Anlagenbau - hier: Gebirge, Fels und Tunnelbau
     


Modellbahn - Anlagenbau

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Inhaltsverzeichnis:

- Formenbau für den Felsbau , Mauerbau, Steinbau, Straßenbau - Gebirge und Felsen

- Tunnelbau

- Hilfsmittel für den Tunnelbau




Formenbau für den Felsbau , Mauerbau, Steinbau, Straßenbau

Formenbau mit Silikon
Bevor wir uns nun mit den nachfolgenden Modellbauthemen beschäftigen, wollen wir uns mit der Technik des Formenbaus ein wenig beschäftigen. Dies ist wichtig, da viele Modellbahnteile, wie Felsen, Mauern, Pflasterbeläge etc. mit Formen hergestellt werden müssen. Es sei den, wir kaufen Fertigprodukte. Es macht aber mehr Freude, sich die Modellbahn selbst zu bauen und dabei viele Details in Eigenproduktion zu erstellen. Darüber hinaus, sind Fertigprodukte immer teurer als selbst hergestelltes Material und auch in Hinblick auf das Aussehen, können Fertigprodukte meistens nicht mit den selbstgebauten und selbst bemalten Produkten konkurrieren.
Natürlich können Formen zur Herstellung von Felsen, Mauern etc. auf fertig gekauft werden. Es gibt sie in allen möglichen Ausführungen von Silikon bis Kunststoff. Allerdings ist die Herstellung von eigenen Formen relativ leicht vorzunehmen. Hinzu kommt, dass selbst gebaute Formen individuell auf die Bedürfnisse der eigenen Gestaltung abgestimmt werden können. Der einfachste Weg sich eine Form herzustellen ist die mit dem Material Silikon. Chemisch lassen sich Dutzende von verschiedenen Silikonformen mit den unterschiedlichsten Eigenschaften herstellen. Es gibt aber einen einfachen Weg. Es reicht hierzu eine Schüssel mit Wasser, Spülmittel und Silikontuben aus dem Baumarkt. Dabei ist die Farbe des Silikons unbedeutend. Nun zum Vorgehen:
  • Schüssel mit lauwarmes Wasser. In dieses wir viel Spülmittel gegeben. Dann wird das Spülmittel mit den Händen oder mit einem Pinsel aufgerührt.
  • Das Werkstück für die gewünschte Silikonform gründlich mit Spülmittel reinigen
  • Silikontube mit einer Schere aufschneiden und in die Silikonpistole legen.
  • Das Silikon mit der Pistole in die Schüssel zum aufgeschäumten Wasser geben. Darauf achten, dass die Menge des Silikon auf das Werkstück abgestimmt wird. Die Menge sollte in etwa doppelt so groß wie das Werkstück sein.
  • Das Silikon zunächst im Wasser zu einer Masse formen.
  • Wenn die Masse verarbeitbar ist, dann das Werkstück in die Silikonmasse drücken oder ummanteln. Dabei darauf achten,, dass sich das Silikon hohlraumfrei an das Werkstück anschmiegt.
  • Die Form nun auf eine Frischhaltefolie legen und das Silikon zwei Tage trocknen lassen.
  • Danach das Werkstück aus der Form lösen und die Silikonform gründlich abwaschen.
Das nachfolgende Video zeigt euch den obig beschriebenen Vorgang:   -->hier geht es zum Video

Wem die oben beschriebene Herstellungsmethode zu nass ist, der kann auch eine andere Herstellungsmethode verwenden und zwar durch Einsatz einer Speisestärke, die es in jedem Haushalt gibt. Allerdings ist Speisestärke teurer als Spülmittel und Wasser. Nun zum Vorgehen.
  • Auf eine glatte Unterlage (z.B. Glasplatte) wird Speisestärke als "Haufen" auf die Unterlage gegeben.
  • Auf die Speisestärke wird nun Silkikon mittels der Silikonpistole aufgespritzt
  • Das ganze wird nun miteinander vermengt und solange geknetet, bis eine plastische Masse entsteht.
  • In diese Masse wird nun das gewünschte Werkstück gderückt oder das Werkstück mit der Masse ummantelt.
  • Nach 2 Tagen Trockenzeit ist die Form getrocknet und das Werstück kann aus der Form genommen werden..
Das nachfolgende Video zeigt euch den obig beschriebenen Vorgang:   -->hier geht es zum Video

