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Inhaltsverzeichnis - Thema: Gefälle und Steigung - Thema: Lichtraumprofile - Thema: Lichte Höhe / Lichte Weite bei Schattenbahnhöfen - Thema: Gleiswendel |
Thema: Lichtraumprofile Bei der Planung einer Brückenüberfahrt oder eine Brückenunterführung Straße/Eisenbahnlinie oder Straße/Straße ist darauf zu achten, das die sog. "Lichten Weiten" eingehalten werden. Die "Lichte Weite" stellt den Umriss über dem Gleis dar, indem sich kein Gegenstand befinden darf. Der Umfang der "Lichten Weite" hängt davon ab, welche Arten von Fahrzeugen diesen Raum befahren sollen. Wird z.B. eine Oberleitung für Elloks verwendet, erhöht sich dadurch der Minimalabstand zwischen unterem Gleis und der Unterkante einer Brücke weiter. Für die erforderlichen Lichtraumhöhen und Lichtraumbreiten gibt es eine Norm mit dem Namen NEM102. Vergrößern -- Bild anklicken Beim Thema Lichtraumprofile ist natürlich auf die Spurgröße zu achten. Es gibt deshalb für die unterschiedlichen Spurgrößen auch unterschiedliche Lichtraumprofile. Um es nochmals zu wiederholen, wir besprechen hier:
- Spur N: 1: 120 - Spur N: 1: 160 Das erforderliche Lichtraumprofil für Brücken, Unterführungen, Tunnelportale sind in den nachfolgenden Normen geregelt.
- NEM 103 - Umgrenzung des lichten Raumes bei Gleisführung im Bogen - NEM 102/103 - Beiblatt 1 zu Profillehre für Nenngröße H0 - NEM 104 - Umgrenzung des lichten Raumes bei Schmalspurbahnen Die Lichten Weiten für die Modellgröße H0 (H-Null) Eine Dampf- oder Diesellok benötigt eine Mindesthöhe zwischen Schienenoberkante und Brückenunterkante von ca. 60 mm. Wird die Oberleitung mit eingeplant, dann sind ca. 90 mm die untere Grenze für einen Ellok-Betrieb. Ferner ist die die Schienenhöhe noch mit zu berücksichtigen, wenn wir die freie Höhe unter der Brücke bestimmen. Diese sollte daher bei einem Betrieb:
- bei einer Ellok mindestens bei 105 mm (bei H0). Pro Gleis ergibt sich somit einen Höhenunterschied von 5,4 mm. Wenn wir dies bei der Gesamthöhe von 75 mm berücksichtigen, haben wir jetzt bereits eine Auffahrt Länge von knapp 2,9 Meter. Die Brücke hat aber auch noch eine sog. Konstruktionshöhe zwischen Gleisunterkante und freiem Durchfahrtsraum unter der Brücke. Diese Differenz ist auch noch berücksichtigen. Je nach verwendeter Brücke ergibt sich so eine Auffahrt von 3 Meter bis 3,5 Meter Länge. Bei einer Oberleitung bei der unteren Strecke erhöht sich diese Auffahrlänge dann meist noch um weitere 100 cm. Wer Brücken in der Realität anschaut, wird hier deutlich höhere Abstände zur Brückenunterseite feststellen. Um eine realistische Optik auch bei der Modellbahn zu erreichen, wird hier dann einen Abstand von mehr als 105 mm einhalten müssen. Eine Auffahrt hat dann locker eine Länge von 5 m und mehr. Um hier Einsparungen vornehmen zu können, verweisen wir auf die resultierenden Steigungen in den obigen Ausführungen. Vergrößern -- Bild anklicken Die Lichten Weiten für die Modellgröße TT Vergrößern -- Bild anklicken Die Lichten Weiten für die Modellgröße N Vergrößern -- Bild anklicken |
