Dieselloks BR 232, BR 233, BR 234, BR 241, BR 242 der DB-AG - "Ludmilla"
Da die Deutsche Reichsbahn (DDR) Ende der 1960er-Jahre den anstehenden Wechsel von Dampf auf Diesel nicht allein mit ihren
dieselhydraulischen Lokomotiven bewältigen konnte, wurden dieselelektrische Bauarten aus der Sowjetunion gekauft. Die Loks überzeugten
mit ihrer Leistung. Allerdings hatten sie keine keine Zugheizung.
Die Baumuster wurden noch im Jahre 1970 als V 300 auf der Leipziger Messe vorgestellt.
Im Jahre 1973 wurden die ersten Loks die der Baureihe 132 mit einer elektrischer Zugheizeinrichtung versehen.
Sie wurden im Schnellzugdienst und für Güterzüge eingesetzt. Sie zog bis zu 1000 to.
Schnell galten die 709 Maschinen als Favoriten von Lokleitern und Dispatchern.
Nach der Wiedervereinigung übernahm die 1989 die Bundesrepublik Deutschland die BR132.
In dieser Zeit erhielt die Lok auch den Namen „Ludmilla“, worunter sich Bundesbahner und Reisende eine tatkräftige
Lok aus Russland vorstellten.
In den Jahren 1991/92 folgte die Beförderung der Intercity-Züge zwischen Berlin und Hamburg, Berlin und Hannover, Berlin und München, sowie
Leipzig und Frankfurt/Main. Dabei wurden die Loks mit 120 km/h Spitzengeschwindigkeit über sehr lange Strecken erneut voll gefordert.
Mit der Umfirmierung der Deutschen Bundesbahn zur DB-AG erhielt die Baureihe132 die neue Bezeichnung BR232. Die BR232
bestimmten noch für lange Zeit den Alltag auf deutschen Gleisen. Aus der Baureihe 232 gingen die Baureihen 233 und 241 der DB AG
sowie zahlreiche weitere Einsatz- und Farbvarianten bei verschiedensten Eisenbahnverkehrsunternehmen im In- und Ausland hervor.
Auch heute noch findet man vereinzelt „Ludmillas“ noch auf deutschen Gleisen fahren.
Die Lokomotiven der Baureihen:
- BR130 (Deutsche Reichsbahn) --- (DB AG: 230)
- BR131 (Deutsche Reichsbahn) --- (DB AG: 231)
- BR132 (Deutsche Reichsbahn) --- (DBAG: 232, 233, 234 und 241)
- BR142 (Deutsche Reichsbahn) -- (DB AG: 242)
Vergrößern -- Bild anklicken
Von dieser Baureihenfamilie wurden zwischen 1970 und 1982 insgesamt 873 Stück in Dienst
gestellt.
Bereits nach dem Jahre 1991 wurde ein Ersatzmotor für die Baureihe 232 gesucht, weil einige
der Motorgehäuse doch an ihre Verschleißgrenze kamen. Aus Kostengründen und
da sich der russische Motor mit den wenigsten Umbauten in das Fahrzeug einbauen lies, wurde
dieser als Nachfolgemotor ausgewählt. Allerdings war der russische Hersteller lange nicht in der
Lage, seinen Lieferverpflichtungen nachzukommen. Der neue Motor arbeitet aber mit nur noch
zwölf Zylindern und dafür einem höheren Ladeluftdruck. Im Stand können mehrere Zylinder zur
Kraftstoffersparnis abgeschaltet werden. Diese modernisierten Loks erhielten dann die neue
BR 233.
Um Lokomotiven für Geschwindigkeiten von 140 km/h mit entsprechend hoher Zugleistung zu
gewinnen, die die DB Baureihe 218 nicht erbringen kann, wurden die Drehgestelle der ausgemusterten
230er zurück gewonnen und mehrere 232 zur neuen Baureihe 234 (mit 140 km/h Höchstgeschwindigkeit)
umgebaut. Einige 234 wurden wieder auf 120 km/h zurückgebaut. Diese werden bezeichnet als BR 232.9 .
Im Jahre 1997 wurde die BR 232 800 aufwändig umgebaut, um eine Leistungssteigerung auf 4000 PS zu
erreichen. Die neue Baureihe 241 erhielt neue Diesel- und Elektromotoren und verstärkte Bremseinrichtungen,
In der ehemaligen DDR fuhren diese Lokomotiven alles, was schnell oder schwer war, also vom Eilzug über
den D-Zug auf nicht elektrifizierten Strecken bis zu Kalk- und Kohlezügen mit 1800 bis 2200 Tonnen
Zuglast - je nach Streckenausbau. Die Lokomotiven sind aufgrund des hohen Gewichts mit einer
Achslast von über 20 t allerdings nicht so flexibel einsetzbar wie die DR-Baureihen 118 und 119. Bevorzugt
wurden die Lokomotiven der Baureihe 132 auch im Transitverkehr West-Berlin - Westdeutschland eingesetzt.
Technische Daten
Hersteller: Lokfabrik Luhansk (damals Woroschilowgrad)
Baujahre: 1970–1982
Achsformel: Co'Co'
Länge über Puffer: 20,620 m (Baureihen 130.0 u. 131) bzw 20,820 mm (Baureihen 130.1 , 132 u. 142)
Dienstmasse: 122,0 - 124,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 / 120 / 140 km/h
Stundenleistung: 2.200 - 2940 kW
Anfahrzugkraft: 333 - 343 kN
Leistungsübertragung: elektrisch
Anzahl der Fahrmotoren: 6
Vergrößern - Bild anklicken
|