Formenbau mit Latex
Latexformen eignen sich besser als Silikonformen für größere Felsstrukturen. und voluminöse Gebilde. Die Herstellung einer eigenen Latexform ist relativ einfach. Es wird benötigt:
  • einen Werkstoff wie eine Steinstruktur aus der Natur, die dem künftigen Nachbild entspricht
  • den Werkstoff mit einer selbsthärtenden Latexmilch einpinseln
  • Die aufgetragene Latexschicht je nach Umgebungstemperatur 1-2 Stunden trocknen, bevor die nächste Schicht aufgebracht wird. Insgesamt mind. 6 x
  • Den Pinsel nach dem Auftragen der Latexmilch sofort mit Wasser reinigen, da er sonst verklebt.
  • Nach 5 bis 6 maligen anstreichen des Werkstoffes und dem jeweiligen Trockenvorgang, wird das Latex vom Werkstoff abgezogen
  • Danach beide Seiten der Form mit Talkumpuder behandeln um künftige Klebeeffekte zu vermeiden.
Die Latexformen haben den Vorteil, dass sehr dehnbar und reißfest sind. Allerdings unterliegen diese Formen einem Alterungsprozess und werden im Laufe der Zeit spröde und brüchig. Die Latexform kann dann mit Gips ausgegossen werden und das Produkt nach dem Erhärten des Gips weiterverarbeitet werden. Nachfolgend seht ihr eine Felsstruktur aus Latexformen gewonnen.



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Gebirge und Felsen

Gebirge- und Felsimpressionen



    Nun haben wir bereits die Topographie auf die Modellbahnanlage gebracht. Allerdings ist sie noch im Rohzustand. Was wäre nun eine Modellbahnanlage ohne vorbildgetreue Gebirgs- oder Felsstrukturen. Sicherlich wenig eindrucksvoll. Die Frage ist aber nun, wie bringe ich Fels- bzw. Gebirgsstrukturen auf meine Modellbahnanlage?
    Selbstverständlich können bereits Felsstrukturen im Rohzustand aufgebracht werden. Dennoch müssen z.B. Felserhebungen und besondere Felsstrukturen gesondert gestaltet werden. Die erste Frage lautet deshalb, wie stellen wir Felsgestein oder Gesteinsbrocken her.

    Gesteine und Felsen mit Silikonformen
    Silikonformen dienen zum mehrmaligen Abguss einer einmal hergestellten Urform. Sie sind daher besonders gut geeignet für die Serienherstellung realitätsnaher Mauer-, Arkaden- oder Tunnelportalnachbildungen aber auch Straßen- und Gehwegbeläge lassen sich gut nachbilden. Gesteine und Felsen eher nicht. Dennoch wollen wir hier gleich die Handhabung von Silikonformen Beschreiben, da sie vor allem für Mauern, Gehwegplatten etc. verwendet werden sollten. Bei entsprechender Pflege und Lagerung sind diese Formen für nahezu beliebig viele Abgüsse mit Gips verwendbar. Zur Herstellung von Felsen und Gesteinsbrocken können entsprechende (Silikon)Formen im Handel gekauft werden. Sie sind nicht teuer und können immer wieder verwendet werden.
    Herstellungstipps:
    Die Silikonform auf eine ebene, mit Packpapier ausgelegte Unterlage legen. Gips in einer dünnen, gut gießfähigen Konsistenz anrühren. Neue Formen sind am Anfang etwas stärker wasserabweisend und sollten daher sorgfältig mit verdünnten Spülmittel ausgepinselt werden, um dem Einschluss von Luftbläschen vorzubeugen. Zum Ausgießen der Formen kann üblicher Baugips (Baumarkt) verwendet werden. Ältere Silikonformen werden in Spülmittelwasser getaucht und dann mit angerührtem Gips gefüllt (Gips als flüssigen Brei anrühren). Um die Blasenbildung zu vermeiden, wird der Gipsbrei mit einem Holzstab gerührt und dann die Form mit dem Gips gerüttelt. Dann den Gips abbinden lassen. In der Regel ist der Gips nach 5 bis 10 Minuten abgebunden. Dann gleichmäßig, mit leichten Druck und ohne abzusetzen die überschüssige Gipsmasse mit einem Spachtel abziehen. Dieser Arbeitsgang erfordert etwas Fingerspitzengefühl da hierbei insbesondere bei den Straßen und Gehwegplatten immer leicht unterschiedliche Dicken entstehen. Derartig manuell hergestellte Abgüsse müssen daher immer nachgearbeitet werden, wenn man nahezu nahtlose Übergänge zum nächsten Abguss haben möchte. Vor der Weiterverarbeitung sollten die Felsabgüsse trocken sein. Mit sanften Druck zuerst die Formränder lockern, keinen Druck auf den Abguss ausüben.
    Eine nachträgliche Gipszugabe ist zu vermeiden, weil dieses zur Klumpenbildung führt. Für Bauteile gleicher Serie sollten immer gleiche Mischungsansätze verwendet werden, weil sich sonst die unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften auf die spätere Farbgebung auswirken können.
    Bevor dann eine Felswand hergestellt wird, sollten die entsprechenden Felsstücke bereits vorgefertigt sein.

