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Das Selectrix-System Die Historie Trix nahm in Hinblick auf die Mehrzugsteuerung in den 1980iger Jahren eine Führungsrolle ein. Trix-Express entwickelte bereits vor der digitalen Mehrzugsteuerung das analoge "e.m.s-System". Dieses System bot bereits eine analoge Mehrzugsteuerung bis zu 6 Loks gleichzeitig. Das System hatte aber seine Grenzen in der Mehrzugsteuerung, so dass die Firma Trix nach einen digitalen Mehrzugsystem Ausschau hielt. Fündig wurde man mit dem digitalen Selectrix-System. Im Jahre 1982 erfolgte die erste Vorstellung des Selectrix-Systems auf der Spielwarenmesse in Nürnberg durch die Firma Trix. Zu dieser Zeit war Trix noch ein eigenständiges Unternehmen. Der Name dieses Digitalsystems lautete "Selectrix 99". Soweit uns bekannt, war das Selectrix-Digitalsystem das erste Digitalsystem auf den Markt für Modellbahnen überhaupt. Im Jahre 1985 kam das System dann auf den Markt. Das Selectrix Format selbst wurde aber nicht von Trix, sondern von der Firma Döhler und Haas entwickelt (D&H); und ist auch patentiert. Das Format ist in den Normen NEM680 und NEM681 fixiert. Die Geschichte des Selectrix-Systems begann aber bereits im Jahre 1979. Die Firma Döhler & Haas meldete folgenden zwei Patente an:
- Verfahren zur Übertragung von Betriebsstrom und Signalen im Bereich einer Modelleisenbahn. Nach Einführung dieses Digitalsystems zogen die anderen Modellbahnhersteller, allen voran Märklin mit dem Märklin-Digital-H0-Motorolasystem, nach. Ferner wurde es für die anderen Zweileiter-Gleichstromhersteller wichtig, ebenfalls ein digitales Mehrzugsystem anzubieten. Das Selectrix-System war aber von Anfang an nicht nur auf ein reines Mehrzugsteuerung konzipiert. Es sollten auch Weichen und Signale gestellt, sowie Gleise überwacht werden können. Zu dem damaligen Zeitpunkt (1980er Jahre) dachte kaum jemand daran, die Modellbahn per PC und Digitalsteuerung zu betreiben. Trotzdem wurde das Selectrix-System schon für eine größtmögliche Erweiterungsfähigkeit konzipiert. Trotz seiner Leistungsfähigkeit konnte sich das Selectrix nicht auf dem Markt richtig durchsetzen. Das international genormte DCC System , das von Lenz entwickelt wurde, gewann immer mehr an Anhänger und heute ist das DCC-System der Platzhirsch am digitalen Modellbahnmarktplatz. Mit der Übernahme der Firma Trix durch die Fa. Märklin wurde das Selectrix-System nicht mehr von Märklin weitergeführt. Mittlerweile wurde das gesamte Digitalsystem der Firma Märklin (einschließlich ihrer Töchter Trix, LGB ) auf das DCC-System umgestellt. Alles weitere erfahrt ihr im Teil 5 dieses Aufsatzes. Das Selectrix System Ein Vorteil dieses Systems ist, dass es einen genormter Standard besitzt und somit von jedem Selectrix-Hersteller eingehalten werden muss. Somit ist jedes Gerät oder Modul des einen Herstellers mit den Geräten oder Modulen eines anderen Selectrix-Hersteller kompatibel. In der NEM680 und der NEM681 (NEM= Normen Europäischer Modellbahnen) ist das komplette Selectrix Verfahren durchgängig genormt. Da Selectrix nur ein Busverfahren kennt, ist also nicht nur das verwendetet Gleissignal genormt, sondern eben alles rund um Selectrix. Das führt dazu, dass, alles kompatibel, alles gleich schnell und untereinander austauschbar ist. Bei diesem System können auch konventionelle Automatik-Schaltungen - mit Ausnahme von Streckengleichrichtern - beibehalten werden. Bei Verwendung elektronischer, also ohne Relais gesteuerter, Fahrstromautomatiken empfiehlt sich eine Anfrage beim jeweiligen Hersteller nach der „Verträglichkeit“ mit dem Selectrix. Zusammenfassung der Vorteile:
