Gebirge und Felsen
Gebirge- und Felsimpressionen
Nun haben wir bereits die Topographie auf die Modellbahnanlage gebracht. Allerdings ist sie noch im Rohzustand.
Was wäre nun eine Modellbahnanlage ohne vorbildgetreue Gebirgs- oder Felsstrukturen.
Sicherlich wenig eindrucksvoll. Die Frage ist aber nun, wie bringe ich Fels- bzw. Gebirgsstrukturen auf meine Modellbahnanlage?
Selbstverständlich können bereits Felsstrukturen im Rohzustand aufgebracht werden. Dennoch müssen z.B. Felserhebungen
und besondere Felsstrukturen gesondert gestaltet werden. Die erste Frage lautet deshalb, wie stellen wir Felsgestein oder
Gesteinsbrocken her.
Gesteine und Felsen mit Silikonformen
Bevor eine Felswand hergestellt wird, sollten die entsprechenden Felsstücke bereits vorgefertigt sein.
Zur Herstellung von Felsen und Gesteinsbrocken können entsprechende (Silikon)Formen im Handel gekauft werden. Sie sind nicht
teuer und können immer wieder verwendet werden. Zum Ausgießen der Formen kann üblicher Baugips (Baumarkt) verwendet werden.
Die Silikonformen werden in Spülmittelwasser getaucht und dann mit angerührtem Gips gefüllt (Gips als flüssigen Brei anrühren).
Um die Blasenbildung zu vermeiden, wird der Gipsbrei mit einem Holzstab gerührt und dann die Form mit dem Gips gerüttelt.
Dann den Gips abbinden lassen. Vor der Weiterverarbeitung sollten die Felsabgüsse trocken sein.
Auf die Rückseite der einzelnen so entstandenen Gipsfelsen wird dann Gips aufgetragen und der Felsen auf den vorgesehenen
Untergrund gedrückt. Stück für Stück wird so die Wand zusammengesetzt. Die zwischen den einzelnen Felsteilen heraustretende
Spachtelmasse wird mit einem Pinsel verstrichen und dem Gesamtbild in Einklang gebracht.
Nicht passende Zwischenräume können nachträglich mit kleinen Bruchstücken "verschönert" werden, bis sich ein geschlossenes
Felsbild ergibt und die einzelnen Felsstücke nicht mehr als solche erkennbar sind.
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Gesteinsherstellung mit Gipsformen
Um aber Felsbrocken (dreidimensional) herzustellen, eignen sich aber diese Silikonformen nicht. Hier geben wir folgenden Vorschlag für die Herstellung.
Jeder besitzt in seinem Haushalt leere Joghurtbecher. Diese werden in der Längsrichtung geteilt. Dadurch entsteht eine Halbschale. Die offene Seite der Halbschale wird mit einem breitem Klebeband oder Kreppband verklebt. Dadurch entsteht ein Behälter. In diesen Behälter wird Gipsbrei (Baugips) gefüllt. Nach dem Erhärten, nimmt man diesen Gips-Halbzylinder aus der Schale heraus. Mit einem Kleinfräser können nun Strukturen in diesen Gipshalbzylinder eingefräst werden. So können nun beliebige Felsstücke gefräst werden. Da beim Fräsen Staub entsteht, sollten diese Arbeiten nicht im Haus durchgeführt werden. Ferner muss eine Schutzbrille getragen werden. Der so entstandene Rohfels kann dann mit einer entsprechenden Farbgebung versehen werden.
Es können natürlich auch noch andere Formen verwendet werden, die im Haushalt vorhanden sind. So sind auch Käsebecher oder auch Hartkunststoffverpackungen gut für die
Felsherstellung geeignet.
Materialien
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Felsen aus Gips
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Felsen aus Gips
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Der letzte Schritt ist dann die Farbgebung. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Eine Einfärbung der
Spachtelmasse mit wenig Abtönfarbe ist möglich, aber man sollte außerhalb der Anlage das Aushärten überprüfen.
Hier kann es schon einmal Probleme geben. Der schönste optische Effekt wird aber mit stark verdünnten Farben
auf Wasserbasis erzielt.
Eine Grundierung der gesamten Felsfläche mit einem dunklen Grau als Lasurfarbe sollte allerdings
immer erfolgen. Die Farbe sammelt sich in den tieferen Stellen und macht die Felswand plastischer.