    Auf die Rückseite der einzelnen so entstandenen Gipsfelsen wird dann Gips aufgetragen und der Felsen auf den vorgesehenen Untergrund gedrückt. Stück für Stück wird so die Wand zusammengesetzt. Die zwischen den einzelnen Felsteilen heraustretende Spachtelmasse wird mit einem Pinsel verstrichen und dem Gesamtbild in Einklang gebracht. Nicht passende Zwischenräume können nachträglich mit kleinen Bruchstücken "verschönert" werden, bis sich ein geschlossenes Felsbild ergibt und die einzelnen Felsstücke nicht mehr als solche erkennbar sind.

    Herstellung von Felsen

    Gesteinsherstellung mit Gipsformen
    Um Gesteine und Felsbrocken vorbildgerecht herzustellen, eignen sich Silikonformen nicht. Hier geben wir folgenden Vorschlag für die Herstellung. Jeder besitzt in seinem Haushalt leere Joghurtbecher. Diese werden in der Längsrichtung geteilt. Dadurch entsteht eine Halbschale. Die offene Seite der Halbschale wird mit einem breitem Klebeband oder Kreppband verklebt. Dadurch entsteht ein Behälter. In diesen Behälter wird Gipsbrei (Baugips) gefüllt. Nach dem Erhärten, nimmt man diesen Gips-Halbzylinder aus der Schale heraus. Mit einem Kleinfräser können nun Strukturen in diesen Gipshalbzylinder eingefräst werden. So können nun beliebige Felsstücke gefräst werden. Da beim Fräsen Staub entsteht, sollten diese Arbeiten nicht im Haus durchgeführt werden. Ferner muss eine Schutzbrille getragen werden. Der so entstandene Rohfels kann dann mit einer entsprechenden Farbgebung versehen werden.
    Es können natürlich auch noch andere Formen verwendet werden, die im Haushalt vorhanden sind. So sind auch Käsebecher oder auch Hartkunststoffverpackungen gut für die Felsherstellung geeignet.
    Nachbearbeitung
    Gips ist nach dem Erhärten leicht zu bearbeiten. Er kann graviert, geritzt, gesägt, gefräst und gebürstet werden (z.B. mit einer Drahtbürste). Dadurch können Strukturen im Gips dargestellt werden. Vorsicht aber bei noch frischen Abgüssen, diese sind sehr bruchempfindlich und lassen sich feucht nur schlecht schleifen. Wer Gips schleifen will, sollte dies ausschließlich im Freien vornehmen, wegen der Staubentwicklung.
    Farbgebung
    Bei der Einfärbung von Gips können seht viele Effekten herausgebildet werden. Für den Anfänger die Empfehlung, zuerst Teile außerhalb der Anlage einfärben um Erfahrungen zu sammeln und ausgiebig testen und experimentieren. Zur Einfärbung wird ein kleines und feines Sortiment von Pinseln benötigt:
    • ein breiter mittelharter Borstenpinsel für große Flächen um die Farbe gleichmäßig auftragen zu können,
    • weichere und feinere Pinsel unterschiedlicher Breite um Details ausmalen zu können
    • runde Borstenpinsel zum tupfen und abwischen.
    Bitte nur gute Pinsel verwendet. Schulpinselset vom Discounter bitte nicht verwenden. Nun zu den Einfärbtechniken:
      Farbgebung mit Beize
      Beizen sind sehr dünnflüssige, tief eindringende Farbstoffe die die Oberfläche nicht versiegeln und keinesfalls zukleistern wie dick pigmentierte Acrylfarbe. Beizen gibt es in einer insbesondere auf Holzwerkstoffe abgestimmten Farbpallette in jeden Baumarkt Die nachfolgend abgebildeteten Grautöne sind durch sehr stark verdünnte schwarze Holzbeize entstanden. Danach wurden andere Acrylfarben z.B. Ocker und Rostrot extrem verdünnt aufgewischt. Nach dem Beizen wird auf der Oberfläche mit verdünnten oder aufgewischten Acrylfarben weitergearbeitet (auftupfen und abwischen). Zum Schluss wird eine gewisse räumliche Tiefe noch durch eine Technik erzeugt, die meist als „granieren“ bezeichnet wird. Hierzu wird mit einem fast trockenen Pinsel ein sehr heller Farbton (aber kein reines Weiß) aufgenommen. Dann wird der Pinsel sehr flach nur über die hervorgehobenen Strukturen geführt. Die Farbe bleibt nur auf diesen erhabenen Strukturen hängen und erzeugt Plastizität.