Der Nachteil des Selectrix-System - dies muss auch gesagt werden - ist das eigene Digitalprotokoll, oder anders ausgedrückt - Das System ist nicht mit dem international gültigen DCC-Digital-System kompatibel. Die neueren Selectrix-System-Geräte (Selectrix 2000) besitzen zwar in der Regel grundsätzlich auch die Möglichkeit mit dem DCC-Protokoll zurecht zu kommen (nur bei den Lokdecodern). Das Selectrix-System kann aber nicht auf einem DCC-System eingesetzt werden. Anders ausgedrückt - Das Selectrix-System kann auch nur auf Selectrix-Modellbahnen sinnvoll zum Einsatz kommen. Die Magnetartikel und das Selectrix System Wie bereits erwähnt können mit dem Selectrix-System auch Weichen gesteuert werden. Wer aber Weichen und Signale (Magnetartikel) weiterhin mit dem Gleisbildstellpult betreiben will und wollte, kann dies problemlos tun. Der "Encoder A" dient als Eingabebaustein, um die Schaltimpulse herkömmlicher Taster, wie sie in jedem Gleisbildstellpult vorhanden sind, in das digitale Selectrix-System einzuspeisen. Mit dem Gleisbesetztmelder und dem "Encoder B" bzw. mit dem Achtfach-Weichendecoder als Anzeigemodul, lässt sich auch eine Gleisbesetztanzeige als Frei- oder Belegtmeldung aufbauen. Auf diese Weise kann ein selbstgebautes Stellpult mit in das Selectrix-System integriert werden. Aber natürlich kann auch ein industriell gefertigtes Gleisstellpult wie z.B. von Heki, Trix, etc. entsprechend integriert werden. Die neuere Generation der damaligen Schaltempfänger (Weichendecoder) kann bis zu acht Weichen und Signale schalten und über den Gleisbesetztmelder bis zu acht Gleisabschnitte überwachen. Das Selectrix Bussystem Ein weiterer Vorteil dieses Systems. Alle Selectrix-Geräte, bis auf die Booster, werden nur über ein fünfpoliges Kabel miteinander verbunden. Diese als SX-Bus bezeichete Verbindung darf bis zu 100 m lang sein und sich an jeder x-beliebigen Stelle verzweigen. Dies kann für größere Anlagen von Vorteil sein, da an jeder Stelle der SX-Bus verlängert werden kann. Auch für Modul- und Segmentanlagen ist dieser Vorteil von Nutzen. Über den SX-Bus gelangen sowohl Stellbefehle an die Weichendecoder oder das Anzeigemodul "Encoder B" wie auch Rückmeldungen vom Gleisbesetztmelder zur Zentrale. Der SX-Bus ist die Hauptdatenleitung. Für größere Anlagen mit vielen gleichzeitig fahrenden Zügen kann es erforderlich sein, die Modellbahn in mehrere Stromkreise zu unterteilen. Dabei versorgt die Zentrale einen Stromkreis, jeder weitere Booster einen weiteren Stromkreis. Der Booster wird an die Px-Buchse der Zentralstation angeschlossen. Das neuen Selectrix 2000 Im Jahre 1995 wurde das neue Selectrix 2000 System von der Firma Trix auf den Markt gebracht. Auf Grundlage der neuen Decodergeneration ( 66830/66831) von 1992, wurde eine neue Zentraleinheit die "Central-Control 2000" mit integriertem Fahrregler auf den Markt gebracht. Ferner wurde das "Lok-Control 2000" mit Fahrregler und Decoder-Programmiereinheit vorgestellt. Für die Booster - als „Powerpacks“ bezeichnet - wurde der PX-Bus eingeführt. Die Booster wurden ab diesem Zeitpunkt mit der Zentraleinheit