Die Bergwand mit Montageschaum
Die Herstellung von Felsstrukturen mit Montageschaum ist mittlerweile für viele Modellbahner eine Standardlösung.
Montageschaum ist in jedem Baumarkt zu bekommen. Die Eigenart von Montageschaum ist, dass der nach dem Aufsprühen auf
eine Fläche sein Volumen um ein Vielfaches vergrößert. Deshalb wird Montageschaum auch im Bauhandwerk zu Verfüllen
von Durchbrüchen und zum Einbau von Fenster und Türen verwendet. Der Nachteil ist, dass es eine gewisse
Zeit benötigt bis der Schaum seine größte Volumenausdehnung erreicht hat.
Der Vorteil liegt aber klar auf der Hand. Mit Montageschaum können sehr schnell große Höhen erreicht werden, da
das Material sich nach dem Auftragen sehr stark ausdehnt. Ferner kann nach der Erhärtung des Materials es sehr gut
mit Kleinfräser und Messer bearbeitet werden. Wichtig bevor das Material bearbeitet wird ist die Austrocknung. Mindestens
ein Tag sollte gewartet werden bis der Montageschaum weiter bearbeitet wird. Im weiteren Verlauf ist dann aber noch
viel Arbeit erforderlich die Gebirgsstruktur aus dem Schaum herauszuarbeiten. Dies kann mit Messer oder Kleinfräsmaschinen
erfolgen. Danach ist eine Gipsausgleichsmasse aufzubringen, da der Montageschaum sehr offenporig ist und nicht direkt
mit Farbe bemalt werden kann. Der Vorteil ist allerdings dass bei Verwendung dieses Materials keine Stützkonstruktionen
erforderlich werden.
Felsbau mit Montageschaum
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Felsbau mit Montageschaum
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Felsbau mit Montageschaum
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Der Fels mit Korkfelsen
Diese Variante ist sicherlich die einfachste, aber auch nicht gerade die Billigste. Im Modellfachhandel gibt es sog. Korkfelsen. Das Material ist aus Kork und
so gestaltet, dass es Felsstücken sehr ähnlich sieht. Wie das nachstehenden Bild zeigt, kann mit diesen Korkfelsen eine schnelle und akzeptable von
Gebirgs- und Felsstrukturen erreicht werden.
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Felsen aus Baumrinde
Nicht so bekannt ist die Herstellung von Felsen bzw. Felsstrukturen aus Baumrinde. Wer mit offenen Augen durch den Wald geht, dem entgeht
nicht, dass entlang von Waldwegen - insbesondere im Herbst, wenn der Baumschlag vorgenommen wird - viele Baumrinden herumliegen. Diese
Baumrinden, wenn sie getrocknet sind, eignen sich hervorragend für die Felsgestaltung.
Wenn die Baurinde getrocknet ist, kann sie mit entsprechender Farbe (Wasserfarbe, Ölfarbe, Dispersionsfarbe, Acrylfarbe) angemalt werden und dann
auf der Modellbahn eingesetzt werden. Interessant ist der Einsatz als "Fels-Einsprengsel" an Böschungen etc.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mit Baumrinden Gipsformen herzustellen und mit diesen Gipsformen dann Silikonfelsen entstehen zu lassen.
Das nachfolgende Bild zeigt die Herstellung.
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Der Bau von Gebirgsmassiven mit Gips
Eine weitere Variante ist die Herstellung von Felsbänken mit Hilfe von Gips. Diese Art der Felsgestaltung ist für Modellbahnanlagen die beste und auch kostengünstigste Lösung, da
Gebirgszüge bzw. Felspartien homogener und realistischer gestaltet werden können als mit Korkfelsen. Der Aufwand ist
allerdings wesentlich größer.
Das Material "Gips" ist die ideale Modelliermasse für den Modellbahner. Gips ist billig zu
beschaffen (in jedem Baumarkt als Baugips) einfach herstellbar und unkompliziert in der Bearbeitung.
Dazu kommt noch die Möglichkeit der Formtechnik. Über die Formherstellung wurde bereits berichtet.
