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Inhaltsverzeichnis - Einleitung - Die Koefs - Diesellokbaureihe V15 / V18 - Diesellokbaureihe V20 - Diesellokbaureihe V22 - Diesellokbaureihe V36 - Kleindiesellok TT3002M Class08 der DB |
Das Hauptproblem war bei großen Lokomotiven mit Verbrennungsmotor der Antrieb. Deshalb fuhren zunächst nur kleinere Dieselloks als Werksbahnen oder in Erzgruben, da hier nicht so große Lasten bewegt werden mussten. Außerdem pusten Dieselloks weniger Abgase in die Luft als Dampflokomotiven. Sie waren deshalb für den Einsatz unter Tage besser geeignet. Die erste Diesellokomotive, die einen ganzen Zug ziehen konnte, wurde 1912 von der deutsch-schweizerischen "Gesellschaft für Thermolokomotiven" gebaut und getestet. Sie fuhr zunächst mit Luftdruck an, bis der Motor die notwendige Drehzahl erreicht hatte. Allerdings konnte sich diese Technik nicht durchsetzen. Die ersten in Serie gebauten großen Diesellokomotiven mit immerhin 1200 PS wurden in der damaligen Sowjetunion eingesetzt. Die deutsche Maschinenfabrik Esslingen baute 1924 im Auftrag der Sowjetunion die erste wirklich für den Alltagsbetrieb geeignete Diesellokomotive. Diesellokomotiven konnten in den wasserarmen Gebieten der Sowjetunion ihre Vorteile gegenüber Dampflokomotiven voll ausspielen. Zum einen brauchten sie kein Wasser, zum anderen konnte eine Diesellok mit einer Tankfüllung viel weiter fahren, als eine Dampflok mit einer Ladung Kohlen. Die Kö und Köf (Kleinlokomotive mit Ölmotor = Dieselmotor) ist die Bezeichnung verschiedener Baureihen kleiner Diesellokomotiven der DRG und der DBn, die für den leichten Rangierdienst vorgesehen waren. Die Entwicklung dieser Fahrzeuge sollte die Abwicklung des Güterverkehrs wirtschaftlicher gestalten. Dazu sollte der entsprechend geschulte Aufsichtsbeamte die Rangieraufgaben mit der Lokomotive in Einmannbedienung erledigen können. Entsprechend wurden die Maschinen sparsam in Wartung und Unterhaltung entwickelt. Im Betrieb sollten sie ohne technisch geschultes Personal leicht bedienbar sein. Die Diesel-Kleinlokomotiven waren die ersten deutschen Diesellokomotiven, die von mehreren Herstellern in Serie gebaut wurden. Sie wurden in zwei Leistungsgruppen eingeteilt:
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Die Baureihe V15 (ab 1970: Baureihe 101) waren Diesellokomotiven der Deutschen Reichsbahn für den leichten Rangierdienst. Die Lokomotiven wurden als V18 auch an Industriebetriebe geliefert. Anfang der fünfziger Jahre wurden zur Deckung des kriegsbedingten Lokomotivmangels noch einige Kleinlokomotiven der Leistungsklasse II (Kö II, Köf II und N 4) neu gebaut. Die Deutschen Reichsbahn nahm aber auch eine leichte Rangierdiesellokomotive mit einer Leistung von 110-132 kW (150-180 PS) in ihr Neubau-Typenprogramm auf. Diese Maschine sollte die zum Rangieren verwendeten alten Kleinloks und die noch weit verbreiteten Dampflokomotiven ablösen. Der LKM Babelsberg stellte dazu 1956 eine auf den bekannten Kleinlokomotiven basierende neue 75 kW (100 PS)-Lokomotive mit mechanischer Kraftübertragung, hochliegenden und geschlossenen Führerstand vor. Die als V10 B bezeichnete Kleinlok hatte Radsätze mit 900 Millimeter Durchmesser und war für den Betrieb auf Werk- und Anschlussbahnen vorgesehen. Die Lokomotive entsprach aber nicht ganz den Vorstellungen der DR, die noch Veränderungen forderte. 