über einen separaten Bus verbunden. Die alten Booster waren allerdings damit nicht mehr mit der neuen Zentraleinheit kompatibel. Alle anderen Komponenten des sog. alten Selectrix-Systems waren aber weiter verwendbar. Eine Neuerung bei diesem System war auch die Unterstützung des DCC-Systems für Lokdecoder (Multiprotokollzentrale). Für den Start mit Selectrix 2000 war das Central-Control 2000 erforderlich. Eine Steuerung der ersten 10 Selectrix-Adressen (00-09) war möglich. Einige Parameter der Lokdecoder waren mit diesem Gerät zu programmieren (Adresse). Um den vollen Funktionsumfang des Systems auszuschöpfen, war das Lok-Control oder später der Handregler notwendig. Mit dem Lok-Control konnten alle Parameter der Lok-Dekoder programmiert werden. Die Steuerung der Magnetartikel erfolgte ebenfalls über das Lok-Control. Beim Selectrix-System können konventionelle Automatik-Schaltungen - mit Ausnahme von Streckengleichrichtern - beibehalten werden. Die Reihenfolge der Vergabe der Adressnummern ist beim Selectrix-System vollkommen frei. Es darf jedoch jede Adresse nur einmal verwendet werden. Eine doppelte Vergabe ist nicht möglich und führt daher logischerweise zu Fehlern im Ablauf. Bei großen Anlagen und Adressenbedarf ist es jedoch möglich einen zweiten Datenbus zu verwenden. Hierzu wird dann allerdings eine weitere Central-Control-2000 oder ein Translator benötigt. Somit können z.B. auf dem Datenbus 1 die Lokomotiven verwaltet werden und auf dem Datenbus 2 die kompletten Funktionsdecoder für Weichen, Signale, Entkupplungsgleise, Schranken und sonstige Magnetartikel geschaltet, sowie alle Besetztmelder abgefragt werden. Jede Adresse aus dem System für Belegtmelder und Funktionsdecoder kann mit 8 Anschlüssen versehen werden. Werden 10 Belegtmelder verwendet, so ergeben such Anschlussmöglichkeit für 80 Blockstrecken und deren Überwachung. Ebenso können natürlich an 10 Funktionsdecoder 80 Schaltartikel wie Weichen, Signale etc. angeschlossen werden. Im Extremfall können somit beim Einsatz des zweiten Datenbus unter Verwendung aller 103 Adressen komplett 103 x 8 = 824 Artikel angeschlossen werden und Daten verarbeitet werden. Dies ist für den "normalen" Modellbahner mehr als ausreichend. Von der verfügbaren Hardware her sind im Datenbus 1 die Adressen für 99 Lokomotiven verwendbar. Die Verwendung der Adresse 100 - 103 kann nur über den PC programmiert und genutzt werden, da die Selectrix Handgeräte nur zweistellige Eingabemöglichkeiten zulassen. Ein großer Vorteil des Selectrix-Systems 2000 ist die lastabhängige Regelung, die bereits mit der ersten Decoder-Generation eingeführt wurde. Diese zieht sich bis in die heutigen Decoderserien fort. Kein anderes System kann dies bieten. Noch heute ist die Regelungstechnik der Selectrixdecoder auf dem neuesten Stand. Alle Systemkomponenten können uneingeschränkt verwendet werden. Die Zukunft des Systems Die Firma Trix hatte am Selectrix Format sog. Exklusivrechte. Dieser Vertrag lief im Jahre 1998 aus, so dass nun auch andere Hersteller die Möglichkeit hatten Selectrix Produkte zu vertreiben. Die Firmen "Müt" und "Rautenhaus" sind zwei Firmen, die sich Selectrix angenommen hat, da Trix als eigenständige Firma nicht mehr besteht und die Firma Märklin, die Trix übernommen hat, kein Interesse an Selectrix zeigte und zeigt. MÜt und Rautenhaus sind weiterhin Anbieter von kompatiblen Bauteilen zu Selectrix. Sie bietet mit der Produktlinie - rautenhaus digital - seit dem Jahre 2002 ein Komplettsystem Selectrix-kompatibler Komponenten an. Dazu gehören:
