Gebirge und Felsen
Gebirge- und Felsimpressionen
Nun haben wir bereits die Topographie auf die Modellbahnanlage gebracht. Allerdings ist sie noch im Rohzustand.
Was wäre nun eine Modellbahnanlage ohne vorbildgetreue Gebirgs- oder Felsstrukturen.
Sicherlich wenig eindrucksvoll. Die Frage ist aber nun, wie bringe ich Fels- bzw. Gebirgsstrukturen auf meine Modellbahnanlage?
Selbstverständlich können bereits Felsstrukturen im Rohzustand aufgebracht werden. Dennoch müssen z.B. Felserhebungen
und besondere Felsstrukturen gesondert gestaltet werden. Die erste Frage lautet deshalb, wie stellen wir Felsgestein oder
Gesteinsbrocken her.
Gesteine und Felsen mit Silikonformen
Silikonformen dienen zum mehrmaligen Abguss einer einmal hergestellten Urform. Sie sind daher besonders gut geeignet für die Serienherstellung
realitätsnaher Mauer-, Arkaden- oder Tunnelportalnachbildungen aber auch Straßen- und Gehwegbeläge lassen sich gut nachbilden. Gesteine und Felsen
eher nicht. Dennoch wollen wir hier gleich die Handhabung von Silikonformen Beschreiben, da sie vor allem für Mauern, Gehwegplatten etc. verwendet werden
sollten. Bei entsprechender Pflege und Lagerung sind diese Formen für nahezu beliebig viele Abgüsse mit Gips verwendbar.
Zur Herstellung von Felsen und Gesteinsbrocken können entsprechende (Silikon)Formen im Handel gekauft werden. Sie sind nicht
teuer und können immer wieder verwendet werden.
Herstellungstipps:
Die Silikonform auf eine ebene, mit Packpapier ausgelegte Unterlage legen. Gips in einer dünnen, gut gießfähigen Konsistenz anrühren.
Neue Formen sind am Anfang etwas stärker wasserabweisend und sollten daher sorgfältig mit verdünnten Spülmittel ausgepinselt werden,
um dem Einschluss von Luftbläschen vorzubeugen. Zum Ausgießen der Formen kann üblicher Baugips (Baumarkt) verwendet werden.
Ältere Silikonformen werden in Spülmittelwasser getaucht und dann mit angerührtem Gips gefüllt (Gips als flüssigen Brei anrühren). Um die
Blasenbildung zu vermeiden, wird der Gipsbrei mit einem Holzstab gerührt und dann die Form mit dem Gips gerüttelt. Dann den Gips abbinden
lassen. In der Regel ist der Gips nach 5 bis 10 Minuten abgebunden. Dann gleichmäßig, mit leichten Druck und ohne abzusetzen die überschüssige
Gipsmasse mit einem Spachtel abziehen. Dieser Arbeitsgang erfordert etwas Fingerspitzengefühl da hierbei insbesondere bei den Straßen und
Gehwegplatten immer leicht unterschiedliche Dicken entstehen. Derartig manuell hergestellte Abgüsse müssen daher immer nachgearbeitet werden,
wenn man nahezu nahtlose Übergänge zum nächsten Abguss haben möchte. Vor der Weiterverarbeitung sollten die Felsabgüsse trocken sein.
Mit sanften Druck zuerst die Formränder lockern, keinen Druck auf den Abguss ausüben.
Eine nachträgliche Gipszugabe ist zu vermeiden, weil dieses zur Klumpenbildung führt. Für Bauteile gleicher Serie sollten immer gleiche
Mischungsansätze verwendet werden, weil sich sonst die unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften auf die spätere Farbgebung auswirken
können.
Bevor dann eine Felswand hergestellt wird, sollten die entsprechenden Felsstücke bereits vorgefertigt sein.