      Farbgebung mit stark verdünnter schwarzer Holzbeize. Nach dem Trocknen noch weitere Farben abwischen


      Auftrag mit sehr stark verdünnter schwarzer Beize. Danach etwas Abtönfarbe (Ocker) mit einem nassen Pinsel aufgetupft. Dann abgewischt


      Farbgebung mit Acrylfarben
      Matte Acrylfarben und Künstlerfarben sind auch geeignet um Gipsmaterial zu bemalen. Allderdings ist darauf zu achten, dass diese Farben immer mit Wasser verdünnt und auf vor allem auf "befeuchtete" Gipsabgüsse aufgetragen werden. Mit diesen Farben wird die Gipsoberfläche auch versiegelt. Mit einer deckenden, nicht zu stark verdünnten Grundierung wird die Oberfläche versiegelt. Die Grundierung erfolgt mit hell angemischter Acrylfarbe z.B. aus Weiß, wenig Rot/Gelb Ocker und höchstens Spuren von Schwarz. Immer etwas heller anmischen, da erst im nächsten Arbeitsschritt abgedunkelt wird. Nach dem Farbauftrag sind mehrere Stunden Trockenzeit erforderlich. Keinesfalls darf Nass in Nass gearbeitet werden.
      Zum Abdunkeln und patinieren einen kleinen Schwamm zum Tupfen und Sprühflasche mit Wasser bereithalten. Die Acrylfarben sind stark zu verdünnen. Mit einer Mischung aus Schwarz etwas Rot/Gelb/Ocker und Grün starten. Die Mischung wird satt aufgetragen und sofort wieder mit einem Schwamm aufgetupft. Falls der Farbauftrag zu intensiv wird, etwas Wasser aufsprühen und auftupfen. Durch diesen Arbeitsschritt werden besonders die tiefer liegenden Fugen und Strukturen betont. Das Aufhellen erfolgt in einem letzten Arbeitsschritt. Dazu wird auf einem fast trockenen Pinsel, wenig hell angemischte Farbe, aufgenommen, und nur sachte in flachem Winkel über die Felsstruktur geführt. Damit werden nur die hervortretenden Strukturen betont, der Felsen wirkt damit plastischer.


    Zuerst den Gipsfelsen mit stark verdünnter schwarzer Acryfarbe bestreichen


    Sofort nach dem Aufbringen der Farbe, diese abtupfen mit nassen Schwamm


    Weiße Farbe bzw. helle Farbe aufbringen.


    fertige Felswand

    Farbgebung mit Wasserfarben

    Auch eine Einfärbung der Felsen mit Wasserfarbe ist möglich. Wasserfarben verhalten sich wie Beize. Deshalb wird hier auf die Ausführungen unter "Farbgebung mit Beize" verwiesen.


    Herstellung von Felsen
    Materialien

    Herstellung von Felsen
    Felsen aus Gips

    Herstellung von Felsen
    Felsen aus Gips



    Bergwand mit Montageschaum
    Die Herstellung von Felsstrukturen mit Montageschaum ist mittlerweile für viele Modellbahner eine Standardlösung. Montageschaum ist in jedem Baumarkt zu bekommen. Die Eigenart von Montageschaum ist, dass der nach dem Aufsprühen auf eine Fläche sein Volumen um ein Vielfaches vergrößert. Deshalb wird Montageschaum auch im Bauhandwerk zu Verfüllen von Durchbrüchen und zum Einbau von Fenster und Türen verwendet. Der Nachteil ist, dass es eine gewisse Zeit benötigt bis der Schaum seine größte Volumenausdehnung erreicht hat.