Leider wurde Anfang 2017 bekannt, dass die Firma Müt-Digirail Insolvenz anmelden musste. Ein Herr Stollner hat Teile aus der Insolvenzmasse herausgekauft und möchte damit den Geschäftsbetrieb rund um die Selectrix-Marke „Digirail“ weiterführen (http://www.digirail.eu/). |
Eigenschaften des Selectrix-Digital-Systems bis zum Jahre 2000 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Selectrix-Zentraleinheit - Selectrix 99 - Zentral-Einheit II - Nr. 66804 Die Selectrix Zentral-Einheit II (66804) ist der Nachfolger der Zentral Einheit I. Das Gerät hat keinen eingebautem Trafo. Es ist aber eine vollwertige Digitalzentrale mit Steuereinheit und Datenspeicher. Sie dient der Steuerung, Überwachung und Koordination des Digitalbetriebes von Loks, Weichen, Signalen, Gleisbesetztmeldungen etc. Sie benötigt eine Stromversorgung zwischen 12 bis 24 Volt Wechselspannung Technische Daten:
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Selectrix Lok-Control - Nr. 66812 Dieser Regler zählt noch zu den Komponenten des alten Selectrix-99 Systems. Er kann zum Fahren und Schalten benutzt werden. Er kann aber auch als Weichenkeyboard verwendet werden. Er versteht nur das Selectrix-Protokoll. ![]() Vergrößern - Bild anklicken |
Selectrix Lok-Control-Super - Nr. 66811 Dieses Selectrix Gerät ist der Nachfolger der Lok-Control und dient zum Steuern von reinen Selectrix Loks. Es gehört ebenfalls zu den sog. alten Selectrix Geräten. Das Gerät wird an eine Selectrix Zentrale angeschlossen und dient dann als Steuergerät. Die entsprechende Lok wird mit ihrer Adresse über die Tastatur angewählt. Die Fahrtrichtung wird ebenfalls über die Tasten eingegeben. Die Geschwindigkeit wird stufenlos über den Drehregler gesteuert. Diese Werte können auch abgespeichert werden. Technische Daten:
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Selectrix-Booster Nr. 66802 für Zentraleinheit I Im Jahre 1986 kam der erste Selectrix-Booster -- Nr. 66802 -- in den Handel. Dieser machte eine Erweiterung der Selectrix-Anlage möglich. Die Ansteuerung des Boosters erfolgt über den Sx-Bus. Das Gerät ist für 2 Ampere ausgelegt und besitzt eine integrierte Stromversorgung (Trafo). Technische Daten
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Selectrix-Booster Nr. 66805 für Zentraleinheit II Technische Daten
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Komponenten von Selectrix 99 Encoder A - Nr. 66822 Der Selectrix-Encoder A dient zur Anbindung von externen Gleis- und Magnetkontakten, Tastern und Schaltern (z.B. Stellpult) an das Selectrix-System. Der Encoder A wird direkt an den SX-Bus angeschlossen. Er sendet den Stellbefehl - der z.B. über die Taster des Stellpultes eingegeben wird - an den zuständigen Funktionsdecoder. An jeden Encoder A können bis zu 8 Stellpultbausteine angeschlossen werden und er kann auf jede Adresse zwischen 00 und 104 programmiert werden. ![]() Vergrößern -- Bild anklicken Encoder B 66823 Diese Baustein dient zur Ansteuerung eines Gleisstellpultes. Der Baustein wirkt als Eingabe-Gerät in das Selectrix-System. 8 Kanäle werden unterstützt. ![]() Vergrößern -- Bild anklicken |
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