Auf die Rückseite der einzelnen so entstandenen Gipsfelsen wird dann Gips aufgetragen und der Felsen auf den vorgesehenen
Untergrund gedrückt. Stück für Stück wird so die Wand zusammengesetzt. Die zwischen den einzelnen Felsteilen heraustretende
Spachtelmasse wird mit einem Pinsel verstrichen und dem Gesamtbild in Einklang gebracht.
Nicht passende Zwischenräume können nachträglich mit kleinen Bruchstücken "verschönert" werden, bis sich ein geschlossenes
Felsbild ergibt und die einzelnen Felsstücke nicht mehr als solche erkennbar sind.
Gesteinsherstellung mit Gipsformen
Um Gesteine und Felsbrocken vorbildgerecht herzustellen, eignen sich Silikonformen nicht. Hier geben wir folgenden Vorschlag für die Herstellung.
Jeder besitzt in seinem Haushalt leere Joghurtbecher. Diese werden in der Längsrichtung geteilt. Dadurch entsteht eine Halbschale.
Die offene Seite der Halbschale wird mit einem breitem Klebeband oder Kreppband verklebt. Dadurch entsteht ein Behälter. In diesen
Behälter wird Gipsbrei (Baugips) gefüllt. Nach dem Erhärten, nimmt man diesen Gips-Halbzylinder aus der Schale heraus. Mit einem Kleinfräser
können nun Strukturen in diesen Gipshalbzylinder eingefräst werden. So können nun beliebige Felsstücke gefräst werden. Da beim Fräsen
Staub entsteht, sollten diese Arbeiten nicht im Haus durchgeführt werden. Ferner muss eine Schutzbrille getragen werden. Der so entstandene
Rohfels kann dann mit einer entsprechenden Farbgebung versehen werden.
Es können natürlich auch noch andere Formen verwendet werden, die im Haushalt vorhanden sind. So sind auch Käsebecher oder auch
Hartkunststoffverpackungen gut für die Felsherstellung geeignet.
Nachbearbeitung
Gips ist nach dem Erhärten leicht zu bearbeiten. Er kann graviert, geritzt, gesägt, gefräst und gebürstet werden (z.B. mit einer Drahtbürste). Dadurch können
Strukturen im Gips dargestellt werden. Vorsicht aber bei noch frischen Abgüssen, diese sind sehr bruchempfindlich und lassen sich feucht nur
schlecht schleifen. Wer Gips schleifen will, sollte dies ausschließlich im Freien vornehmen, wegen der Staubentwicklung.
Farbgebung
Bei der Einfärbung von Gips können seht viele Effekten herausgebildet werden. Für den Anfänger die Empfehlung, zuerst Teile außerhalb der
Anlage einfärben um Erfahrungen zu sammeln und ausgiebig testen und experimentieren. Zur Einfärbung wird ein kleines und feines Sortiment von
Pinseln benötigt:
- ein breiter mittelharter Borstenpinsel für große Flächen um die Farbe gleichmäßig auftragen zu können,
- weichere und feinere Pinsel unterschiedlicher Breite um Details ausmalen zu können
- runde Borstenpinsel zum tupfen und abwischen.
Bitte nur gute Pinsel verwendet. Schulpinselset vom Discounter bitte nicht verwenden.
Nun zu den Einfärbtechniken:
Farbgebung mit Beize
Beizen sind sehr dünnflüssige, tief eindringende Farbstoffe die die Oberfläche nicht versiegeln und keinesfalls zukleistern
wie dick pigmentierte Acrylfarbe. Beizen gibt es in einer insbesondere auf Holzwerkstoffe abgestimmten Farbpallette in jeden Baumarkt
Die nachfolgend abgebildeteten Grautöne sind durch sehr stark verdünnte schwarze Holzbeize entstanden.
Danach wurden andere Acrylfarben z.B. Ocker und Rostrot extrem verdünnt aufgewischt. Nach dem Beizen wird auf der Oberfläche mit verdünnten
oder aufgewischten Acrylfarben weitergearbeitet (auftupfen
und abwischen). Zum Schluss wird eine gewisse räumliche Tiefe noch durch eine
Technik erzeugt, die meist als „granieren“ bezeichnet wird. Hierzu wird mit einem fast trockenen Pinsel ein sehr heller Farbton (aber kein reines Weiß)
aufgenommen. Dann wird der Pinsel sehr flach nur über die hervorgehobenen Strukturen geführt. Die Farbe bleibt nur auf diesen erhabenen
Strukturen hängen und erzeugt Plastizität.
