|
|
Inhaltsverzeichnis - Geschichte der Personenzugwagen Teil 1 - Vorbemerkung Geschichte / Historie Die Wagengruppen Zugbildung in den Epochen Geschichte der zweiachsigen Personenwagen aus der Dampflokzeit Die zweiachsigen Personenwagen aus der Dampflokzeit |
Geschichte / Historie Vor dem Zusammenschluss der Länderbahnen zur Deutschen Reichsbahn Gesellschaft - DRG - (vor 1920), haben die Länderbahnen für ihre Personenzugwagen jeweils eigene Bezeichnungen gehabt. Mit dem Zusammenschluss zur DRG musste die Bezeichnung der Reisezugwagen der ehemaligen Länderbahn–Verwaltungen vereinheitlicht werden. Hinzu kam auch noch, dass ab dieser Zeit es auch keine 4. Klasse der Personenzugwagen mehr gab und stattdessen die Wagen der 4. Klasse in Wagen der 3. Klasse umgebaut wurden. Übrigens bei der bayerischen Länderbahn gab es keine 4. Klasse. Die 4. Klasse Wagen entfielen ab dem Jahr 1928. Diese Wagen wurden dann zu C-Wagen - z.B. BCD wurden zu BCC-Zugverbänden. Da die ehemalige Herkunft der Länderbahnwagen aber weiterhin in die Bezeichnung der Personenzugwagen Eingang finden sollte wurden den Wagen sog. Indexe nachgestellt. Also z.B. "C3i pr 05". Dies bedeutete 3. Wagenklasse- Durchgangswagen - 3 Achsen Jeder Reisezugwagen besitzt Gattungszeichen, mit denen die Eigenschaften des Zugwagens angegeben werden. Die groß geschriebenen Hauptgattungszeichen sind international einheitlich, die kleingeschriebenen Nebengattungszeichen variieren von Land zu Land. Hier geht es jedoch ausschließlich um die Deutschen Gattungszeichen. Die Hauptgattungszeichen (HGZ) der Personenzugwagen ab 1920, die ab 1930 ergänzt wurden sahen wie folgt aus:
Zu den nachfolgenden Kurzbezeichnungen in den Bildern und Text noch ein paar erklärende Worte: Die Deutsche Reichsbahn war die staatliche Eisenbahngesellschaft in der Weimarer Republik und während der Zeit des Nationalsozialismus bis 1949 existierte. Nach dem Krieg wurde die Deutsche Reichsbahngesellschaft von der:
- DRG - Deutsche Reichsbahngesellschaft bis zum Jahre 1949. - DR - Die Deutsche Reichsbahn der DDR. - DB - Die Deutsche Bundesbahn der Bundesrepublik Deutschland - DB-AG - Deutsche Bahn AG - die Nachfolgeorganisation der DB nach der sog. Privatisierung der Bahn. |
Die Wagengruppen Die Personenzugwagen wurden in Deutschland in sog. Verwendungsgruppen unterteilt. Durch diese Gruppennummern konnten die Personenzugwagen von der Technik und der Herstellungsjahre her unterteilt werden. Es wurden folgende Gruppen bei den Personenzugwagen unterschieden:
- Gruppe 15: Länderbahnwagen mit Stahlaufbau - Gruppe 23: Wagenbauart 1923 bis 1927 (Hechtwagen) - Gruppe 29: Wagenbauart 1928 bis 1934 - Gruppe 30: Wagenbauart 1929 bis 1934 --> genietete Wagen - Einheitsbauarten - Gruppe 35: Wagenbauart 1935 bis 1938 - Gruppe 36: Wagenbauart 1935 bis 1939 --> geschweißte Wagen - Einheitsbauarten - Gruppe 39: Wagenbauart 1938 bis 1944 --> Wagen mit Schürze und vorgezogener Seitenwand - Gruppe 44: Wagenbauart 1940 bis 1944 --> Schürzeneilzugwagen - Einheitsbauarten - Gruppe 52: ab 1952 --> 26 m Wagen - Mitteleinstiegswagen - Gruppe 53: ab 1952 --> 26 m Personenzugwagen -- UIC-X-Wagen der DB - Gruppe 61: ab 1960 --> 26 m Personenzugwagen --> verstärkte Ausführung mit Drehfalttüren - Gruppe 63: ab 1962 --> 26 m Personenzugwagen --> mit Klimaanlage -- Rheingoldwagen |