    Der Vorteil liegt aber klar auf der Hand. Mit Montageschaum können sehr schnell große Höhen erreicht werden, da das Material sich nach dem Auftragen sehr stark ausdehnt. Ferner kann nach der Erhärtung des Materials es sehr gut mit Kleinfräser und Messer bearbeitet werden. Wichtig bevor das Material bearbeitet wird ist die Austrocknung. Mindestens ein Tag sollte gewartet werden bis der Montageschaum weiter bearbeitet wird. Im weiteren Verlauf ist dann aber noch viel Arbeit erforderlich die Gebirgsstruktur aus dem Schaum herauszuarbeiten. Dies kann mit Messer oder Kleinfräsmaschinen erfolgen. Danach ist eine Gipsausgleichsmasse aufzubringen, da der Montageschaum sehr offenporig ist und nicht direkt mit Farbe bemalt werden kann. Der Vorteil ist allerdings dass bei Verwendung dieses Materials keine Stützkonstruktionen erforderlich werden.


    Herstellung von Felsen
    Felsbau mit Montageschaum

    Felsbau mit Montageschaum
    Felsbau mit Montageschaum

    Felsbau mit Montageschaum
    Felsbau mit Montageschaum
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    Der Fels mit Korkfelsen
    Diese Variante ist sicherlich die einfachste, aber auch nicht gerade die Billigste. Im Modellfachhandel gibt es sog. Korkfelsen. Das Material ist aus Kork und so gestaltet, dass es Felsstücken sehr ähnlich sieht. Wie das nachstehenden Bild zeigt, kann mit diesen Korkfelsen eine schnelle und akzeptable von Gebirgs- und Felsstrukturen erreicht werden.


    Korkfelsen

    Korkfelsen
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    Felsen aus Baumrinde
    Nicht so bekannt ist die Herstellung von Felsen bzw. Felsstrukturen aus Baumrinde. Wer mit offenen Augen durch den Wald geht, dem entgeht nicht, dass entlang von Waldwegen - insbesondere im Herbst, wenn der Baumschlag vorgenommen wird - viele Baumrinden herumliegen. Diese Baumrinden, wenn sie getrocknet sind, eignen sich hervorragend für die Felsgestaltung.

    Wenn die Baurinde getrocknet ist, kann sie mit entsprechender Farbe (Wasserfarbe, Ölfarbe, Dispersionsfarbe, Acrylfarbe) angemalt werden und dann auf der Modellbahn eingesetzt werden. Interessant ist der Einsatz als "Fels-Einsprengsel" an Böschungen etc.


    Baumrinde

    Baumrinde

    Baumrinde

    Baumrinde
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    Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mit Baumrinden Gipsformen herzustellen und mit diesen Gipsformen dann Silikonfelsen entstehen zu lassen. Das nachfolgende Bild zeigt die Herstellung.

    Baumrinde
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    Der Bau von Gebirgsmassiven mit Gips
    Eine weitere Variante ist die Herstellung von Felsbänken mit Hilfe von Gips. Diese Art der Felsgestaltung ist für Modellbahnanlagen die beste und auch kostengünstigste Lösung, da Gebirgszüge bzw. Felspartien homogener und realistischer gestaltet werden können als mit Korkfelsen. Der Aufwand ist allerdings wesentlich größer.

    Das Material "Gips" ist die ideale Modelliermasse für den Modellbahner. Gips ist billig zu beschaffen (in jedem Baumarkt als Baugips) einfach herstellbar und unkompliziert in der Bearbeitung. Dazu kommt noch die Möglichkeit der Formtechnik. Über die Formherstellung wurde bereits berichtet.
    Die sog. Verarbeitungsplastizität des Gips kann auf die jeweilige Aufgabe abgestellt werden. Dabei sollte mit einer steiferen Plastizität begonnen werden und nach Bedarf, durch weiteres Zugeben von Wasser, die Gipsmischung in Richtung "weichere" Zustandsform geführt werden. Als Anhaltspunkt für das Mischungsverhältnis Gips/Wasser kann 1,5 / 1 angegeben werden. Also 1,5 Teile Gips zu 1 Liter Wasser. Feinkörnige Gipssorten sind zu empfehlen. Durch Bewehrungseinlagen aus Glasfaser, Stoff oder Kunststoffgitter können zudem belastbare Strukturen geschaffen werden.
    Wichtig bei der Verarbeitung von Gips ist auch, dass die schnelle Härtungszeit einkalkuliert wird. Also alles vorbereiten, bevor mit den Gipsarbeiten begonnen wird.


