Modellbautechnik -- hier: Gleisbau - Teil 2 - Gefälle, Steigung, Lichtraumprofil, Gleiswendel
     


Modellbahn - Anlagenbau
-- Die Gleistrassen auf der Modellbahnanlage - Teil 2 --



Inhaltsverzeichnis

- Thema: Gefälle und Steigung

- Thema: Lichtraumprofile

- Thema: Lichte Höhe / Lichte Weite bei Schattenbahnhöfen

- Thema: Gleiswendel




Thema: Gefälle und Steigung
Wie wir alle als Autofahrer wissen, verläuft eine Straße nicht immer in der Ebene. Eine Straße kann im Einschnitt, auf Dammlage und auch in einer Anschnittslage verlaufen. Bei der großen Eisenbahn ist das ebenfalls so. Die Trassierung einer Bahn ist natürlich stark von der vorhandenen Topographie abhängig. Bei der Bahn kommt aber, gegenüber der Straße noch erschwerend hinzu, dass hier die Höchstlängsneigung viel niedriger angesetzt werden muss, als bei einer Straße.
Der Grund liegt darin, dass zwischen dem Autorad und der Straße (Gummi auf Asphalt, Pflaster oder Beton) eine wesentlich höhere Griffigkeit (Reibung) vorhanden ist, als zwischen Schiene und Wagenrad (Eisen auf Eisen). Es wird sich deshalb keinesfalls vermeiden lassen, dass wegen der vorhandenen Topographie und einer ausreichenden Griffigkeit zwischen Rad und Schiene eben Einschnitte, Dämme und auch Anschnitte gebaut werden müssen.
Die wichtigste Aufgabe des Modellbahners, ist somit die Gleisplanung und die Wegeplanung auf der Modellbahnanlage. Dabei muss der Modellplaner wie der Verkehrsplaner wissen, welche Parameter er für die Schienentrassenplanung zugrunde legen kann, damit die Loks und Wagen auch auf diesen Trassen fahren können.
Wir alle wissen nun, wenn von einer Ebene aus eine bestimmte Höhe erreicht werden muss, erfordert dies eine bestimmte Steigung und daraus resultiert dann auch die erforderliche Länge bis zum bestimmten Höhenpunkt. Des weiteren wissen wir, dass Steigungen bei Gleistrassen - außer bei einer Zahnradbahn, die auch Steigungen bis 35% überwinden kann - nie größer als 3 bis 4 % sein sollten, da sonst die meisten Zugverbände die Steigung nicht mehr schaffen. Die Folge sind dann durchdrehende Räder oder ein überhitzter Motor der Lok. Bei gebogenen Gleisen kommen zusätzlich noch erhöhte Fahrwiderstände hinzu, dort sollte die Grenze von 4% noch etwas nach unten korrigiert werden (vor allem bei Spur N). Nur bei Nebenbahnen mit sehr kurzen Zügen (mit ca. 3 bis 5 zweiachsige Wagen ohne Mittelschleifer) kann auch eine etwas höhere Steigung eingeplant werden. Aber auch hier sollten max. 5% nicht überschritten werden.
Aufgrund unserer Erfahrungen und Mitteilungen von Modellbahnern, ist besonders bei der Spurgröße N auf die Einhaltung der max. 4% Steigung zu achten. Die Modelle sind sehr klein und dementsprechend ist auch der Motor sehr klein gehalten. Diese Motoren haben in der Regel nur geringe Standzeiten und sind nicht für den Dauerbetrieb geeignet. Wenn nun auch noch erhebliche Steigungen auf der Strecke vorhanden sind, dann kann dies sehr schnell zu einer Zerstörung der Ankerwicklungen führen. Die Folge ist entweder, dass die Lok überhaupt nicht mehr fährt, oder nur noch mit verminderter Geschwindigkeit, da ein Teil der Ankerwicklungen miteinander verschmolzen sind. Toleranter sind da die Motoren bei Spur H0 und TT.