Zugbildung in den Epochen Die Zugbildung bedeutet sowohl bei der großen Eisenbahn, als auch bei der Modellbahn, die Zusammenstellung von Personen- und Güterwagen zu einem Zug. Maßgeblich für die Zugbildung ist in Deutschland die Fahrdienstvorschrift (FV), die unter anderem die für den Zuglauf zulässige Länge und Achsenanzahl beschreibt. Bei der Zugbildung muss unterschieden werden - nach den Zugbildungsvorschriften - zwischen Reise- und Güterzügen. Die Durchführung der Zugbildung erfolgt in der Regel bei der großen Eisenbahn - und so sollte es dann auch auf der Modellbahn - auf dem "Rangierbahnhof". Reisezugwagen sind fest in einem Bahnhof beheimatet und werden durch die Umlauf- und Reihungspläne an bestimmte Züge und feste Umläufe gebunden. Die Art der Wagen, deren Anzahl und Anordnung in einem Zug werden durch den Zugbildungsplan vorgeschrieben. Zusätzliche Vorschriften regeln das Aus- und Einstellen von Sonderwagen, außerplanmäßigen Verstärkungswagen und das Bilden von Sonderzügen. Die Reihung der Wagengruppen innerhalb eines Zuges wird in Deutschland seit 1926 durch die Güterzugbildungsvorschrift (GZV) bestimmt. Ein Sonderfall der Zugbildung sind Triebzüge wie der ICE oder der LINT der Deutschen Bahn. Die Zugbildung auf der Modellbahnanlage unterscheidet sich von der großen Eisenbahn im Wesentlichen durch die Verkürzung der Züge. Es können meistens schon aus Platzgründen keine umfangreiche Personenwagenzüge zusammen gestellt werden. Dennoch kann sich die Zugbildung am Vorbild orientieren und so auch stimmiges Zugbild auf der Modellbahnanlage erreichen lassen. Bei der Zusammenstellung der Reisezugwagen sollte der Modellbahner darauf achten, dass entweder nur Drehgestellwagen oder nur Lenkachswagen im Zugverband gekoppelt sind. Lässt sich eine Kombination nicht vermeiden, so sollten die Drehachswagen immer zuerst gekoppelt werden und danach die Lenkachswagen. In sog. D-Zügen sollte aus Gründen der Vorbildtreue nur immer eine Gattungsgruppe laufen - entweder Drehgestell oder Lenkachswagen. Die 1. Klasse Personenzugwagen sollten entsprechend dem Vorbild in der Mitte des Zugverbandes angeordnet werden. Die Schlafwagen am hinteren Ende des Zuges. Post- und Packwagen entweder direkt an der Lok oder am Ende des Zuges. Bis in die 1960er Jahre bestanden viele Personenzugwagen aus nicht arten reinen Wagen. So wurden Länderbahnwagen mit neueren Wagen zusammengestellt. Wir wollen uns hier noch mit der Auswahl der Zugmaschinen befassen, bevor wir die einzelnen Wagengruppen besprechen. Wichtig für den Modellbahn ist hier zu wissen, dass von Epoche zu Epoche der Triebfahrzeugeinsatz sehr stark variierte und das lag nicht allein am technischen Fortschritt. Die Triebfahrzeuge und Personenzugwagen in der Epoche I (1835 bis 1925) Die Epoche I umfasst die Geschichte der deutschen Eisenbahn von ihren Anfängen bis zur Gründung der DRG im Jahre 1920. Während der Epoche I entstand ein zusammenhängendes deutsches Schienennetz. Die Epoche I ist das Zeitalter der Dampfloks jedweder Art. In dieser Zeit entwickelte sich die Dampflokomotive zu einem technisch ausgereiften Triebfahrzeug. Am Anfang der Epoche I - also während der Länderbahnzeit - hatten die Dampfloks noch ein farbiges Aussehen. Am Ende der Epoche I - also ab der DRG - wurde es einheitlich mit dem schwarzen Farbanstrich. Ebenfalls noch in diese Epoche fällt die Gründung der MITROPA. Auch die ersten Elloks wurden am Ende der Epoche getestet. Die Triebfahrzeuge und Personenzugwagen in der Epoche II (1925 bis 1945) Diese Epoche war die letzte große Blütezeit der Dampflokomotiven. In dieser Epoche waren hauptsächlich Dampfloks auf dem deutschen Schienennetz unterwegs. Aber des gab auch schon den Einsatz von Elloks (auch schweren Elloks wie das Deutsche Krokodil) und Dieselloks. Die Personenzüge waren meist in einem dunklen Grün gehalten. Die Zuggattung "GmP" (Güterzug mit Personenbeförderung) gehörte in der Epoche II zum Alltagsbild auf den deutschen Schienennetz. I Die Triebfahrzeuge und Personenzugwagen in der Epoche III (1945 - 1970) Die Epoche