Die sog. Verarbeitungsplastizität des Gips kann auf die jeweilige Aufgabe abgestellt werden. Dabei sollte
mit einer steiferen Plastizität begonnen werden und nach Bedarf, durch weiteres Zugeben von
Wasser, die Gipsmischung in Richtung "weichere" Zustandsform geführt werden. Als Anhaltspunkt
für das Mischungsverhältnis Gips/Wasser kann 1,5 / 1 angegeben werden. Also 1,5 Teile Gips
zu 1 Liter Wasser. Feinkörnige Gipssorten sind zu empfehlen. Durch Bewehrungseinlagen
aus Glasfaser, Stoff oder Kunststoffgitter können zudem belastbare Strukturen geschaffen werden.
Wichtig bei der Verarbeitung von Gips ist auch, dass die schnelle Härtungszeit einkalkuliert wird.
Also alles vorbereiten, bevor mit den Gipsarbeiten begonnen wird.
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Mit dem Aufbringen und Modellieren der Gipsmasse ist die Arbeit noch nicht beendet.
Nun beginnt die eigentliche Feinarbeit, in der dann Felsspalten, Felsstrukturen in die erhärtete
Gipsmasse eingearbeitet werden. Da Gips ein relativ "weiches" Material darstellt, ist es leicht
zu gravieren, zu ritzen, zu sägen und zu fräsen. Mit einer Drahtbürste können auch
z.B. Gletscherspuren (Schleifspuren) auf das Gestein gebracht werden.
Ein weiterer Bearbeitungsschritt ist dann die Farbgebung. Als Farben sind Wasserfarben und Beizfarben
bestens geeignet. Nicht so geeignet sind Acrylfarben und Farben auf Kunstharzbasis, da sie im Gegensatz
zu Wasserfarben und Beizen nicht tief in den Gips eindringen.
Damit der Gips nicht "abweißt" sind die gestalteten und bemalten Flächen mit einem mattierten
und stark verdünnten Klarlack auf Acrylbasis (kann mit Wasser verdünnt werden) entsprechend
zu bestreichen. Es kann aber auch Betonversiegelungs- oder Bodengrundierungsflüssigkeit (in jedem
Baumarkt erhältlich) verwendet werden.
Der Fels- und Gebirgsbau mit Pappmaschee oder Holzmaschee
Der Fels- und Gebirgsbau mit Pappmaschee ist eine sehr alte Herstellungsmethode.
Pappmaschee ist einfach zu erzeugen. Man benötigt Papier (z.B. Zeitungspapier) und Papierleim - es kann auch
Tapetenkleister sein. Das Papier wird "Verschnitzelt" und in den Leim gegeben und durchmischt.
Es wird soviel Papier benötigt bis die Masse verarbeitbar ist. Anstatt Pappmaschee kann auch Holzmaschee
verwendet werden. Bei Holzmaschee werden anstatt Papier Holzschnitzel verwendet. Billiger ist allerdings Pappmaschee.
Wenn Pappmaschee getrocknet ist kann es wie Weichholz weiterbearbeitet werden.
Die Farbgebung kann dann analog wie bei Gips erfolgen.
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Der Bau mit Gebirgssteinen
Eine weitere - teure - Variante für die Gestaltung von Felsmassiven ist die mit
sog. Gebirgssteinen, die es von verschiedenen Herstellern, wie Noch, Vollmer etc gibt.
Die Gebirgssteine können zu Felsmassiven zusammengeklebt werden. Sie bestehen aus Hartschaum.
Die Felsenstruktur ist dem Alpenmassiv nachempfunden. Die Verarbeitung dieser Hartschaumprodukte ist
einfach. Benötigt wird ein Messer (besser ein Bastelmesser) oder eine Feinsäge. Mit diesen Werkzeugen
werden die Elemente entsprechend zugeschnitten. Mittels einem Föhn lassen sich die Gebirgssteine auch
verformen. Befestigt bzw. miteinander verbunden werden die einzelnen Felsen mit einem Schmelzkleber
(Plastikkleber) oder mit Gips.
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Der Bau mit Abgussformen
Felsen lassen sich auch einfach und kostengünstig mit Felsabgussformen herstellen. Diese Formen bestehen aus Kautschuk oder
Silikon und sind im einschlägigen Modellfachhandel oder im Internet zu finden. Der Preis für eine Form bewegt sich um die 10 Euro.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Form nur einmal beschafft werden muss und man dann mit dieser Form viele Felseinzelteile
anfertigen kann. Für kleinere Anlagen lohnt sich das aber nicht. Die Firma Noch bietet z.B. ein komplettes Felsgusssystem an.
