Mauern und Stützmauern
Mauern und Stützmauern sind Bestandteil jeder Eisenbahntrasse und Straßentrasse. Aber auch außerhalb dieser Trassen gehören Mauern zur Kulturlandschaft, wie z.B. die Weinbergmauern, die zur Bewirtschaftung der Weinberge unentbehrlich sind. Aber auch kleine Natursteinmauern zur Abstützung von Böschungen, sieht man immer wieder in der Landschaft. Diese sind auch
auf der Modelleisenbahnanlage ein hervorstechendes Detail.
Der Bau von Mauern und Stützbauwerken wird von den Modelleisenbahner nicht so gerne durchgeführt, da hierfür - insbesondere für die Darstellung von Natursteinmauerwerk - sehr viel Zeit aufgewendet werden muss. Meistens werden hier Fertigprodukte verwendet, die jedoch in Hinblick auf Realitätsnähe doch Defizite aufweisen.
Wenn Zeit, Lust und ein wenig handwerkliches Geschick mitgebracht wird, können aber Mauer bzw. Stützkonstruktionen sehr gut in Eigenbau entstehen. Wir haben euch nachfolgend ein paar Bilder von Mauern und Stützkonstruktionen, wie sie in der Natur vorkommen dargestellt, um bei euch Lust auf den Eigenbau zu wecken.
Bilder: (c) hpw-modellbahn
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Der Bau von Mauern mit Gips
Der Bau von Mauer und Stützkonstruktionen kann mit vielerlei Materialien durchgeführt werden (Schaumstoff, Styropor, Karton etc.) Was sich aber - auch in Hinblick auf den Zeitaufwand bewährt hat, ist der Bau mit Gips oder Gipsbinden. Zum Bau eignet sich am besten Baugips, der in jedem Baumarkt billig zu erwerben ist. Er härtet schnell aus und lässt sich beim Abbindeprozess auch gut bearbeiten und das ist wichtig beim Mauerbau.
Wie geht man vor.
Stellen wir uns vor, wir benötigen eine Stützmauer aus Naturstein. An der Stelle wo die Mauer entstehen soll, stellen wir einen steifen Pappkarton auf. Dieser soll als Rückseite für die Mauer
dienen. Auf diesen Karton wird nunmehr in Lagen Gips aufgestrichen. Da der Gips sehr schnell härtet, können die Gipslagen in sehr kurzen Zeitabständen aufgetragen werden. Anstatt Gips können auch Gipsbinden aufgebracht werden. Die letzten Lagen sollen allerdings nur aufgestrichen werden. Den Grund nennen wir später.
Die Dicke der Mauer ist euren Bedürfnissen anzupassen. In der Regel reichen aber 5 mm an der schwächsten Stelle aus.
Wenn alles richtig durchgehärtet ist, kann die sichtbare Wandfläche bearbeitet werden. Soll eine Bruchsteinmauer dargestellt werden, so ist die Oberfläche mit einem spitzen Gegenstand (z.B. ein spitzes kleines Messer) zu bearbeiten. Schnell geht so eine Bearbeitung mit einem kleinen
elektrischen Fräswerkzeug.
Nun beantwortet sich die Frage selbst, weshalb die letzten Schichten der Mauer nicht mit Gipsbinden aufgebracht werden sollen. Um die Mauersteine darzustellen, muss in den Gips
gefräst werden. Gipsbinden würden beim Fräsen aber ausfransen.
Mit der Fräsmethode können alle möglichen Stein- oder Betonmauern dargestellt werden. Wie das im Bauzustand aussehen kann ist dem nachfolgenden Bild zu entnehmen.
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Die fertige Oberfläche der Mauer kann dann mit jeder Farbe (auf Wasserbasis) koloriert werden. Achtet aber dabei auf einen
natürlichen Effekt. Übrigens: Auch Gabionenwände können so gestaltet werden.