III war wohl der Zeitabschnitt mit den unterschiedlichsten Triebfahrzeugeinsätzen In dieser Epoche kamen sowohl Dampfloks, als auch Diesel- und Elektroloks zum Einsatz. Alle Triebfahrzeugarten kamen an allen Zugverbänden zum Einsatz. Die Züge selbst bestanden ebenfalls aus den unterschiedlichsten Wagenmaterial, wie Speisewagen, Gepäckwagen, Postwagen, internationale Kurswagen. In dieser Zeit kamen auch noch Wagen der 3. Klasse zum Einsatz. Erst ab dem Jahre 1956 wurde die 3. Klasse abgeschafft. Die Personenzugwagen waren teilweise immer noch aus der Länderbahnzeit, es gab aber auch bereits die neuen Personenzugwagen der DB. Insbesondere die Baureihe BR55 war bei der DR (Deutsche Reichsbahn der DDR) hier oft als Personenzug vertreten. Ihre Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h reichte aus, um Personenzüge im DR-Netz befördern zu können. Die Triebfahrzeuge und Personenzugwagen in der Epoche IV (1970 bis 1990) Die Epoche IV von 1969 bis 1986 hatten sich die neuen Personenzugwagen durchgesetzt. Altes Wagenmaterial wurde nun Zug um Zug ausgemustert. Teilweise wurden die Wagen noch auf Nebenstrecken eingesetzt. In der Epoche IV schaffte die DB die Einführung des IC-Netzes. Das Symbol der IC-Züge war die Ellok BR103. Aber auch die Ellok BR 112 kam noch zum Einsatz. Ferner waren die Züge ausschließlich mit 4 achsige Wagen (Drehgestellwagen) bestückt. Ab 1973 wurden bei der Bahn die alten Reisezugfarben blau und grün durch die Farben rot-beige für die erste Wagenklasse im IC-Verkehr und ozeanblau-beige für die erste und zweite Wagenklasse in Schnellzügen abgelöst. Die Züge mit der BR112 behielt die TEE-Farben. Es gab auch in diesen Zugverbänden Schlafwagen und Speisewagen. Die Triebfahrzeuge und Personenzugwagen in der Epoche V (1950 bis heute) In der Epoche V werden die Personenzugverbände bunter. Neue Lackierungen lösen die Farben beige und ozeanblau nach und nach ab. In dieser Epoche kommen wegen der Wiedervereinigung Deutschland immer mehr Waggons auch der DR der DDR in Westdeutschland zum Einsatz. Ferner lösen zunehmend die ICE-Triebwagenzüge die Personenzugwagenverbände ab. Seit dem Jahr 2001 sind die IC-Wagen an das Farbkonzept der ICE-Züge angepasst. Insgesamt werden in der Epoche V die Einzelzugwagen verschwinden und durch Triebwagenverbände abgelöst. |
Geschichte der zweiachsigen Personenwagen aus der Dampflokzeit Die zweiachsigen Personenzugwagen aus der Epoche I und Epoche II (Länderbahnzeiten) waren teilweise noch den Postkutschen nachempfunden. Durch die starren Achsen besaßen sie auch keinen sehr hohen Fahrkomfort. Die zweiachsigen Wagen waren lange im Einsatz. Bis noch nach dem zweiten Weltkrieg fand man diese Wagen auf deutschen Bahnstrecken. Die Ausmusterung dieser Wagen fand eigentlich erst mit dem Ende der Dampflokzeit statt. Die Gattung „BCi bay 10“ Für den sich rasch ausweitenden leichten Hauptbahnverkehr beschafften die Bayerischen Staatseisenbahnen zwischen den Jahren 1910 - 1912 zwei Gattungen von insgesamt 300 neuen zweiachsigen Durchgangswagen. Vorhanden waren bereits 26 zweiachsige Gepäckwagen aus den Baujahren 1907/08. Die Wagen der Gattung „BCi bay 10“ mit hochgewölbtem Tonnendach verfügten über einen Mittelgang und offene Plattformen. An jedem Wagenende waren Übergangseinrichtungen und je eine zum Dach führende Leiter vorhanden. Die sog. "Schubabteile" in den bayerischen Wagen dienten anfangs dazu, festgenommene Straftäter und die sie begleitenden Gendarmen zu Gerichten oder Justizvollzugsanstalten zu bringen. Bei der Deutschen Reichsbahngesellschaft wurden die "Schubabteile" allmählich aufgegeben. Der Durchgangswagen „Ci bay 10“ hatte die gleiche Dachkontur, jedoch ohne Dachstützen