Farbgebung mit stark verdünnter schwarzer Holzbeize.
Nach dem Trocknen noch weitere Farben abwischen |
Auftrag mit sehr stark verdünnter schwarzer Beize.
Danach etwas Abtönfarbe (Ocker) mit einem nassen Pinsel aufgetupft. Dann abgewischt
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Farbgebung mit Acrylfarben
Matte Acrylfarben und Künstlerfarben sind auch geeignet um Gipsmaterial zu bemalen. Allderdings ist darauf zu achten, dass diese Farben immer
mit Wasser verdünnt und auf vor allem auf "befeuchtete" Gipsabgüsse aufgetragen werden. Mit diesen Farben wird die Gipsoberfläche auch versiegelt.
Mit einer deckenden, nicht zu stark verdünnten Grundierung wird die Oberfläche versiegelt. Die Grundierung erfolgt mit hell angemischter Acrylfarbe z.B.
aus Weiß, wenig Rot/Gelb Ocker und höchstens Spuren von Schwarz. Immer etwas heller anmischen, da erst im nächsten Arbeitsschritt abgedunkelt wird.
Nach dem Farbauftrag sind mehrere Stunden Trockenzeit erforderlich. Keinesfalls darf Nass in Nass gearbeitet werden.
Zum Abdunkeln und patinieren einen kleinen Schwamm zum Tupfen und Sprühflasche mit Wasser bereithalten.
Die Acrylfarben sind stark zu verdünnen. Mit einer Mischung aus Schwarz etwas Rot/Gelb/Ocker und Grün starten.
Die Mischung wird satt aufgetragen und sofort wieder mit einem Schwamm aufgetupft. Falls der Farbauftrag zu intensiv wird, etwas Wasser
aufsprühen und auftupfen. Durch diesen Arbeitsschritt werden besonders die tiefer liegenden Fugen und Strukturen betont.
Das Aufhellen erfolgt in einem letzten Arbeitsschritt. Dazu wird auf einem fast trockenen Pinsel, wenig hell angemischte Farbe, aufgenommen, und nur
sachte in flachem Winkel über die Felsstruktur geführt. Damit werden nur die hervortretenden Strukturen betont, der Felsen wirkt damit plastischer.
Zuerst den Gipsfelsen mit stark verdünnter schwarzer Acryfarbe bestreichen
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Sofort nach dem Aufbringen der Farbe, diese abtupfen mit nassen Schwamm
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Weiße Farbe bzw. helle Farbe aufbringen.
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fertige Felswand
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Farbgebung mit Wasserfarben
Auch eine Einfärbung der Felsen mit Wasserfarbe ist möglich. Wasserfarben verhalten sich wie Beize. Deshalb wird hier auf die Ausführungen unter "Farbgebung
mit Beize" verwiesen.
Materialien
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Felsen aus Gips
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Felsen aus Gips
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Bergwand mit Montageschaum
Die Herstellung von Felsstrukturen mit Montageschaum ist mittlerweile für viele Modellbahner eine Standardlösung.
Montageschaum ist in jedem Baumarkt zu bekommen. Die Eigenart von Montageschaum ist, dass der nach dem Aufsprühen auf
eine Fläche sein Volumen um ein Vielfaches vergrößert. Deshalb wird Montageschaum auch im Bauhandwerk zu Verfüllen
von Durchbrüchen und zum Einbau von Fenster und Türen verwendet. Der Nachteil ist, dass es eine gewisse
Zeit benötigt bis der Schaum seine größte Volumenausdehnung erreicht hat.