    Felsmassiv aus Gips

    Felsmassiv aus Gips

    Felsmassiv aus Gips

    Felsmassiv aus Gips

    Felsmassiv aus Gips
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    Mit dem Aufbringen und Modellieren der Gipsmasse ist die Arbeit noch nicht beendet. Nun beginnt die eigentliche Feinarbeit, in der dann Felsspalten, Felsstrukturen in die erhärtete Gipsmasse eingearbeitet werden. Da Gips ein relativ "weiches" Material darstellt, ist es leicht zu gravieren, zu ritzen, zu sägen und zu fräsen. Mit einer Drahtbürste können auch z.B. Gletscherspuren (Schleifspuren) auf das Gestein gebracht werden.
    Ein weiterer Bearbeitungsschritt ist dann die Farbgebung. Als Farben sind Wasserfarben und Beizfarben bestens geeignet. Nicht so geeignet sind Acrylfarben und Farben auf Kunstharzbasis, da sie im Gegensatz zu Wasserfarben und Beizen nicht tief in den Gips eindringen.
    Damit der Gips nicht "abweißt" sind die gestalteten und bemalten Flächen mit einem mattierten und stark verdünnten Klarlack auf Acrylbasis (kann mit Wasser verdünnt werden) entsprechend zu bestreichen. Es kann aber auch Betonversiegelungs- oder Bodengrundierungsflüssigkeit (in jedem Baumarkt erhältlich) verwendet werden.


    Der Fels- und Gebirgsbau mit Pappmaschee oder Holzmaschee
    Der Fels- und Gebirgsbau mit Pappmaschee ist eine sehr alte Herstellungsmethode. Pappmaschee ist einfach zu erzeugen. Man benötigt Papier (z.B. Zeitungspapier) und Papierleim - es kann auch Tapetenkleister sein. Das Papier wird "Verschnitzelt" und in den Leim gegeben und durchmischt. Es wird soviel Papier benötigt bis die Masse verarbeitbar ist. Anstatt Pappmaschee kann auch Holzmaschee verwendet werden. Bei Holzmaschee werden anstatt Papier Holzschnitzel verwendet. Billiger ist allerdings Pappmaschee. Wenn Pappmaschee getrocknet ist kann es wie Weichholz weiterbearbeitet werden. Die Farbgebung kann dann analog wie bei Gips erfolgen.

    Pappmaschee
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    Der Bau mit Gebirgssteinen
    Eine weitere - teure - Variante für die Gestaltung von Felsmassiven ist die mit sog. Gebirgssteinen, die es von verschiedenen Herstellern, wie Noch, Vollmer etc gibt. Die Gebirgssteine können zu Felsmassiven zusammengeklebt werden. Sie bestehen aus Hartschaum. Die Felsenstruktur ist dem Alpenmassiv nachempfunden. Die Verarbeitung dieser Hartschaumprodukte ist einfach. Benötigt wird ein Messer (besser ein Bastelmesser) oder eine Feinsäge. Mit diesen Werkzeugen werden die Elemente entsprechend zugeschnitten. Mittels einem Föhn lassen sich die Gebirgssteine auch verformen. Befestigt bzw. miteinander verbunden werden die einzelnen Felsen mit einem Schmelzkleber (Plastikkleber) oder mit Gips.


    Gebirgsteine

    Felsen aus geschäumten Material

    Felsen aus geschäumten Material
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    Der Bau mit Abgussformen
    Felsen lassen sich auch einfach und kostengünstig mit Felsabgussformen herstellen. Diese Formen bestehen aus Kautschuk oder Silikon und sind im einschlägigen Modellfachhandel oder im Internet zu finden. Der Preis für eine Form bewegt sich um die 10 Euro. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Form nur einmal beschafft werden muss und man dann mit dieser Form viele Felseinzelteile anfertigen kann. Für kleinere Anlagen lohnt sich das aber nicht. Die Firma Noch bietet z.B. ein komplettes Felsgusssystem an. Die Gussformen haben eine spezielle Innenbeschichtung, durch die die Felsen nach dem Aushärten leichter entformt werden können. Die Verpackung der Gussformen ist außerdem so konzipiert, dass sie gleichzeitig als stabiler Gussrahmen dient. Man stellt diesen Rahmen zur Stabilisierung unter die Fels-Gussform. Anschließend kann man sie eben mit Gießmasse ausgießen. In die Formen lässt sich auch ohne weiteres ein Gipsbrei aus einem Baumarktgips einfüllen.


    Abgussformen

    Abgussformen

    Abgussformen
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    Die Herstellung ist denkbar einfach. Die Form stellt ein sog. Negativbild dar. In die Form wird nun Gips eingefüllt. Nach dem Erstarren des Gipses kann dann der Abdruck herausgenommen werden und ist bereit zur weiteren Verarbeitung auf der Modellbahnanlage. Danach kann ein weiterer Abdruck gefertigt werden.