und die als Wetterschutz dienenden Stirnbleche. Bei einer etwas größeren Länge über Puffer von 11,93 m hatten die „Ci bay 10“ ebenfalls den Achsstand von 6,50 m. 26 neue Gepäckwagen stellten die Bayerischen Staatseisenbahnen bereits in den Jahren 1907 und 1908 in Dienst. Bei einem Achsstand von 5,50 m und einer LüP von 10,42 m waren diese Fahrzeuge mit vier Schiebetüren und darunter angeordneten Trittbrettpaaren versehen. Die Personenwagen in der Reichsbahnzeit (DRG) Ab 1921 war, wegen der Waffenstillstandsabgaben Anfang der 1920er Jahre, der Bedarf an weiteren Personenwagen bei der Deutschen Reichsbahn groß. Deshalb wurden ab 1921 neue Personenwagen in der sog. Einheitsbauart beschafft. Die Personenwagen aus der Länderbahnzeit waren Holzkonstruktionen, die auf einem Fahrgestell montiert wurden. Ab 1921 wurden die Wagen auf Eisenkonstruktionen umgestellt. Da aber die meisten Waggonfabriken ihre Fertigung nicht sofort umstellen konnten, wurden auch nach 1921 die weitaus meisten Wagen der ersten Lieferungen noch mit hölzernem Wagenkasten ausgeführt. Zwischen 1921 und 1923 wurden 90 eiserne und 2639 hölzerne Wagen in Dienst gestellt. Während die Wagen aus Holz ausschließlich als 4. Klasse-Wagen gebaut wurden, sind die „eisernen“ Wagen als Wagen zweiter / dritter / vierter und sogar zweiter und vierter Klasse geliefert worden. In mehreren Beschaffungsprogrammen folgten 1927 / 1928 zunächst weitere 517 Ganzstahlwagen vierter Klasse und von 1928 bis 1930 insgesamt 5009 Wagen zweiter, dritter, dritter und dritter / vierter Klasse (hiervon 3377 in Austauschbauart), so dass bis 1930 mehr als 8250 Wagen in Betrieb gegangen waren. Die zunächst überwiegend gebauten Wagen der vierten Wagenklasse wurden mit deren Abschaffung 1928 zunächst zu 3. Klasse-Wagen umgezeichnet und später umgebaut. Neben den Personenwagen entstanden zwischen 1923 und 1931 auch 917 Packwagen „Pwi“ in ähnlicher Bauform Die nachfolgenden Tabellen zeigen die zweiachsigen Personenwagen und Packwagen ab dem Jahre 1921:
|
Die zweiachsigen Personenwagen aus der Dampflokzeit Die Personenzugwagen der preußischen Länderbahn - Epoche I - zweiachsig Die Preußische Staatseisenbahn = Länderbahn - befand sich im Eigentum des Königreichs Preußen. Die offizielle Bezeichnung lautete zunächst „Königlich Preußische Staatseisenbahnen“ (K.P.St.E.). Wegen des Zusammenschlusses mit den Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen ab 1897 bis Ende des Ersten Weltkriegs wurde sie dann als „Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Staatseisenbahn“ (K.P. u.G.H.St.E. – Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft) und schließlich „Preußische Staatsbahn“ (P.St.B.) bezeichnet. Im Jahre 1920 ging diese Länderbahn in der DRG auf. Die Personenzugwagen der Preußischen Länderbahn waren bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts (bia nach dem zweiten Weltkrieg) auf dem deutschen Eisenbahnnetz zu finden. Die Abteile diese Wagen waren jeweils vorne bzw. hinten am Wagen zu betreten. Ein Durchgang in der Mitte oder an der Seite des Wagens war nicht vorhanden. Vergrößern -- Bild anklicken Die Personenzugwagen der DRG - Epoche II - preußische Bauart - zweiachsig Diese Personenwagen in der Epoche II stammen aus der Bauart der preußischen Länderbahn. Sie wurden auch nach dem zweiten Weltkrieg noch eingesetzt. Vergrößern -- Bild anklicken Die Personenzugwagen der bayerischen Länderbahn (K.Bay.Sts.B) - Epoche I - zweiachsig Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) war die staatliche Eisenbahngesellschaft des Königreichs Bayern. Sie wurde im Jahre 1844 gegründet. Die bayerische Staatsbahn war die zweitgrößte Länderbahn nach der preußischen Staatsbahn. Die