Der Vorteil liegt aber klar auf der Hand. Mit Montageschaum können sehr schnell große Höhen erreicht werden, da
das Material sich nach dem Auftragen sehr stark ausdehnt. Ferner kann nach der Erhärtung des Materials es sehr gut
mit Kleinfräser und Messer bearbeitet werden. Wichtig bevor das Material bearbeitet wird ist die Austrocknung. Mindestens
ein Tag sollte gewartet werden bis der Montageschaum weiter bearbeitet wird. Im weiteren Verlauf ist dann aber noch
viel Arbeit erforderlich die Gebirgsstruktur aus dem Schaum herauszuarbeiten. Dies kann mit Messer oder Kleinfräsmaschinen
erfolgen. Danach ist eine Gipsausgleichsmasse aufzubringen, da der Montageschaum sehr offenporig ist und nicht direkt
mit Farbe bemalt werden kann. Der Vorteil ist allerdings dass bei Verwendung dieses Materials keine Stützkonstruktionen
erforderlich werden.
Felsbau mit Montageschaum
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Felsbau mit Montageschaum
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Felsbau mit Montageschaum
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Der Fels mit Korkfelsen
Diese Variante ist sicherlich die einfachste, aber auch nicht gerade die Billigste. Im Modellfachhandel gibt es sog. Korkfelsen. Das Material ist aus Kork und
so gestaltet, dass es Felsstücken sehr ähnlich sieht. Wie das nachstehenden Bild zeigt, kann mit diesen Korkfelsen eine schnelle und akzeptable von
Gebirgs- und Felsstrukturen erreicht werden.
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Felsen aus Baumrinde
Nicht so bekannt ist die Herstellung von Felsen bzw. Felsstrukturen aus Baumrinde. Wer mit offenen Augen durch den Wald geht, dem entgeht
nicht, dass entlang von Waldwegen - insbesondere im Herbst, wenn der Baumschlag vorgenommen wird - viele Baumrinden herumliegen. Diese
Baumrinden, wenn sie getrocknet sind, eignen sich hervorragend für die Felsgestaltung.
Wenn die Baurinde getrocknet ist, kann sie mit entsprechender Farbe (Wasserfarbe, Ölfarbe, Dispersionsfarbe, Acrylfarbe) angemalt werden und dann
auf der Modellbahn eingesetzt werden. Interessant ist der Einsatz als "Fels-Einsprengsel" an Böschungen etc.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mit Baumrinden Gipsformen herzustellen und mit diesen Gipsformen dann Silikonfelsen entstehen zu lassen.
Das nachfolgende Bild zeigt die Herstellung.
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Der Bau von Gebirgsmassiven mit Gips
Eine weitere Variante ist die Herstellung von Felsbänken mit Hilfe von Gips. Diese Art der Felsgestaltung ist für Modellbahnanlagen die beste und auch kostengünstigste Lösung, da
Gebirgszüge bzw. Felspartien homogener und realistischer gestaltet werden können als mit Korkfelsen. Der Aufwand ist
allerdings wesentlich größer.
Das Material "Gips" ist die ideale Modelliermasse für den Modellbahner. Gips ist billig zu
beschaffen (in jedem Baumarkt als Baugips) einfach herstellbar und unkompliziert in der Bearbeitung.
Dazu kommt noch die Möglichkeit der Formtechnik. Über die Formherstellung wurde bereits berichtet.
Die sog. Verarbeitungsplastizität des Gips kann auf die jeweilige Aufgabe abgestellt werden. Dabei sollte
mit einer steiferen Plastizität begonnen werden und nach Bedarf, durch weiteres Zugeben von
Wasser, die Gipsmischung in Richtung "weichere" Zustandsform geführt werden. Als Anhaltspunkt
für das Mischungsverhältnis Gips/Wasser kann 1,5 / 1 angegeben werden. Also 1,5 Teile Gips
zu 1 Liter Wasser. Feinkörnige Gipssorten sind zu empfehlen. Durch Bewehrungseinlagen
aus Glasfaser, Stoff oder Kunststoffgitter können zudem belastbare Strukturen geschaffen werden.