Natürlich gelten dieses Aussagen auch für den Anstieg auf eine Überführung und dem Ausstieg aus einer Unterführung. Legt man die max. Steigung von 4% zugrunde, so ist dies ein Höhenanstieg auf einer Länge von 10 cm von 4 mm. Dies klingt nun wenig, aber es ist zu bedenken, dass Modellbahnloks größere Steigungen zwar ohne Wagen durchaus bewältigen. Mit einem Wagenzug aber nur noch wenige Prozent-Steigung verkraften.
Wer sich ein wenig mit der Geometrie auskennt, der weiß auch, dass bei einer 4% Steigung keine großen Höhendifferenzen überwindet werden können. Gehen wir mal davon aus, dass wir eine Unterführung bauen wollen und wir hier ein Lichtraumprofil von 10 cm benötigen (bei H0). Wir wissen, dass bei 4% Steigung eine Höhendifferenz von 4 mm überwunden werden kann. Wir benötigen aber 100 mm Höhendifferenz. Dies bedeutet, um diese Höhendifferenz zu überwinden eine Länge von 250 cm.
Soll z.B. eine Bahnstrecke von Plattenebene "Null" (= 0 cm) ausgehend, eine andere Strecke, die ebenfalls in Plattenebene "Null" verläuft, überqueren, so wird bei einer Überführungshöhe von 9 cm eine Steigungsstrecke von 2,25 m Länge bei 4 % Steigung erforderlich. Die gleiche Streckenlänge kommt für die Rückführung der Bahnlinie auf Plattenebene "Null" noch mal dazu. Dies ist für manche Modellbahnplatte zu viel.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Steigungen nur durch größere Abwicklungslängen reduziert werden können. Wir haben aber bei einer Modellbahnplatte immer das Problem, dass die Plattengröße begrenzt ist. Dies führt dazu, dass in den meisten Fällen nicht genügend Raum vorhanden ist, um einen Rampenanstieg zu einer Brücke, für einen Zugverband, in einem erträglichen Steigungsverhältnis zu bauen. Eine Lösung des Problems kann dadurch erfolgen, dass wir beim Bau der Rampenneigung für eine Brücke auch den Kurvenbereich mit einbeziehen. Dadurch wird die Abwicklungslänge entscheidend vergrößert. Der Nachteil, im Kurvenbereich erhöht sich die Reibung zwischen Rad und Schiene und es kann die max. Steigung von 4% bei einem Zugverband bereits zu viel sein.
Eine Lösung des Problems kann folgende Methode bringen.
Eine Steigungsstrecke kann dadurch verkürzt werden, indem die zu überführende Strecke, von Plattenebene "Null" ausgehend, abwärts - z.B. auf z.B. minus 4,5 cm - geführt wird. Für eine Überführung mit einer Überführungshöhe von 9 cm wird dann bei 3 % Steigung nur noch die halbe Streckenlänge, nämlich 1,5 m benötigt. Bei dieser Methode sind die Modellbahner im Vorteil, die eine Rahmenbauweise gewählt haben. Mit einer Rahmenbauweise kann ohne Probleme eine sog. resultierende Steigung angelegt werden. Wenn man von einer fiktiven Modellbahnplatte ausgeht, so wird sowohl oberhalb, als auch unterhalb des Plattenniveaus die Steigung herausgearbeitet. Dadurch kann die Steigung, ab Plattenoberkantenniveau, kleiner gehalten werden, da der Lichtraum der Unterführung auch unterhalb des Plattenniveaus genutzt werden kann. Wer also die Rahmenbauweise wählt (siehe Ausführungen am Anfang des Themas) kann die Trasse sowohl in die Höhe, als auch in die Tiefe laufen lassen. Soll ein Gleis über ein anderes hinweg geführt werden, dann kann das eine Gleis fallend und das andere Gleis steigend geplant werden. Es ergibt sich dann etwa die Hälfte der erforderlichen Steigung und natürlich auch der Rampenlänge, als ohne diese "resultierenden" Steigungen.
Wer eine Modellbahnplatte besitzt der kann die resultierende Steigung nur dann erzielen, wenn er die Modellbahnplatte entsprechend aussägt und in dem besagten Bereich eine Unterkonstruktion anbringt.

