Die Baureihen der Deutschen Bundesbahn bzw der DB-AG
     


Die Baureihenbezeichnungen der Deutschen Eisenbahn


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Allgemeines zu diesem Thema
Warum sollen Nummern auf den Loks???
Das hatten sich sicherlich die ersten Eisenbahner auch gesagt und deshalb bekamen damals alle Loks Namen. Der Adler ist so ein Beispiel.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde aber dann doch von der Namensgebung Abstand genommen, da sich die Eisenbahn zu einem Massenverkehrsmittel entwickelte und dementsprechend viele Loks benötigt wurden. Da waren Zahlen halt doch einfacher zu handhaben.
Die Nummern hatten aber den Nachteil, dass sie schnell wieder geändert werden konnten. Dennoch wurde zu Zahlen übergegangen und bezeichnete die Lokomotiven nun mit einer Baureihen-Nummer.
Da Loks eines Typs meist gleich in größeren Mengen hergestellt wurden, gab man ihnen fortlaufende Nummern.
Die ersten Ziffern auf dem Lokschild bezeichnete die Baureihe, gefolgt von einer laufenden Nummer - der Ordnungsnummer.
In der Regel wurden die Loks der Reihe nach durchnummeriert, entsprechend ihrer Herstellung. Manchmal gerieten die laufenden Nummern aber auch durcheinander, wegen Sonderbauarten, Testlokomotiven, technischen Änderungen in der Baureihe, etc.
Zu Beginn der Loknummerierung hatten die E-Loks ein E vorangestellt (z.B. E 44)
Die Dieselloks bekamen ein V vorangestellt für Verbrennungsmotor (z.B. V200).
Mit Beginn des Computerzeitalters (Ende der 60er Jahre) erhielten dann alle Fahrzeuge, neue computergerechte Nummern, aus der E 44 wurde die 144 - ohne Buchstabe -.
Zusätzlich zur Baureihe und der laufenden Nummer wurde noch eine Prüfziffer angehängt. Dadurch konnte kontrolliert werden, ob die Nummer auch korrekt war.
Zu den Prüfziffern gibt es noch eigene Hinweise.
Nun aber ins Detail






Dampflokomotiven ab dem Jahre 1925
Immer wieder taucht bei der Bezeichnung bzw. Benennung von Lokomotiven das Problem der richtigen Baureihenbezeichnung auf.
Vor 1925 gab es die jeweiligen Länderbahnen mit den entsprechenden Länderbezeichnungen.
Ab dem Jahre 1925 wurden dann die Länderbahnen von der damaligen Deutschen Reichsbahn Gesellschaft (DRG) übernommenen. Dadurch kommt es zustande, dass gleiche Bauarten von Dampflokomotiven unterschiedliche Bezeichnungen führten.
Mit Übernahme der Länderbahnen wurden von der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft folgende Baureihen festgelegt:

Dampflok BR52     Dampflok BR80
Dampflok BR52     Dampflok BR52
Dampflok BR52
Vergrößern -- Bild anklicken --- (c) hpw-modellbahn
     
Baureihe
Typ
Gattung
01 -19SchnellzuglokomotivenS
20 - 39PersonenzuglokomotivenP
40 - 59GüterzuglokomotivenG
60 - 79PersonenzugtenderlokomotivenPt
80 - 96GüterzugtenderlokomotivenGt
97ZahnradlokomotivenZ
98LokalbahnlokomotivenL
99SchmalspurlokomotivenK

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Elektrolokomotiven ab dem Jahre 1931
Für die Elektroloks wurde im Jahre 1925 ein Bezeichnungssystem eingeführt. Diese bewährte sich aber nicht. Deshalb wurde dann im Jahre 1931 ein neues System definiert. Schon vorhandene Baureihen wurden jedoch nicht mehr umbenannt.

Ellok     Ellok
Ellok-E69     Ellok-ES64
Vergrößern -- Bild anklicken -- (c)hpw-modellbahn
     
BaureiheTypStromsystem
E01 - E19Schnellzuglokomotiven über 120km/hWechselstrom 16,7Hz/15kV
E20 - E59Universallokomotiven für Personen- und Güterzüge von 90 - 120km/hWechselstrom 16,7Hz/15kV
E60 - E99Güterzuglokomotiven unter 90km/hWechselstrom 16,7Hz/15kV
E100 - E199------für Gleichstromfahrzeuge
E200 - E299------für Wechselstromfahrzeuge 50 Hz
E300 - E399------Zwei-Frequenz-Fahrzeuge
E400 - E499------ für Mehrfrequenzfahrzeuge

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Elektrische Triebwagen ab dem Jahre 1941
Elektrische Triebwagen wurden Anfangs mit Wagennummern bezeichnet. Ab dem Jahre 1941 wurde hier neues Bezeichnungssystem eingeführt. Mehrteilige Triebwagen wurden durch zusätzliche Buchstaben a,b,c und d unterschieden. Das Bezeichnungssystem orientierte sich an den Elektrolokomotiven.