    Gebirgsbau mit Styropor und Gips
    Der Gebirgsbau mit Styropor und Gips ist eine Variante, die relativ schnell zum Erfolg führt und darüber hinaus auch noch sehr gute vorbildgetreue Gebirgsdioramen liefern kann. Der Herstellungsaufwand ist in Bezug auf andere Bauweisen, wie Drahtgitterbau, einfach. Das Vorgehen:

    • Styroporplatten aus dem Baumarkt mit 2 bis 5 cm Dicke besorgen.
    • Ein Grundgerüst des Gebirges mit Styroporplatten aufbauen. Dabei muss die Gesamtplanung bzw. die Vorstellung wie das Gebirge aussehen soll bereits vorhanden sein. Die einzelnen Teile können entweder mit Schreinerweißleim verklebt werden oder es wird ein Heißkleber benutzt.
    • Das so entstandene Grundgerüst wird nun mit einem Vlies aus dem Baumarkt abgedeckt und an geeigneten Stellen mit dem Heißkleber an den Styroporelementen verklebt. Zum Andrücken ein Messer mit einem breiten Blatt oder eine kleine Spachtel verwenden.
    • Dann mit Gispsbrei die Modellierung vornehmen.
    • Nach dem Austrocknen des Gipses (1 bis 2 Tage - der Gips ist dann hellweiß) wird die Struktur des Gesteine mit einem Kleinfräser hergestellt. Am besten man bedient sich einer Vorlage. Wir zeigen euch Bilder, wo das Gebirge ohne Vorlage bearbeitet wurde. Dann könnt ihr selbst entscheiden ob eine Vorlage sinnvoll ist oder nicht.
    • Zum Schluss ist dann die Einfärbung des Gebirges und soweit gewollt die Bepflanzung an der Reihe. Auch hier sollte wieder mit einer Vorlage gearbeitet werden.

    Felsmassiv aus Styropor und Gips Felsmassiv aus Styropor und Gips
    Felsmassiv aus Styropor und Gips Felsmassiv aus Styropor und Gips
       
    Felsmassiv aus Styropor und Gips Felsmassiv aus Styropor und Gips
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    Felsen aus Gießmasse
    Für Modellbahner relativ unkompliziert ihre Felsgestaltung vornehmen wollen, gibt es im Handel Gießmassen zur Herstellung von Felsen. Als Beispiel stellen wir euch das Felsguss-System von Noch vor. Das Set besteht aus einer Gussform und einer Gießmasse. Ferner gibt es noch ein Farbenset, mit Naturfarben. Der Preis für dieses Produkt ist allerdings nach unserer Auffassung sehr hoch.

    Noch Gußset
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    Fertigmodelle aus Plastik
    Modellbahner die keine Zeit in den Modellbau investieren wollen, den bleibt nur noch der Griff zu den Fertigmodellen, die von Faller, Kibri, Noch etc. angeboten werden. Diese Fertigmodelle sind nicht unansehnlich, aber sie kommen nicht an die Realitätsnähe von selbst gebastelten Landschaftsmodellen heran.
    Dennoch sind sie nicht uninteressant. Auch an Fertigmodellen, die in der Regel aus Plastik hergestellt sind, kann noch Hand angelegt werden. Durch eine handwerkliche "Aufhübschung" dieser Modelle kann durchaus noch ein interessantes Modell gestaltet werden.


    Ferigmodelle

    Ferigmodelle
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Der Tunnelbau
Der Tunnelbau auf der Modellbahnanlage steht im direkten Zusammenhang mit dem Geländebau. Wenn auf der Modellbahnlage Gebirge und Höhenrücken gestaltet werden, wird natürlich ein Tunnel unentbehrlich. Wir wollen uns, da über die Herstellung von Gelände- und Gebirgstopographien bereits gesprochen wurde, hier auch verstärkt auf die Tunneleingangsbereiche konzentrieren. Diese Details müssen gesondert gefertigt werden.

Bilderserie
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Tunnelbau mit Gips
Für die eigene Herstellung von Tunneleingangsbereiche eignet sich besonders der Baustoff Gips in Zusammenhang mit Silikonformen bzw. Kautschukformen. Es können aber auch selbst gefertigte Felsgesteine verwendet werden. Des weiteren ist es zweckmäßig für das eigentliche Eingangsportal ein Fertigteilelement zu verwenden, da die Eigenherstellung zu aufwendig ist und der Tunnelmund auch vorbildgetreue Abmessungen haben sollte.

