Der Bau von Einschnitts-, Damm- und Anschnittsböschungen
Da wir, wie oben bereits ausgeführt, Einschnitte, Dämme und Anschnitte benötigen, sollten diese auf einer Modellbahn auch realistisch nachgebildet werden.
Wir sehen uns deshalb zuerst mal an, wie die Bahnstreckenführung bei der großen Eisenbahn in der Ebene, im Einschnitt, im Anschnitt und in Dammlage aussieht.
Bahntrasse im Einschnitt
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Bahntrasse auf Damm
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Bahntrasse im Anschnitt
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Bahntrasse in der Ebene
Bilder vom Vorbild |
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Als nächstes wollen wir uns nun mit der Umsetzung auf der Modellbahn beschäftigen. Die Ebene auf der Modellbahn darzustellen ist relativ einfach. Kompliziert und aufwendiger ist da schon die Darstellung der Bahntrasse in Einschnittslage. Es gibt natürlich wie immer mehrere
Möglichkeiten um zum Ziel zu gelangen. Eine Variante hat uns aber dennoch sehr angesprochen.
Um die Trasse im Einschnitt zu führen sind links und rechts der Gleistrasse entsprechende Böschungen anzulegen. Diese Böschungen können relativ einfach angelegt werden, wenn man ausgediente Topfschwämme zur Anwendung bringt. Die Topfschwämme werden zuerst in Steifen geschnitten. Als nächstes werden sie dann in einen sehr flüssigen Gipsbrei gelegt. Der Schwamm saugt nun den flüssigen Gipsbrei in sich hinein. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, kann der Schwamm im Gipsbrei ausgedrückt werden und dann
losgelassen werden. Dadurch saugt sich der Schwamm vollständig mit Gipsbrei voll. Danach wird er aus dem Gipsbrei genommen.
Dieser so mit Gipsbrei voll gesogene Schwamm wird dann neben die Gleistrasse gelegt. Mit dem nachfolgenden Bild kann der Vorgang nochmals nachvollzogen werden.
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Nach dem Aufbringen der Gipsstreifen, muss man diese Aushärten lassen. Danach werden dann weiter Streifen entsprechend angeordnet. Ist der Austrocknungsprozess beendet sollte dann mit einem steifen Gipsbrei eine Ausgleichsschicht über die Schwämme gelegt werden.
Dabei kann die Böschung, entsprechend den Vorstellungen des Modellbahners, gestaltet bzw. modelliert werden.
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Die Gestaltung von Prellböcken
Der Prellbock hat bei der großen Eisenbahn die Aufgabe, bei einem Stumpfgleis oder Endgleis zu verhindern, dass ein Triebfahrzeug oder ein Wagen über das Gleisende hinaus rollen kann. Auf der Modellbahnanlage stellt er ein wichtiges Gestaltungselement dar. Es gibt die unterschiedlichsten Materialien mit den Prellböcke hergestellt wurden und werden. Deshalb ist es auch auf der Modellbahn wichtig, nicht nur eine Art von Prellbock darzustellen.
Viele Modellbahnhersteller haben hierzu wenig getan, um hier eine gewisse Vielfalt von Prellböcken auf den Markt zu bringen. Die eigene Herstellung von
Prellböcken ist deshalb in manchen Fällen angesagt. Insbesondere dann, wenn die am Markt befindlichen Prellböcke so gar nicht in die Diorama Situation hinein passen.
Die Herstellung von Prellböcken ist nicht so schwierig und kann von jedem Modellbahner vorgenommen werden.
Damit wir mal sehen, welche Prellbockarten es auf der großen Eisenbahn gibt, haben wir Bilder von realen Prellböcken zusammengetragen.
Der Prellbock aus Holz und Stahl
Zu finden sind derartige Prellböcke bei Industriegleisen oder untergeordneten Nebenbahnstrecken. Prellböcke aus Holz können nur geringe Anpralllasten aufnehmen und
sind deshalb für Rangierbahnhöfe nicht geeignet.
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Der Prellbock aus Mauerwerk und Beton
Zu finden sind derartige Prellböcke vor allem auf Bahnhöfen
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Bilder von Modellen
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Der Prellbock aus Stahl
Zu finden sind derartige Prellböcke vor allem auf Rangierbahnhöfen, da diese Prellböcke eine sehr große Anpralllast aufnehmen können.
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Bilder von Modellen |
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Fernmelde- bzw Telegraphenmasten
Auf der Modellbahn, wie auch auf der großen Bahn ist es sehr schön, wenn Fernmeldeleitungen entlang einer Bahnlinie stehen. Die auf Masten angeordneten
Fernmeldeleitungen beim großen Vorbild nur noch auf Nebenbahnen zu finden. Auf den hoch frequentierten Strecken, werden heute die Fernmelde- und Schaltleitungen
in sog. Kabelkanälen, entlang der Bahntrasse, verlegt.