1958 lieferte die Industrie eine Baumusterlokomotive zur Erprobung an die Deutsche Reichsbahn. Diese Lokomotive war wunschgemäß mit einem neu entwickelten Strömungsgetriebe und einem Dieselmotor mit 110 kW (150 PS) ausgerüstet. Die als V15-101 geführte Maschine wurde nach Abschluss der Erprobungen wegen ihrer abweichenden, niedrigen Rahmenbauweise und dem tiefliegenden Führerstand (ähnlich der Kö II) nicht von der DR übernommen, sondern an das Institut für Schienenfahrzeuge (IfS) verkauft. Die so gewonnenen Erfahrungen mündeten 1959/60 schließlich in die Produktion der Nullserie (V15 1001 bis 1005) und der ersten Kleinserie (V15 1006 bis 1020) mit 110 kW (150 PS) Motorleistung. Weitere Serien folgten ab 1960 bereits mit einem 132 kW(180 PS)-Motor als Unterbaureihe V 15.20-21. Auffälligste Änderung war der ab V 15 von 1026 auf 1000 mm vergrößerte Treibraddurchmesser. Verstärkte Maschinen wurden an die Industrie- und Anschlussbahnen unter der Bezeichnung V18 geliefert. Dem Wunsch nach höherer Traktionsleistung nachkommend, entwickelte die LKM Babelsberg 1966 dann eine Lokomotive mit der Werksbezeichnung V22 B, die wiederum auf Weiterentwicklungen der bewährten Grundkonzeption ihrer Vorgängerinnen basierte. Allerdings erhielten erst ab 1967 die Werk- und Anschlussbahnen einen neu konstruiertem 162 kW (220 PS)Motor. Die grundlegenden technische Daten der V15: Hersteller: VEB Lokomotivbau „Karl Marx“ Babelsberg Achsanordnung: B Dienstgewicht: 20 t Leistung: 150 - 220 PS Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h Länge über Puffer: 6.940 mm Triebraddurchmesser: 900 mm Antrieb: dieselhydraulisch Ausmusterung: ab 1992 Spurweite: 1.435 mm Tankinhalt: 350 l Anfahrzugkraft: V15: 66 kN Baujahr: ab 1958 - 1976
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Die Diesellok V20 gehörte zu den sog. Wehrmachtsloks. Im Jahre 1938 hatte die deutsche Wehrmacht im Rahmen der massiv betriebenen Aufrüstung Deutschlands zahlreiche Dieselloks beschafft. Die meisten dieser Loks hatten Leistungen zwischen 150 und 360 PS. Unter Beteiligung der deutschen Lokindustrie wurde ein spezielles Typenprogramm von normalspurigen Diesellokomotiven mit hydraulischer Kraftübertragung und Stangenantrieb entwickelt. Diese Loks wurden unter den Typenbezeichnungen WR200 ... geführt. Von diesen Loks gelangten nach dem Krieg zahlreiche Maschinen in den Bestand der Staatsbahnen in den jeweiligen Besatzungszonen. In den Westzonen übernahm die Reichsbahn-West -- ab dem Jahre 1949 dann Deutsche Bundesbahn - auch einige dieser Dieselloks. Die Basis der Dieselloks im Leistungsbereich oberhalb der Kleinlokomotiven bildeten dann nach dem Zweiten Weltkrieg bei den beiden deutschen Staatsbahnen (Deutsche Bundesbahn und Deutsche Reichsbahn) die Fahrzeuge aus ehemaligen militärischen Beständen. Den größten Bekanntheitsgrad bekam die V36 mit 360 PS. Aber auch kleinere Lok mit 200 PS und unter den Bezeichnungen WR 200.. wurde bekannt - allerdings unter der Nachkriegsbezeichnung V20. Die Baureihe V20 wurde in Hinblick auf den Achsdruck unterschieden:
- V20 020 u. ff ---> 14 t Achsdruck mit MWM-Motor - V20 040 u. ff ---> 14 t Achsdruck mit Deutz-Motor - V20 050 u. ff ---> 14 t Achsdruck und MAN-Motor Die V20 008 besaß ein Flachdachführerhaus und wich so von der Serienbauart ab. Die V20 023 erhielt nach dem Jahre 1948 eine andere Kühlerfront. Die grundlegenden technische Daten der V20: Hersteller: VEB Lokomotivbau „Karl Marx“ Babelsberg Achsanordnung: B-dh Leistung: 200 PS Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Länge über Puffer: 8.000 mm Triebraddurchmesser: 1.100 mm Antrieb: hydraulisch Tankinhalt: 1500 l Baujahr: ab 1958 - 1976