Wichtig bei der Verarbeitung von Gips ist auch, dass die schnelle Härtungszeit einkalkuliert wird.
Also alles vorbereiten, bevor mit den Gipsarbeiten begonnen wird.
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Mit dem Aufbringen und Modellieren der Gipsmasse ist die Arbeit noch nicht beendet.
Nun beginnt die eigentliche Feinarbeit, in der dann Felsspalten, Felsstrukturen in die erhärtete
Gipsmasse eingearbeitet werden. Da Gips ein relativ "weiches" Material darstellt, ist es leicht
zu gravieren, zu ritzen, zu sägen und zu fräsen. Mit einer Drahtbürste können auch
z.B. Gletscherspuren (Schleifspuren) auf das Gestein gebracht werden.
Ein weiterer Bearbeitungsschritt ist dann die Farbgebung. Als Farben sind Wasserfarben und Beizfarben
bestens geeignet. Nicht so geeignet sind Acrylfarben und Farben auf Kunstharzbasis, da sie im Gegensatz
zu Wasserfarben und Beizen nicht tief in den Gips eindringen.
Damit der Gips nicht "abweißt" sind die gestalteten und bemalten Flächen mit einem mattierten
und stark verdünnten Klarlack auf Acrylbasis (kann mit Wasser verdünnt werden) entsprechend
zu bestreichen. Es kann aber auch Betonversiegelungs- oder Bodengrundierungsflüssigkeit (in jedem
Baumarkt erhältlich) verwendet werden.
Der Fels- und Gebirgsbau mit Pappmaschee oder Holzmaschee
Der Fels- und Gebirgsbau mit Pappmaschee ist eine sehr alte Herstellungsmethode.
Pappmaschee ist einfach zu erzeugen. Man benötigt Papier (z.B. Zeitungspapier) und Papierleim - es kann auch
Tapetenkleister sein. Das Papier wird "Verschnitzelt" und in den Leim gegeben und durchmischt.
Es wird soviel Papier benötigt bis die Masse verarbeitbar ist. Anstatt Pappmaschee kann auch Holzmaschee
verwendet werden. Bei Holzmaschee werden anstatt Papier Holzschnitzel verwendet. Billiger ist allerdings Pappmaschee.
Wenn Pappmaschee getrocknet ist kann es wie Weichholz weiterbearbeitet werden.
Die Farbgebung kann dann analog wie bei Gips erfolgen.
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Der Bau mit Gebirgssteinen
Eine weitere - teure - Variante für die Gestaltung von Felsmassiven ist die mit
sog. Gebirgssteinen, die es von verschiedenen Herstellern, wie Noch, Vollmer etc gibt.
Die Gebirgssteine können zu Felsmassiven zusammengeklebt werden. Sie bestehen aus Hartschaum.
Die Felsenstruktur ist dem Alpenmassiv nachempfunden. Die Verarbeitung dieser Hartschaumprodukte ist
einfach. Benötigt wird ein Messer (besser ein Bastelmesser) oder eine Feinsäge. Mit diesen Werkzeugen
werden die Elemente entsprechend zugeschnitten. Mittels einem Föhn lassen sich die Gebirgssteine auch
verformen. Befestigt bzw. miteinander verbunden werden die einzelnen Felsen mit einem Schmelzkleber
(Plastikkleber) oder mit Gips.
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Der Bau mit Abgussformen
Felsen lassen sich auch einfach und kostengünstig mit Felsabgussformen herstellen. Diese Formen bestehen aus Kautschuk oder
Silikon und sind im einschlägigen Modellfachhandel oder im Internet zu finden. Der Preis für eine Form bewegt sich um die 10 Euro.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Form nur einmal beschafft werden muss und man dann mit dieser Form viele Felseinzelteile
anfertigen kann. Für kleinere Anlagen lohnt sich das aber nicht. Die Firma Noch bietet z.B. ein komplettes Felsgusssystem an.
