechte, sowie die Fertigungsformen aus der Insolvenzmasse der Firma Hornby-Railway. Diese transportierte die Produktionsanlagen in die Volksrepublik China und stellt dort Lima-Modellen wieder her. Hornby stellt somit Modelle unter dem Namen "Lima" her. Allerdings gilt für die älteren Lima Modelle die gleiche Aussage wie bei den Arnold-Modellen - Es gibt keine Ersatzteile mehr. Die Fa Hornby betreibt nur für die "neu" produzierten Lima-Modelle, ein Ersatzteillager.

Alle Lima Modelle werden im Zweileiter-Gleichstromsystem (H0 und auch N) betrieben. Sie haben haben den Vorteil, dass sie auf allen gängigen Gleistypen wie, Piko, Fleischmann, Trix, Arnold etc. laufen. Damit ist der Einsatzbereich der Lima-Modellbahnartikel sehr groß. Durch den günstigen Preis der "alten" Lima-Modelle sind sie besonders für den Modellbahneinsteiger immer noch sehr attraktiv.
Der Wiederverkaufswert von Lima Modellen aus Italien ist allerdings gering. Da es nur selten Vitrinenmodelle gibt und die meisten Loks und Wagen im Modellbahnbetrieb integriert waren, gibt es auch kaum mängelfreie gebrauchte Ware.

Lima-Artikel, die allerdings Vitrinenmodelle waren, sind auch heute bei Sammlern sehr gefragt und erzielen sehr gute Verkaufserlöse.

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Die weiteren Ausführungen betreffen nur die Lima-Produkte vor der Insolvenz. Mit den sog. Lima-Modellen der Firma Hornby wird sich bei den weiteren Ausführungen nicht mehr befasst.
Die Lima Fahrzeuge und das Betriebssystem sind auf das internationale Zweileiter-Gleichstromsystem ausgelegt. Die Kupplungen entsprechen allgemein der NEM-Klasse. Alle Fahrzeuge von Lima sind somit mit allen anderen Gleichstromherstellern wie Fleischmann, Trix, Arnold, Piko etc. kombinierbar.
Auch das Zubehörsortiment über Gleise, Weichen etc. ist zahlreich und steht weiterhin im Gebrauchthandel zur Verfügung. Ein Vorteil für alle aktive Lima-Modellbahner ist der günstige Preis von gebrauchten Lima-Modellen. Hier kann sich der Modellbahner mit einem schmalen Geldbeutel noch viele Modellbahnwünsche erfüllen, die er sich bei anderen Modellbahnherstellern nicht erfüllen kann.


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