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Die V22 wurde 1949 von der ehemaligen Wehrmacht (Zweiter Weltkrieg) übernommen. Die zweiachsigen Maschinen wurden mit den Nummern V22..01 bis V22..15 und die dreiachsigen Maschinen mit den Nummern V 22..015 und folgende versehen. Die dreiachsigen Modelle wurden jedoch bald ausgesondert. Die zweiachsigen Loks wurden mit einem stärkeren Motor und einem dieselhydraulischen Getriebe versehen. Zwischen 1951 und 1953 wurden alle Loks umgerüstet und anschließend mit den neuen Nummern V20 in Betrieb genommen. Die Loks wurden ab 1970 ausgesondert. Technische Daten der V22 Hersteller: VEB Lokomotivbau "Karl Marx" Potsdam-Babelsberg Achsanordnung: B Dienstgewicht: 22 t Leistung: 161 KW Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h Länge über Puffer: 6.940 mm Triebraddurchmesser: 1.000 mm Antrieb: 6-Zylinder-Reihendieselmotor Spurweite: 2.500 mm Tankinhalt: 400 l Baujahr: ab 1964
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Diese Diesellok wurde vor dem zweiten Weltkrieg für die Wehrmacht zum Rangierbetrieb an Häfen, Flugplätze, Tanklager etc. gebaut. Dadurch konnten die unwirtschaftlichen Dampflokomotiven ersetzt werden, die vor allem an explosionsgefährdeten Stellen wie Tanklager und Flugplätzen besonders problematisch waren. Die Lok wurde während des Zweiten Weltkrieges in ganz Europa eingesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sowohl die Deutsche Bundesbahn, als auch die Deutsche Reichsbahn (DR) diese Diesellokomotiven als Baureihe V36 benannt und eingesetzt. Kurzzeitig wurde sie in der ehemaligen DDR auch als V10 eingesetzt. Ab dem Jahre 1968 wurde die Lok bei der DB als Baureihe 236 nummeriert. Wegen ihrer Konstruktion konnte die V36 sogar im Wendezugdienst vor und hinter Reisezügen eingesetzt werden. Nach der Lieferung leistungsstärkerer Loks, vor allem der Baureihe V60, wurde die V36 dem leichten Rangierdienst zugeordnet. So diente sie vor allem als Arbeitszug in den Werkstättendienst. Ab dem Jahre 1970er erfolgte dann ihre Ausmusterung bei der Deutschen Bundesbahn. In den 1980er Jahren wurde sie bei der Deutschen Reichsbahn (ehemalige DDR) ausgesondert. Technische Daten der V36 Hersteller: überwiegend Orenstein & Koppel, aber auch BMAG, Deutz, Jung, Henschel, MAK Achsanordnung: C Dienstgewicht: 45 t Leistung: 265 KW Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Länge über Puffer: 9.200 mm Triebraddurchmesser: 1.100 mm Antrieb: Diesel mit hydraulischer Kraftübertragung Baujahr: ab 1937 Tankinhalt: 1.500 l |
Vergrößern - Bild anklicken Die Diesellokklasse 08 ist eine der zuverlässigsten Rangierloks die je gebaut wurden. Obwohl alle Rangierloks der Klasse 08 von British Railways gebaut wurden, basieren sie tatsächlich auf einem früheren LMS-Design. Mit 996 gebauten dieser Rangierloks sind sie immer noch ein häufiger Anblick auf Hauptbahnhöfen und Abstellgleisen und ein häufiger Anblick auf historischen Eisenbahnen. Die Class 08 war und ist immer noch ein praktisches Arbeitsgerät der Eisenbahngesellschaften. |
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