Da zum Tunneleingangsportal natürlich auch die Einbindung in das Gebirgsmassiv gehört, kommen hier wieder eigen hergestellte Felsgesteine zur Anwendung. Der Kauf einer Silikonform für die Herstellung der Felsgesteine kann hier auch sinnvoll sein.


fertige Tunnelprofile

Tunnelbau-Gipsguss

Tunnelbau

Silikonformen für Tunnelbau

Tunnelbau mit Gips

Tunnelbau mit Gips
Tunnel mit Gips und Fertigelementen

Tunnelbau mit Gips
Tunnel mit Gips und Fertigelementen
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Wie den obigen Bilder entnommen werden kann, wurden die Tunneleingangsbereiche mit einem Fertigteilprofil erstellt. Die nachfolgenden Bilder zeigen Tunnelbereiche aus vollständiger Eigenproduktionen.


Tunnelportale

Tunnelportale

Tunnelportale

Tunnelbau

Tunnelbau
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Tunnelbau mit Styropor
Will man Einzeltunnel erstellen oder in Gebirgsmassive Tunnel einbauen, so ist Styropor sicherlich ein guter Baustoff. Styropormaterial lässt sich leicht schneidend und raspelnd bearbeiten. Deshalb ist es für den Bau von Tunnel und Tunnelportale sehr gut geeignet. Am besten man arbeitet mit Styroporblöcken und fräst dann die entsprechenden Konturen und Öffnungen in das Styropor. Nachfolgend wird ein Tunnel dargestellt, dass aus einem Styroporblock gefräst wurde und das Tunnelportal mit billigem Steinkarton ausgestattet wurde.
Dieses Tunnel, ist sicherlich kein gutes Beispiel für ein gelungenes Tunnelportal. Durch den Einbau eines besseren Portalprofils kann dem abgeholfen werden. Interessant ist aber, dass aus einem Styroporblock auch kleinere Tunnel und auch Einzeltunnel ansehnlich gefertigt werden können.


Styroportunnel

Styroportunnel

Styroportunnel

Styroportunnel
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Der Fertigtunnel
Es gibt natürlich im Handel auch bereits fertige Tunnels zu kaufen. Die nachfolgenden Bilder zeigen aber, dass diese Gebilde für einen ambitionierten Modellbahner sicherlich nicht akzeptabel sind und darüber hinaus auch noch sehr viel Geld kosten. Für Modellbahner die keine ausreichende Zeit für ihr Hobby aufbringen können, sind diese Fertigprodukte aber eine Alternative.


Tunnel
Tunnel - Hersteller Busch

Tunnel
Tunnel - Hersteller Busch
Vergrößern - Bilder anklicken - (c) hpw-modellbahn


Beispiele im Modell
Nachfolgend zeigen wir euch ein paar Gestaltungsbeispiele


Tunnelmodell

Tunnelmodell

Tunnelmodell

Tunnelmodell

Tunnelmodell

Tunnelmodell
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Hilfsmittel für den Tunnelbau
Wir haben euch nachfolgend ein paar Hilfsmittel für den Tunnelbau zusammen gestellt. Mit das wichtigste am Tunnelbau sind die Tunnelportale. Wer sich keine Fertigmodelle hier zulegen will, kann diese Portale leicht selbst bauen. Dazu wird lediglich eine Tunnelschablone benötigt. Im Übrigen sind selbst gebaute Tunnelportale meistens dem Vorbild näher als Fertigtunnelportalmodelle. Nachfolgend sind Tunnelportale für die Spur N dargestellt, also im Maßstab 1: 160.
Wer sie entsprechend auf H0 (1 : 87) anwenden will muss sie verdoppeln und bei der Spur TT (1:120) um den Faktor 1,75 vergrößern.

Tunnelportal
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Das Lichtraumprofil ist der Raum der im Umfang um das Gleis freigelassen werden muss, damit Loks und Wagen keine Berührungspunkte mit umliegenden Gegenständen haben. Beim Lichtraumprofil ist auch darauf zu achten, ob der Zug sich in der Geraden oder im Kreisbogen befindet. Im Kreisbogen ist das Lichtraumprofil breiter auszulegen.

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Hinweis:
Wir haben unter der Rubrik "Modellbahninfos --> Hilfsmittel " weitere Unterlagen für den Modellbahnbau zusammengestellt.

 
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