Die Ellok E101
Als sich Ende der 80er Jahre zeigte, dass die Baureihe 103
der Deutschen Bundesbahn in die Jahre gekommen war, wurde klar,
dass die Beschaffung eines neuen Loktyps erforderlich war.
Zunächst plante man einfach die Baureihe 120 weiter zu
beschaffen. Da diese jedoch Mängel zeigte, nahm man von
dieser Planung wieder Abstand. Nach der deutschen
Wiedervereinigung wollten DB und DR dann eine
Universallokomotive beschaffen, die unter der Bezeichnung
Br 121 laufen sollte. Da jedoch aus der DB und DR die
DB-AG entstand, die einzelne Geschäftsbereiche
unterteilt wurde, war die Anschaffung einer Universallok
nach Auffassung der DB-AG nicht zweckmäßig.
Die Firma Kraus-Maffei entwickelte in dieser Zeit die Br 127,
die man von der spanischen Lok S252 ableitetet.
Die Firma AEG stellte 1994, zwei Jahre später, die
Hochleistungslokomotive 12X (Baureihe 128) vor.
Die Lokomotive verfügte über wassergekühlte Stromrichter,
über ein 32 Bit Rechnersystem sowie über einen
Hochleistungsantrieb. Dabei wurden der Fahrmotor, als
auch das Getriebe zu einer Einheit zusammengefasst.
Die 12X konnte für kurze Zeit eine Leistung von 7.200 KW
erbringen.
Die DB-AG entschied sich schließlich für eine
Lokomotive der Firma Adtranz die folgende Merkmale
aufwies:
- 4 Achsen und ein Gewichtslimit von 88 Tonnen
- GTO Technik
- Umweltbewusste Kühlmittel wie beispielsweise wassergekühlte Stromrichter
- Drehstrom Asynchronfahrmotoren
- Möglichst geringe Kräfte zwischen Fahrwerk und Gleis
- Modularer Aufbau
- Weiterbetrieb mit verringerter Leistung
- Modernes Diagnosesystem wie beim ICE
- Optimale Zugkraftübertragung
- E-Bremse
- Hohe Störungsfreiheit
- Niedriger Beschaffungspreis
- Höchstgeschwindigkeit 220km/h
- ECO 2000 Konzept
Die Lokomotiven der Baureihen 120-004 und 120-005 wurden
umfassend umgebaut. Die -004 baute man derart um, dass sie als
Prototyp der 101 zu bezeichnen ist. Sie wurde mit
Drehgestellen der 101 ausgerüstet und verfügte über eine
Leistung von 6.400KW. Ihre Höchstgeschwindigkeit setzte man
bei 203 km/h fest.
Die Baureihe 120-004 verfügte zusätzlich über das Esther
Kühlmittel sowie das ECO 2000 Konzept. Die bei der 101
als Kraftübertragung dienenden Druckstangen wurden an ihr
ebenfalls getestet.
Enttäuschend bei der Baureihe 101 jedoch ist, dass sie nur
mit einem 16 Bit Rechnersystem ausgestattet wurde, dem
sog. MICAS-S, das bereits vom ICE her bekannt war.
Der Führerstand der 101 ist in blauen Tönen gehalten.
Er gleicht dem des ICE 1, ist jedoch nach den gleichen
Prinzipien wie der der 120 aufgebaut.
Die Loks verfügen über eine Dauerleistung von 6.600KW,
also 200 mehr als ursprünglich geplant. Die Lokomotiven
wurden auch mit CirElke ausgestattet, einer Technik, die
dazu dient, dass mehrere Züge einen Blockabschnitt
einfahren können.
Mit der Baureihe 101 gelang es der DB-AG, die IC-,
sowie IR-Wendezüge weitgehend zu realisieren.
Die IR-Linie von Hamburg nach Konstanz sowie die IC-Linie
Hamburg-Köln-Basel waren die ersten Linien, die komplett
auf Wendezug und damit auf die Baureihe 101 umgestellt wurden.
Alle Lokomotiven dieser Baureihe sind im ICE Werk Eidelstedt
beheimatet.
Die Baureihe 101 ist nicht nur im IC- und IR-Verkehr,
sondern auch im Güterverkehr und nachts auch vor
Auto- sowie Nachtreisezügen, tätig. Alle Lokomotiven
erreichen auch Grenzbahnhöfe in Österreich, der Schweiz,
Holland und Dänemark.
Die 101 übernimmt jedoch mittlerweile auch IC-Leistungen
von München nach Italien. Als Werbelok verdient die
Baureihe 101 sogar selbst Geld.
Technische Daten:
- Achsanordnung: Bo'Bo'
- Länge über Puffer: 19,10 m
- Dienstgewicht: 86,9 t
- Leistung: 6.600 kw (Dauerleistung)
- Höchstgeschwindigkeit: 220km/h
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