Bayerische Staatseisenbahn ging 1920 in der Deutschen Reichseisenbahnen auf. Die nachfolgenden Wagen stammen aus der Zeit der Bayerischen Staatseisenbahnen und kamen auch bei der DRG zum Einsatz. Die Bezeichnung der Wagen waren bei den Bayerischen Staatseisenbahnen: - für die Personenwagen: CL Bay 95 (C steht für 3. Klasse) - für die Pack-und Postwagen: Li Bay00 Das rechte Bild zeigt die bayerische Gattung „BCi bay 10“ Diese Personenzugwagengattung wurde von der Bayerischen Staatseisenbahnen zwischen den Jahren 1910 - 1912, für den sich rasch ausweitenden leichten Personen hauptbahnverkehr beschafft. Die Wagen der Gattung „BCi bay 10“ mit hochgewölbtem Tonnendach verfügten über einen Mittelgang und offene Plattformen. An jedem Wagenende waren Übergangseinrichtungen und je eine zum Dach führende Leiter vorhanden. Die sog. "Schubabteile" in den bayerischen Wagen dienten anfangs dazu, Straftäter zu Gerichten oder Justizvollzugsanstalten zu bringen. Bei der Deutschen Reichsbahngesellschaft wurden aber dann diese "Schubabteile" aufgegeben. Der Durchgangswagen „Ci bay 10“ hatte die gleiche Dachform, jedoch ohne Dachstützen und die als Wetterschutz dienenden Stirnbleche. 26 neue Gepäckwagen stellten die Bayerischen Staatseisenbahnen bereits in den Jahren 1907 und 1908 in Dienst. Diese Fahrzeuge waren mit vier Schiebetüren und darunter angeordneten Trittbrettpaaren versehen.
Die Personenzugwagen aus den bayerischen Länderbahnen - Epoche II und III - DRG - zweiachsig Die Wagen der Bayerischen Staatseisenbahnen wurden auch in der Epoche II nach dem ersten Weltkrieg von der DRG übernommen.. Die nachfolgenden Wagen wurden auf den Haupt-und Nebenstrecken des deutschen Eisenbahnnetzes eingesetzt. Vergrößern -- Bild anklicken Die nachfolgenden Personenwagen der Bayerischen Staatsbahnen wurden hauptsächlich auf Nebenstrecken eingesetzt. Vergrößern -- Bild anklicken Die sächsischen Länderbahn Personenzugwagen - Epoche I - zweiachsig Die sächsische Staatsbahn beschaffte nach dem ersten Weltkrieg die nachfolgend dargestellten Personenzugwagen mit Abteileinrichtung. Sie wurden zwischen 1910 und 1916 als zwei- und dreiachsige Fahrzeuge mit Bremserstand an einem Wagenende gebaut. Es gab diese Wagen von der 1. bis zur 4. Klasse. Neben den Wagen mit Sitzplätzen wurden auch Wagen mit Traglastenabteils und Packwagen auf die Schiene gesetzt. Nach der Bildung der Deutschen Reichsbahn, in der die Länderbahnen aufgingen, kamen diese Wagen auf auf dem gesamten deutschen Schienennetz zum Einsatz. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Wagen ausschließlich wieder nur in Sachsen eingesetzt. Nur wenige dieser Wagen waren nach dem Krieg noch im Bestand der Deutschen Bundesbahn zu finden. Vergrößern -- Bild anklicken Die Windbergwagen - sächsische Länderbahn - DRG - DR - Epochen: I / II / III - zweiachsig Die Windbergwagen ist eine Besonderheit der DR. Im Jahre 1907 wurde auf der Windbergbahn von Dresden nach Possendorf der Personenverkehr aufgenommen. Da die Strecke sehr große Steigungen aufwies und dazu noch enge Kurvenradien, mussten die Wagen relativ kurze Achsabstände aufweisen, um die engen Kurven durchfahren zu können. Ferner mussten die Wagen "kleingehalten" werden, damit die Steigungen bewältigt werden konnten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Wagen noch auf den Strecken der DR (DDR) übernommen. Das nachfolgende Bild zeigt die Wagen aus 3 Epochen. Vergrößern -- Bild anklicken Die Personenzugwagen (Donnerbüchsen) der DRG - zweiachsig - Epoche II bis Epoche III Die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) hatte nach dem 1. Weltkrieg (1919) einen großen Mangel an Personenzugwagen. Deshalb beschaffte sie