Die Gussformen haben eine spezielle Innenbeschichtung, durch die die Felsen nach dem Aushärten leichter entformt werden können.
Die Verpackung der Gussformen ist außerdem so konzipiert, dass sie gleichzeitig als stabiler Gussrahmen dient. Man stellt diesen
Rahmen zur Stabilisierung unter die Fels-Gussform. Anschließend kann man sie eben mit Gießmasse ausgießen.
In die Formen lässt sich auch ohne weiteres ein Gipsbrei aus einem Baumarktgips
einfüllen.
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Die Herstellung ist denkbar einfach. Die Form stellt ein sog. Negativbild dar. In die Form wird nun
Gips eingefüllt. Nach dem Erstarren des Gipses kann dann der Abdruck herausgenommen werden und ist
bereit zur weiteren Verarbeitung auf der Modellbahnanlage. Danach kann ein weiterer Abdruck gefertigt werden.
Gebirgsbau mit Styropor und Gips
Der Gebirgsbau mit Styropor und Gips ist eine Variante, die relativ schnell zum Erfolg führt und darüber hinaus auch noch
sehr gute vorbildgetreue Gebirgsdioramen liefern kann. Der Herstellungsaufwand ist in Bezug auf andere Bauweisen, wie
Drahtgitterbau, einfach. Das Vorgehen:
- Styroporplatten aus dem Baumarkt mit 2 bis 5 cm Dicke besorgen.
- Ein Grundgerüst des Gebirges mit Styroporplatten aufbauen. Dabei muss
die Gesamtplanung bzw. die Vorstellung wie das Gebirge aussehen soll bereits vorhanden sein. Die einzelnen Teile
können entweder mit Schreinerweißleim verklebt werden oder es wird ein Heißkleber benutzt.
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Das so entstandene Grundgerüst wird nun mit einem Vlies aus dem Baumarkt abgedeckt und an geeigneten Stellen mit dem Heißkleber an den Styroporelementen
verklebt. Zum Andrücken ein Messer mit einem breiten Blatt oder eine kleine Spachtel verwenden.
- Dann mit Gispsbrei die Modellierung vornehmen.
- Nach dem Austrocknen des Gipses (1 bis 2 Tage - der Gips ist dann hellweiß) wird die Struktur des Gesteine mit
einem Kleinfräser hergestellt. Am besten man bedient sich einer Vorlage. Wir zeigen euch Bilder, wo das Gebirge ohne Vorlage bearbeitet wurde. Dann könnt ihr selbst entscheiden ob eine Vorlage sinnvoll ist oder nicht.
- Zum Schluss ist dann die Einfärbung des Gebirges und soweit gewollt die Bepflanzung an der Reihe. Auch hier sollte wieder mit einer Vorlage gearbeitet werden.
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Felsen aus Gießmasse
Für Modellbahner relativ unkompliziert ihre Felsgestaltung vornehmen wollen, gibt es im Handel Gießmassen zur Herstellung von Felsen.
Als Beispiel stellen wir euch das Felsguss-System von Noch vor. Das Set besteht aus einer Gussform und einer Gießmasse.
Ferner gibt es noch ein Farbenset, mit Naturfarben. Der Preis für dieses Produkt ist allerdings nach unserer Auffassung sehr hoch.
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Fertigmodelle aus Plastik
Modellbahner die keine Zeit in den Modellbau investieren wollen, den bleibt nur noch der Griff zu den Fertigmodellen, die von Faller, Kibri, Noch etc. angeboten werden.
Diese Fertigmodelle sind nicht unansehnlich, aber sie kommen nicht an die Realitätsnähe von selbst gebastelten Landschaftsmodellen heran.
Dennoch sind sie nicht uninteressant. Auch an Fertigmodellen, die in der Regel aus Plastik hergestellt sind, kann noch Hand angelegt werden. Durch eine
handwerkliche "Aufhübschung" dieser Modelle kann durchaus noch ein interessantes Modell gestaltet werden.
Vergrößern - Bilder anklicken - (c) hpw-modellbahn
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