E-Triebwagen
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BaureiheTyp
ET01 - ET09Fernschnell-Triebwagen
ET10 - ET39Schnell-Triebwagen
ET40 - ET59Eil-Triebwagen
ET60 - ET79Nahverkehrs-Triebwagen
ET80 - ET89Nebenbahn-Triebwagen
ET90 - ET99Sonder-Triebwagen


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Diesellokomotiven ab dem Jahre 1931
Das erste System für Verbrennungslokomotiven war ebenfalls nicht praktikabel. Es wurde im Jahre 1931 verbessert. Das "V" blieb allerdings erhalten. Dahinter kam dann eine Zahl, die ein Zehntel der Motorleistung in PS darstellt. So wurde aus einer 1.200 PS Lokomotive einen V120.

Diesellok
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Dieses Bezeichnungssystem wurde bis 1968/70 beibehalten. Die Kleinlokomotiven erhielten ein K (für KöF). Danach folgte ein Kleinbuchstabe:

- a - oder - s - für Akku-Antrieb,
- ö - für Ölmotor (Dieselmotor),
- b - für Benzolmotor und dahinter
- f - für Flüssigkeitsgetriebe.

Danach folgte eine vierstellige Ordnungsnummer 0001 bis 3999 = Leistungsgruppe I bis 39 PS, ab 4000 Leistungsklasse II.
Erst 1959 wurde bei der Deutschen Bundesbahn eine weitere Leistungsklasse III eingeführt, für die 240 PS Kleinlokomotiven mit der Ordnungsnummer 10001ff.

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Verbrennungstriebwagen ab dem Jahre 1933
Die Verbrennungstriebwagen bekamen ab dem Jahre 1933 das Kürzel - vT - (mit kleinem v).

Verbrennungstriebwagen
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BaureiheTyp
vT 133zweiachsige Triebwagen mit Vergasermotor
vT 134vierachsige Triebwagen mit Vergasermotor
vT 135 - 136zweiachsige Triebwagen mit Dieselmotor
vT 137vierachsige Triebwagen mit Dieselmotor
vB 140 - 142zweiachsige Beiwagen
vS 144zweiachsige Steuerwagen
vS 145vierachsige Steuerwagen
vB 147 - 149vierachsige Beiwagen

Bei der Deutschen Bundesbahn kam dann in den Jahren 1948/49 ein neues Nummernsystem zum Einsatz.

Bei den Ordnungsnummern der Triebwagen wurde unterschieden zwischen:
001 - 499 für elektrische
501 - 899 für hydraulische
und
ab 901 für mechanische Kraftübertragung.

Neugebaute Steuerwagen erhielten die Bezeichnung -VS -
Beiwagen erhielten die Bezeichnung - VB -
und die Mittelwagen erhielten die Bezeichnung - VM -

der Baureihennummern der entsprechenden Triebwagen.

Bei den Vorkriegsfahrzeugen wurden die Nummern beibehalten.
Beim Beiwagen zum Schienenbus VT95 wurden abweichend vom neuen System die Baureihenbezeichnung VB 141 und 142 verwendet.
Bei Altbautriebwagen behielt die Deutsche Reichsbahn das System der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft bei.
Neue Triebwagen erhielten eine dreiteilige Nummer, die jeweils durch einen Punkt getrennt sind (VTxx.yy.zz). Die ersten Ziffern standen für ein Zehntel der Höchstgeschwindigkeit. Danach folgte die Radsatzlast und dann die Ordnungsziffer. Dieses System bewährte sich jedoch nicht. Deshalb wurde die Einteilung wieder geändert.
Nach der neuen Einteilung standen nun die ersten Ziffern für die Leistung geteilt durch 100, danach folgte die Geschwindigkeit durch 10 und am Ende stand die Ordnungszahl.

BaureiheTyp
VT01 - VT19Triebwagen mit Drehgestellen über 120km/h
VT20 - VT39Triebwagen mit Drehgestellen zwischen 100 und 119km/h
VT40 - VT59Triebwagen mit Drehgestellen zwischen 85 und 99km/h
VT60 - VT69Triebwagen mit Drehgestellen zwischen 65 und 84km/h
VT70 - VT79Triebwagen mit Lenkachsen zwischen 65 und 85km/h
VT80 - VT89Triebwagen mit Lenkachsen mit weniger als 65km/h
VT90 - VT99Sonder-, Leicht- und Schmalspurtriebwagen

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Die Lokbezeichnungen der Deutschen Bundesbahn ab dem Jahre 1968
Mit Einführung der Datenverarbeitung wurde eine komplette Umzeichnung aller bisherigen Baureihenbezeichnungen von der Deutschen Bundesbahn vorgenommen. Es wurden siebenstellige Nummern gewählt. Die ersten sechs Stellen für die Baureihe, die siebte war eine Kontrollzahl um Tippfehler überprüfen zu können. Für jede Baureihe standen also drei Ziffern und für die Ordnungsziffer ebenfalls drei Ziffern zur Verfügung. Führende Nullen wurden immer benannt. Es wurden zehn Hauptgruppen gebildet.