Die Gussformen haben eine spezielle Innenbeschichtung, durch die die Felsen nach dem Aushärten leichter entformt werden können.
Die Verpackung der Gussformen ist außerdem so konzipiert, dass sie gleichzeitig als stabiler Gussrahmen dient. Man stellt diesen
Rahmen zur Stabilisierung unter die Fels-Gussform. Anschließend kann man sie eben mit Gießmasse ausgießen.
In die Formen lässt sich auch ohne weiteres ein Gipsbrei aus einem Baumarktgips
einfüllen.
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Die Herstellung ist denkbar einfach. Die Form stellt ein sog. Negativbild dar. In die Form wird nun
Gips eingefüllt. Nach dem Erstarren des Gipses kann dann der Abdruck herausgenommen werden und ist
bereit zur weiteren Verarbeitung auf der Modellbahnanlage. Danach kann ein weiterer Abdruck gefertigt werden.
Gebirgsbau mit Styropor und Gips
Der Gebirgsbau mit Styropor und Gips ist eine Variante, die relativ schnell zum Erfolg führt und darüber hinaus auch noch
sehr gute vorbildgetreue Gebirgsdioramen liefern kann. Der Herstellungsaufwand ist in Bezug auf andere Bauweisen, wie
Drahtgitterbau, einfach. Das Vorgehen:
- Styroporplatten aus dem Baumarkt mit 2 bis 5 cm Dicke besorgen.
- Ein Grundgerüst des Gebirges mit Styroporplatten aufbauen. Dabei muss
die Gesamtplanung bzw. die Vorstellung wie das Gebirge aussehen soll bereits vorhanden sein. Die einzelnen Teile
können entweder mit Schreinerweißleim verklebt werden oder es wird ein Heißkleber benutzt.
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Das so entstandene Grundgerüst wird nun mit einem Vlies aus dem Baumarkt abgedeckt und an geeigneten Stellen mit dem Heißkleber an den Styroporelementen
verklebt. Zum Andrücken ein Messer mit einem breiten Blatt oder eine kleine Spachtel verwenden.
- Dann mit Gispsbrei die Modellierung vornehmen.
- Nach dem Austrocknen des Gipses (1 bis 2 Tage - der Gips ist dann hellweiß) wird die Struktur des Gesteine mit
einem Kleinfräser hergestellt. Am besten man bedient sich einer Vorlage. Wir zeigen euch Bilder, wo das Gebirge ohne Vorlage bearbeitet wurde. Dann könnt ihr selbst entscheiden ob eine Vorlage sinnvoll ist oder nicht.
- Zum Schluss ist dann die Einfärbung des Gebirges und soweit gewollt die Bepflanzung an der Reihe. Auch hier sollte wieder mit einer Vorlage gearbeitet werden.
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Felsen aus Gießmasse
Für Modellbahner relativ unkompliziert ihre Felsgestaltung vornehmen wollen, gibt es im Handel Gießmassen zur Herstellung von Felsen.
Als Beispiel stellen wir euch das Felsguss-System von Noch vor. Das Set besteht aus einer Gussform und einer Gießmasse.
Ferner gibt es noch ein Farbenset, mit Naturfarben. Der Preis für dieses Produkt ist allerdings nach unserer Auffassung sehr hoch.
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Fertigmodelle aus Plastik
Modellbahner die keine Zeit in den Modellbau investieren wollen, den bleibt nur noch der Griff zu den Fertigmodellen, die von Faller, Kibri, Noch etc. angeboten werden.
Diese Fertigmodelle sind nicht unansehnlich, aber sie kommen nicht an die Realitätsnähe von selbst gebastelten Landschaftsmodellen heran.
Dennoch sind sie nicht uninteressant. Auch an Fertigmodellen, die in der Regel aus Plastik hergestellt sind, kann noch Hand angelegt werden. Durch eine
handwerkliche "Aufhübschung" dieser Modelle kann durchaus noch ein interessantes Modell gestaltet werden.
Vergrößern - Bilder anklicken - (c) hpw-modellbahn
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