Telegrafenmasten wurden ab der Dampflokzeit für Telefongespräche über Freileitungen eingesetzt. Vor allem die ländlichen Telefonnutzer wurden bis weit in die Mitte des 20.
Jahrhunderts über Telegrafenmasten aus Holz und den daran montierten Freileitungen versorgt. Auch heute noch sind diese Masten entlang von Bahnlinien zu finden,
wie unsere Bilder zeigen. Auch die Bahn nutzte diese Freileitungen für ihr bahneigenes Telegrafennetz.
Was wäre die Bahn ohne technische Vorschriften. So gibt es auch für die Aufstellung von Telegrafenmasten umfangreichen Fernmeldebauvorschriften
der Deutschen Reichsbahn (Nr. 860) und auch der Deutschen Bundesbahn.
Nach diesen Vorschriften:
- waren auf geraden Strecken und in der Ebene Maststandorte in einer Entfernung von max. 50 Metern aufzustellen. .
- in Kurven waren die Entfernungen zu verkürzen, damit die Leitungen nicht im Lichtraumprofil des Bahnkörpers standen.
- im Streckenverlauf war jeder 7. bis 10. Mast als Festmast auszuführen, auf stark belasteten Strecken jeder 5. Mast. Festmast bedeutet, das diese
Masten mind. eine sog. Schrägabstützungen erhielten.
- der Abstand eines Mastes von der Gleismitte sollte mind. 3 Meter betragen.
- der Durchhang des untersten Leitungskabels darf an keiner Stelle kleiner 2,5 m betragen
- die Fernmeldeleitungen (Freileitung oder Kabelschachtverlegung) mussten an den Betriebsstellen unterbrochen werden. Dabei werden
die Streckenfernsprechleitung an jeder Zugmeldestelle (Bahnhof, Abzweigstelle etc.), die Blockleitung an jeder Zugfolgestelle (wie vor, außerdem an Blockstellen)
unterbrochen.
- Leitungen wie die Unfallrufleitung werden über die gesamte Strecke durchgeschaltet.
- die Freileitungsenden sind an den sog. Überführungsendverschlüssen anzuschließen. Diese enthalten einen Blitzschutz und werden
auf ein Einführungskabel geführt. Streckenkabel gehen direkt auf eine Kabelabschlussgarnitur im Kabelabschlussgestell.
Dort werden die für durchgehende Leitungen benötigten Kabel zusammengeschaltet, wobei auch die Plätze im Mastenbild gewechselt werden können.
- auf freier Strecke in ebenem Gelände sind die Stangen jenseits des Entwässerungsgrabens aufzustellen.
- bei Dämmen ist der Mast am Fuß der Böschung aufzustellen.
- die Masten sind 7m bis 11 m hoch.
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Die typischen Maste, an denen eine Betriebsstelle eingeschaltet ist, haben entweder zwei Träger oder Isolatoren übereinander.
Die Isolatoren mit grünem Ring kennzeichnen alte Reichsbahnisolatoren. Die Reichspost ordnete welche ohne Ring an.
So konnte man bei einem Gemeinschaftsstrang (Pfostenstrang) unterscheiden, welche Leitung wem gehörte.
Die Deutsche Bundesbahn hat auf den Ring verzichtet, da es zu dieser Zeit keine Gemeinschaftsgestänge mehr gab. Außerdem werden die Drähte eines Doppelkabels
oder eines Viererbündels in regelmäßigen Abständen gekreuzt. An einer solchen Kreuzungsstelle findet man ebenfalls zwei Träger oder Isolatoren mit doppelter Rille,
aber keinen Überführungsendverschluss.
Statisch ist es erforderlich, bei einigen Masten eine Abstützung in Längsrichtung zu haben, damit die Masten, bei einem Mastbruch an einer Stelle, nicht alle
Masten nacheinander umfallen. Hierzu eignen sich besonders Maste mit Kreuzungsstellen.
Natürlich ist für den Modellbahner die Technik der Fernmeldeleitungen nicht interessant. Interessant ist aber die Gestaltung auf der Modellbahn und dazu haben wir euch
eine kleine Bilderserie gestaltet.
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Hinweis:
Wir haben unter der Rubrik "Modellbahninfos --> Hilfsmittel " weitere Unterlagen für den Modellbahnbau zusammengestellt.
Soweit es unsere Zeit erlaubt, werden wir den Aufsatz fortstetzen. Bis dahin, weiterhin viel Spass mit eurer Modellbahnanlage wünscht euch das Team von
hpw-modellbahn
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