Der Bau von Mauern mit Silikon oder Kautschukformen
Silikonformen oder Kautschukformen dienen zum mehrmaligen Abguss einer einmal hergestellten Urform.
Silikonformen oder Kautschukformen sind deshalb besonders gut für die Serienherstellung
realitätsnaher Mauer-, Arkaden- oder Tunnelportalnachbildungen geeignet. Bei entsprechender Pflege
und Lagerung können mit diesen Kunststoffformen beliebig viele Abgüsse mit Gips vorgenommen werden.
Die Formen sollten nach Gebrauch mit Wasser, Spülmittel und einer weichen Bürste gereinigt und dann
plan ohne Druck gelagert werden, damit sich die Form nicht verzieht.
Nachfolgend werden einige im Handel erhältlichen Formen dargestellt.
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Wie geht man vor:
Form auf ebene mit Zeitungspapier ausgelegte Unterlage legen. Gips in einer dünnen, gut gieß fähigen
Konsistenz anrühren. Neue Formen sind am Anfang etwas stärker wasserabweisend und sollten daher sorgfältig mit Gips
ausgepinselt werden, um dem Einschluss von Luftbläschen vorzubeugen. Dann die ca. 1,5 fache Gipsmasse in Wasser einrühren
(nicht umgekehrt). Die richtige Konsistenz der Gipsmasse ist erreicht, wenn die Masse gut gieß fähig ist. Eine nachträgliche
Gipszugabe sollte vermieden werden, da dies zur Klumpenbildung führt. Für Bauteile gleicher Serie sollten immer gleiche
Mischungsansätze verwendet werden, weil sich sonst die unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften auf die spätere
Farbgebung auswirken können. Die Form leicht über den Rand ausgießen und etwas rütteln und stoßen, damit sich die
Gipsmasse gleichmäßig in der Form verteilt. Nach ca. 5-10 Min beginnt der Gips abzubinden, dann zügig, gleichmäßig,
mit leichten Druck und ohne abzusetzen die überschüssige Gipsmasse mit einer Spachtel abziehen. Nach
30 Minuten kann dann "entformt" werden. Dünne Formteile sind bruchempfindlicher und sollten daher länger
aushärten. Mit sanften Druck zuerst die Formränder lockern, keinen Druck auf den Abguss ausüben.
Der Bau von Mauern mit Holzformen
Für Modellbahner die Geld sparen wollen gibt es Möglichkeit - mit wenig Geld - Stützkonstruktionen in Serie zu fertigen.
Dazu wird eine Holzplatte mit einer Stärke von 3,00 bis 4,00 cm benötigt. Ferner wird noch ein Holzfräser und ein Schnitzmesser
erforderlich. In die Holzplatte wird das Negativ einer Mauer gefräst. Der künftige Mauervordergrund kann beliebig gestaltet werden. So kann
z.B. auch eine glatte Betonwand erzeugt werden. Aber auch Natursteinmauer sind möglich. Je nach Geschick des Modellbahners können
die Vorderseiten der Mauer sehr realistisch dargestellt werden. Wenn die Holzform erstellt ist, sollte sie mit Holzöl eingestrichen werden,
damit der in die Form einzubringende Gipsbrei sich nach dem Erhärten leicht löst.
Wie die Holzform aussehen sollte, kann dem nachfolgenden Bild entnommen werden.
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Der Bau von Mauern mit Fertigprodukten
Mauerfertigprodukte gibt es eine Vielzahl im Handel. Es gibt Produkte aus Hartplastik oder Hartschaumplatten in 3D-Sruktur. Die Preise sind aber für diese Produkte hoch.
Nachfolgend sind einige Artikel zusammen gestellt.
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Mauern im Modell
Mauern mit Fertigteilplatten aus Pappe
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Mauern mit Fertigteilplatten aus Pappe
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Felsmauern aus Gipsformen
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Felsmauern aus Gipsformen
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