sich zwischen den Jahren 1921 und 1923 - 90 Wagen aus Stahl und 2639 hölzerne Personenzugwagen. Die Wagen aus Holz wurden als 4. Klasse-Wagen gebaut. Die Wagen aus Stahl als zweite - dritte - vierte Klasse umgebaut. Mit dem volkstümlichen Name für diese zweiachsigen Wagen „Donnerbüchse“ (ursprünglich Donnerwagen bzw. Ackermann'sche Donnerbüchsen nach dem zuständigen Referenten im Reichsministerium für Verkehr, Ackermann) bezeichnet man die zweiachsigen Durchgangs-Personenwagen der Deutschen Reichsbahn, die ab 1921 gebaut wurden und im Gegensatz zu den vorhergehenden Ausführungen vollständig aus Eisen bzw. Stahl hergestellt waren (Ganzstahlbauart). Der Name beruht auf dem starken Dröhnen dieser Fahrzeuge aufgrund der nicht vorhandenen Dämmung. Auch die direkten Vorläufer dieser Wagen erhielten trotz ihrer hölzernen Bauart diese Bezeichnung. Ab dem Jahre 1930 wurden einige dieser Wagen auch zu Traglastwagen umgebaut. Neben den Personenwagen entstanden zwischen den Jahren 1923 und 1931 auch 917 Packwagen (Pwi). Diese sog. Einheitspersonenwagen fuhren bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts. Die Einheitspersonenwagen waren kostengünstiger herzustellen und boten darüber hinaus eine höhere Sicherheit, als die kombinierten Personenzugwagen aus Stahl und Holz. Alle Wagenuntergestelle wurden vereinheitlicht. Sie wurden anfangs mit einem Radsatzabstand von 8.500 mm und später mit einem Radsatzabstand von 6.200 mm versehen. Die Wagen wurden in 1.,2., 3. und 4 Klasse hergestellt. Die 4. Klasse wurde aber von der DRG im Jahre 1928 abgeschafft. Darüber hinaus benötigte die DRG in den 1930er Jahren den Ersatz der veralteteten Nebenbahnfahrzeuge für den Reisezugverkehr. Die neuen zweiachsigen Reisezugwagen sollten eine spürbare Gewichtsersparnis durch die Möglichkeiten des modernen Leichtbaus erfahren. Das für die Entwicklung dieser Wagen zuständige Reichsbahn-Zentralamt, erhielt konstruktive Unterstützung durch die Firma MAN und die Vereinigten Westdeutschen Waggonfabriken. Daas Konzept war, bei möglichst geringem Eigengewicht eine hohe Stabilität und gute Bogenläufigkeit zu erzielen. Wegen der Zweiachsigkeit sollten die neuen Nebenbahnwagen in erster Linie auf steigungs- und krümmungsreichen Nebenstrecken zum Einsatz kommen. Die weitere Konstruktionsplanung sah auch vor, die Wagen mit geschlossenen Endeinstiegen und Übergangseinrichtungen auszurüsten, die durch ein sog. Scherengitter gesichert werden sollten. Mit der Nietbauweise der Wagen die nur aus Stahl und Blech gefertigt wurden war ein Eigengewicht von rd. 17 t pro Wagen einzuhalten. Ab dem Jahre 1931 wurden die ersten Wagen - zuerst zu Versuchszwecken - aufs Gleis gesetzt. Bei den nächsten Versuchsfahrzeugen wurde bereits die Schweißtechnik angewendet. Durch noch konsequenteren Leichtbau in Verbindung mit leichteren Radsätzen sank das Eigengewicht der Wagen zuletzt auf rd. 14 t. Da im Versuchseinsatz der geschweißten Exemplare überzeugte, entschied man sich, nur noch diese Fertigungstechnologie anzuwenden. Mit den leichteren Wagen konnte die Beschleunigung beim Anfahren der Loks maßgeblich erhöht werden, so dass auch die Reisegeschwindigkeit auf Nebenstrecken wuchs. Ein bedeutendes Merkmal der Epoche III war der Strukturwandel weg von den Dampfloks und hin zu Diesel- und Elektroloks. Auch charakteristisch für diese Epoche war der durchmischte Personenzugpark. So wurden Personenzugwagen aus der Vorkriegszeit des zweiten Weltkrieges eingesetzt. Es wurden aber auch schon Neubauten der modernen Drehgestellwagen auf die Schienen gebracht. Erst Ende der 1950er Jahre, nachdem Neu- und Umbauwagen in ausreichender Zahl zur Verfügung standen, änderte sich das Bild langsam.