Thema: Die Lichte Höhe beim Schattenbahnhof Ein Schattenbahnhof ist ein (nicht sichtbarer) Abstellbahnhof. Er dient dazu, komplette Züge abzustellen und dadurch die sichtbare Zugfolge auf der Modellbahn abwechslungsreicher zu gestalten. Schattenbahnhöfe können sowohl manuell oder auch automatisch gesteuert werden. Wenn die Anlage in mehrere Ebenen geplant wird, so ist es sinnvoll auf der untersten Ebene, einen Schattenbahnhof anzulegen. Da der Schattenbahnhofes der i. d. Regel unter der Plattenebene platziert wird, muss auch ein genügender "Lichtraum" vorhanden sein, um auch bequem manuell eingreifen zu können. Ein Schattenbahnhof sollte deshalb mind. 15 cm unter der darüber liegenden Anlagenebene angeordnet werden und vom Anlagenrand zugänglich sein. Der Schattenbahnhof sollte immer mit doppelt so vielen Gleisen geplant werden, als man Züge besitzt. Der Grund dafür ist, dass die Züge sich im Laufe des Modellbahnhobbys eher vermehren als verringern. Wenn z.B. bei der Planung der Anlage der Modellbahner 4 Züge besitzt und 4 Schattenbahnhofsgleise plant haben auch nur 4 Züge eine Abstellmöglichkeit. Wenn nun nur ein einziger Zug dazukommt, dann kann dieser nicht mehr im Schattenbahnhof abgestellt werden. Je mehr Gleise also ein Schattenbahnhof besitzt, um so mehr Züge können dort abgestellt werden. Das längste Abstellgleis im Schattenbahnhof bestimmt die maximale Zuglänge. Längere Züge müssen dann - wenn sie dort abgestellt werden sollen - geteilt werden. Bei der Gleisplanung ist somit die nutzbare Gleislänge zu beachten. Wichtig ist auch die Zugänglichkeit zum Schattenbahnhof. Irgendwann wird sicherlich dort ein Zug entgleisen oder eine Weiche funktioniert nicht mehr. Dann ist der Zeitpunkt gekommen den Schattenbahnhof von außen zu erreichen. Deshalb sollte beim Bau darauf geachtet werden, dass jeder Punkt des Schattenbahnhofs von außen erreichbar ist. Falls ein Modellbahner den Schattenbahnhof völlig verdecken will, dann sollte er lediglich eine Verblendung vorsetzen, die dann relativ rasch entfernt werden kann. In Hinblick auf den Aus- und Eingang des Bahnhofes sollte entweder ein Tunnelausgang oder eine Brücke dienen. Da Schattenbahnhöfe verdeckt angelegt werden, sollten hier Gleisbesetztmelder zum Einsatz kommen. Damit weiß der Modellbahner welche Gleise im Schattenbahnhof besetzt sind. Eine weitere Frage stellt sich noch und zwar die Frage wie soll die Gleistrassierung aussehen? Viele Schattenbahnhöfe besitzen sog. Gleisharven. Wir sind keine Freunde davon, da sie einen erheblichen Platzbedarf benötigen und immer kleiner werdenden Abstellflächen besitzen. Da der Schattenbahnhof in der Regel nur über eine Zufahrt angefahren wird, hat uns die sog. Fächerform besser gefallen, da hier annähern gleich große Abstellflächen angelegt werden können. Wie diese Fächerform aussieht, könnt ihr dem nachfolgenden Bild entnehmen. Um nun die Gesamtlänge eines Zuges bestimmen zu können, müssen somit alle "LüP" und auch die Abstände zwischen den Puffern addiert werden. Die Abstände zwischen den Puffern hängen davon ab, ob eine Kurzkupplung oder eine andere Kupplungsart vorhanden ist. Am einfachsten geht man so vor, wenn Klarheit herrscht, welche Züge in einem bestimmten Gleisabschnitt halten sollen. Auf einer glatten ebenen Oberfläche wird der jeweilige Zugverband (Lok + Wagen) zusammengestellt und abgemessen. Dieses Maß + Sicherheitsmaß (jeweils 50 mm) kann dann auch gleichzeitig die Basis für die Planung des jeweiligen Gleisabschnittes (z.B. Bahnsteiglänge) sein. Über die Gestaltung eines Schattenbahnhofes gibt es einen eigenen Aufsatz. Vergrößern -- Bild anklicken Wer wenig Platz besitzt, kann sich auch Gedanken über eine Gleiswendel machen. Eine Gleiswendel hat den Vorteil, dass sie an die Anlage angesetzt werden kann und so - auf wenig Platz - Höhenunterschiede überbrücken kann. Wie eine Gleiswendel gestaltet wird, davon später. Gleiswendel gibt es natürlich auch als Fertigteile im Handel. Der Eigenbau ist aber wesentlich interessanter und mach Spass. Vergrößern -- Bild anklicken Nachfolgend ein paar Beispiele für die Gestaltung eines Schattenbahnhofes. Vergrößern -- Bild anklicken |