GruppeTyp
0Dampflokomotiven
1elektrische Lokomotiven
2Diesellokomotiven
3Kleinlokomotiven
4elektrische Triebwagen
5Akku-Triebwagen
6Dieseltriebwagen
7Schienenbusse, Dienst- und Sonderfahrzeuge
8Bei-, Mittel- und Steuerwagen für Elektro- und Akku-Triebwagen
9Bei-, Mittel- und Steuerwagen für Dieseltriebwagen






Die Lokbezeichnungen der Deutschen Reichsbahn ab dem Jahre 1970 - ehemalige DDR -
Auch bei der Deutschen Reichsbahn war man gezwungen das bisherige Baureihensystem auf die Datenverarbeitung umzustellen.
Es war dem der DB ähnlich, wies jedoch einige Unterschiede auf.
Die Baureihennummern bei den Dampflokomotiven blieben zweistellig, alle anderen Loktypen dreistellig.
Elektrische Triebwagen erhielten die Nummern 200 - 299,
Dieseltriebwagen 100 - 199.
Die Ordnungsnummern wurden nur für Öl- (0) und kohlestaubbefeuerte (9) Lokomotiven reserviert.
Bei Schmalspurlokomotiven wurde die erste Ordnungszahl festgelegt

erste Ziffern Typ Einsatz
01 bis 04Schlepptender-Dampflok Schnellzugloks
35 bis 38Schlepptender-Dampflok Personenzugloks
41 bis 58Schlepptender-Dampflok Güterzugloks
62 bis 78Tender-Dampfloks Personenzugloks
83 bis 95Tender-Dampfloks Güterzugloks
99 bis 99Tender-Dampfloks Schmalspurloks
100 bis 142Dieselloks Rangier-, Personen-, Güterzug
199 bis 199Dieselloks Rangierloks
171 bis 188Dieseltriebwagen Personenzug
204 bis 255Elloks Rangier-, Personen-, Güterzug
276 bis 285Elektrotriebzüge Peronenzüge

Bei den Dieseltriebfahrzeugen versuchte die Deutsche Reichsbahn das Nummernschema beizubehalten. So wurde aus der Diesellok V180 eine V118 und aus der Diesellok V60 eine V106






Die Lokbezeichnungen nach der Wiedervereinigung der beiden Deutschen Staaten ab dem Jahre 1992
Zwei Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands mussten die beiden Bahnverwaltungen ein gemeinsames Bezeichnungssystem einführen. Wenn möglich sollten die alten Bezeichnungen beibehalten werden.
Die Dampflokomotiven erhielten eine führende 0.
Die Hunderternummer bei den Schmalspurlokomotiven (099) bezeichnete die Spurweite (1 = 1000mm, 7 = 750mm und 9 =900mm).

bis 1968/70bis 1992ab 1992
E11211 DR109
112114 DR110
---212 DR112
E10.12112 DR113
E42242 DR142
---243 DR143
---250 DR155
---252 DR156
E251251 DR171
---230 DR180
E94254 DR194
V100110 DR201
---112 DR202
---114 DR204
---119 DR219

V200120 DR220
V180118 DR228
---119 Umbau DR229
V300130 DR230
---131-132 DR231-232
---142 DR242
---111 DR293
---108 DR298
---199 DR299
Kö, Köf100 DR310
V15.10, V15.20101 DR311
V23102 DR312
V60.10104 - 106 DR344 - 347
Köf99329 DR399
S-Bahn-Berlin275 - 278 DR475 - 478
ET 188279 DR479
S-Bahn-Berlin270 DR485






Die Lokbezeichnungen des ICE

ICE     ICE     ICE
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Der ICE ist der derzeit schnellste Zug in Deutschland. Er gilt als das Flagschiff der Deutschen Bahn AG und ist Nachfolger des IC. Der Eisatz des ICE erfolgt seit dem Jahre 1991.
Derzeit verkehren rd. 260 Hochgeschwindigkeits-Triebzüge auf deutschen Bahnstrecken. Die Züge erreichen Maximalgeschwindigkeiten von 320 km/h. Folgende Baureihen gibt es beim ICE:

Baureihen Baujahre Zusammenstellung Geschindigkeit
(km/h)
ICE-V1985-19882 Triebköpfe - Messwagen, 2 Mittelwagen350
ICE 11989-19922 Triebköpfe und maximal 14 Mittelwagen280
ICE 21995-19971 Triebkopf, 6 Mittelwagen und 1 Steuerwagen280
ICE 319982 Endwagen, Trafowagen, Stromrichtermittelwagen, Mittelwagen 330
ICE 4ab 2017 12-teilige Zug wird von sechs Powercars angetrieben. 250
ICE T1998 /1999 -- Die zweite Serie wurde ab dem Jahre 2004 gebaut5 bis 7 teilige Wagengarnitur - mit Neigetechnik230
ICE-TD2000Dieseltriebzug - wird nicht mehr gefahren
222
ICE S19971 Triebkopf, Mittelwagen 400

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