Die Personenzugwagen (Donnerbüchsen) der DR - zweiachsig - Epoche III Die DR der DDR übernahm ebenfalls von der DRG, nach dem zweiten Weltkrieg, einen Teil dieser Donnerbüchsen (Einheitswagen). Vergrößern -- Bild anklicken Die Personenzugwagen (Donnerbüchsen) der DB - zweiachsig - Epoche III Auch von der DB wurde ein Teil der sog. Donnerbüchsen von der DB übernommen. Diese Wagen wurden erst Anfang der 1960er Jahre ausgemustert. Vergrößern -- Bild anklicken Die Personenzugwagen der DB - zweiachsig - Epoche: IV Personenzugwagen in der zweiachsigen Ausführung waren auch in der Epoche IV (nach dem zweiten Weltkrieg), insbesondere auf den Nebenstrecken noch oft zu finden. Ein Exemplar das aus der Epoche IV stammt ist der nachfolgende Bahnpostwagen der Deutschen Bundesbahn Post. Dieser Wagen wurde den Personenzugwagen - ob zweiachsig, dreiachsig oder vierachsig zugekoppelt. Der Modellbahner kann diesen Postwagen allen Personenzügen der Epoche II bis IV zukoppeln. Vergrößern -- Bild anklicken Die Personenzugwagen der DR - zweiachsig - Epoche: III Nachfolgend zeigen wir euch die Personenzugwagen aus der Epoche III der DR. Vergrößern -- Bild anklicken Die Reko - Personenzugwagen - DR - Epoche IV - zweiachsig Um den Personenzugwagenbestand nach dem Krieg schnell zu modernisieren, wurden von der DR (DDR) die vorhandenen zwei- und dreiachsigen Fahrgestelle der Länder-Personenzugwagen von 1958 bis 1964 modernisiert. Es handelte sich um die Wagen-Nr. 357 bis 661 (zweiachsig) . Neben der einheitlichen Überarbeitung der Untergestelle wurden auch die Abmessungen der Rahmen vereinheitlicht. Die zu modernisierenden Wagen hatten geringfügige Abweichungen von den Hauptabmessungen, die durch die Abstammung von den jweieligen Länderbahnen her rührten. Diese Wagen, die zur Modernisierung anstanden und dann auch modernisiert wurden. sind unter der Bezeichnung Reko Wagen bekannt geworden. Die Reko Wagen prägten über einen Zeitraum von 25 Jahren das Bild der Personenzüge im Netz der DR. Der Wagen 357-661, der zweiachsig war, wurde mit Traglastabteilen ausgeführt. Im Fahrgastraum , der als Großraumabteil hergestellt wurde, sind 32 gepolsterte Sitze angeordnet worden. Über den Sitzen waren an den Seitenflächen durchgehende Leichtmetallgepäckroste angebracht. Die Wagen waren für eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km(h ausgelegt. Die Eigenmasse des Wagens betrug 17 Tonnen. Technische Daten:
Vergrößern -- Bild anklicken Beispiele für die Zusammenstellung von zweiachsigen Zügen - Epoche I; II und III Vergrößern -- Bild anklicken |
|
|