Thema: Die Gleiswendel Viele Modellbahner kämpfen mit dem Platz. Deshalb wird viel Geist investiert, um die vorhandenen Platzverhältnisse optimal zu nutzen. In der Regel soll ein Schattenbahnhof auf der Modellbahnanlage nicht fehlen. Schattenbahnhöfe sind deshalb interessant, da Zuggarnituren zusammengestellt werden - ohne sie auf der Anlage zu sehen - und auf Abruf auf die Modellbahnanlage fahren können. Nun kann der Schattenbahnhof flächenhaft gebaut werden, oder er kann verkürzt werden mit einer sog. Gleiswendel. Man kann die Gleiswendel aber auch für große Steigungsstrecken einsetzen und so auf engsten Raum den Zug in die entsprechende Höhenlage bringen (z.B unter einem Bergmassiv). Das Bild stammt aus der Zeitschrift "Eisenbahnmagazin" Vergrößern -- Bild anklicken Die Gleiswendel wird somit im Modellbahnbau verwendet um große Höhenunterschiede zu bewältigen. Die Herstellung von einer Gleiswendel erfordert schon eine fortgeschrittene Bastlererfahrung. Zuerst mal ein paar grundsätzliche Informationen: Der Radius einer Gleiswendel sollte so groß wie möglicgh gewählt werden. Also nutzt euren zur Verfügung stehenden Raum voll aus. Umso größer der Radius, umso leichter ist es für Züge die Steigung zu überwinden. Die Steigung einer Gleiswendel sollte 3% nicht übersteigen. Die Gleisplanung ist mit den nachfolgenden EDV-Programmen möglich. Nachdem die Gleisplanung abgeschlossen ist, legt man die Größe der Kreissegmente fest. Es gibt zwar viele Möglichkeiten wie die Wendel gebaut werden kann, dennoch sollte der Anfänger sich auf einen "Kreis" festlegen. Das benötigte Material: Außer dem normalen Handwerkszeug wie Schraubzwingen, Stichsäge, Schwingschleifer, Schrauber, Holzbohrer wird natürlich das Material für die Gleiswendel benötigt. Man benötigt Sperrholz, Gewindestangen Muttern und Unterlegscheiben. Beim Sperrholz sollte darauf geachtet werden, dass das sog. Grundholz, also das Holz welches das Spiralgerüst bildet eine Stärke von 8 bis 10 mm aufweist. Sonst besteht die Gefahr der Durchbiegung. Die Verleimungsbrettchen benötigen lediglich eine Stärke von rd. 3 mm. Damit ein Zug unter die Platte fahren kann muss der Schattenbahnhof mind. 8cm unter der Platte gebaut werden. Daraus ergibt sich eine minimale Rampenlänge von 160 cm. Der Genaue Abstand zur Platte ist natürlich auch abhängig vom Gleistyp. Wenn die Kreisspirale gebaut ist (die Anzahl der Windungen hängt vom zu überwindenden Höhenunterschied ab), so beginnt die Ausrichtung der Gleiswendel mittels der Gewindestangen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kreisspiralflächen in parallelen Steigungen verlaufen. Dies ist teilweise ein echtes Geduldsspiel bis die Ebenen entsprechend justiert sind. Nach der Justierung sind die Gewindeschrauben anzuziehen, damit das Spiralgerüst auch stabil wird. Vergrößern -- Bild anklicken Nachfolgend werden noch einige Daten zur Konstruktion gegeben: Vergrößern -- Bild anklicken Download Gleiswendelprogramm Download Gleiswendelprogramm - Stayathome Gleiswendelberechnungen" Gleiswendelberechnungen" Berechnungstabelllen zur Gleiswendelkonstruktion" Der Bau von Gleiswendel" Herstellung einer Gleiswendel Konstruktionszeichnungen für Gleiswendel |
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