Erklärungen zur Steigung

Steigung
Steigung

Resultierende Steigungen
resultierende Steigung

Beispiele
Es soll eine Bahnstrecke von der Ebene "Null" (= 0 cm) ausgehend, eine andere Strecke, die ebenfalls in Ebene "Null" verläuft, überqueren. Bei einer gewählten Steigung von 3 % wird bei einer "Lichten Höhe" von 9 cm eine Länge von 3,00 m benötigt. Dieselbe Streckenlänge benötigt man dann noch für den Abstieg. Bei einer Steigung von 4 % würde die Rampenstrecke 2,25 m betragen.

Lichte Höhe / Lichte Weite

Eine andere Möglichkeit, wenn die Streckenlänge nicht vorhanden ist, kann die Steigungsstrecke dadurch verkürzt werden, wenn die zu überführende Strecke nicht von der Ebene "Null" ausgeht (resultierende Steigung).

Lichte Höhe / Lichte Weite

Hilfsmittel
Die Tabelle zeigt euch, wie viel Gleislänge in mm zum Erreichen einer gewünschten Höhe erforderlich ist und welche Steigung in % die Steigungsstrecke dann aufweist. Die Tabelle ist auf 4% begrenzt, da eine darüber gehende Steigung für die meisten Zugverbände nicht mehr zu schaffen ist.

Steigung

Steigung

Steigung


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Thema: Lichtraumprofile
Bei der Planung einer Brückenüberfahrt oder eine Brückenunterführung Straße/Eisenbahnlinie oder Straße/Straße ist darauf zu achten, das die sog. "Lichten Weiten" eingehalten werden. Die "Lichte Weite" stellt den Umriss über dem Gleis dar, indem sich kein Gegenstand befinden darf. Der Umfang der "Lichten Weite" hängt davon ab, welche Arten von Fahrzeugen diesen Raum befahren sollen. Wird z.B. eine Oberleitung für Elloks verwendet, erhöht sich dadurch der Minimalabstand zwischen unterem Gleis und der Unterkante einer Brücke weiter. Für die erforderlichen Lichtraumhöhen und Lichtraumbreiten gibt es eine Norm mit dem Namen NEM102.

     Lichte Höhe / Lichte Weite
Vergrößern -- Bild anklicken

Beim Thema Lichtraumprofile ist natürlich auf die Spurgröße zu achten. Es gibt deshalb für die unterschiedlichen Spurgrößen auch unterschiedliche Lichtraumprofile. Um es nochmals zu wiederholen, wir besprechen hier:
    - Spur H0: 1 : 87
    - Spur N: 1: 120
    - Spur N: 1: 160

Das erforderliche Lichtraumprofil für Brücken, Unterführungen, Tunnelportale sind in den nachfolgenden Normen geregelt.
    - NEM 102 - Umgrenzung des lichten Raumes bei gerader Gleisführung
    - NEM 103 - Umgrenzung des lichten Raumes bei Gleisführung im Bogen
    - NEM 102/103 - Beiblatt 1 zu Profillehre für Nenngröße H0
    - NEM 104 - Umgrenzung des lichten Raumes bei Schmalspurbahnen

Die Lichten Weiten für die Modellgröße H0 (H-Null)
Eine Dampf- oder Diesellok benötigt eine Mindesthöhe zwischen Schienenoberkante und Brückenunterkante von ca. 60 mm. Wird die Oberleitung mit eingeplant, dann sind ca. 90 mm die untere Grenze für einen Ellok-Betrieb. Ferner ist die die Schienenhöhe noch mit zu berücksichtigen, wenn wir die freie Höhe unter der Brücke bestimmen. Diese sollte daher bei einem Betrieb:
    - mit einer Dampflok oder Diesellok mindestens 65 mm bis 75 mm betragen.
    - bei einer Ellok mindestens bei 105 mm (bei H0).
Um eine Durchfahrtshöhe von 75 mm zu erreichen wird somit mindestens eine Streckenlänge von 2,5 m benötigt. Dabei ist aber die Ausrundung beim Beginn und dem Ende der noch nicht berücksichtigt. Die Differenz zwischen zwei geraden Standardstücken sollte nicht mehr als 1% liegen. Das erste Gleisstück besitzt somit bei einer Standardlänge von 18 cm am Ende eine Höhe von 1,8 mm. Das zweite Gleis besitzt dann eine Steigung von 2%. An dessen Ende ergibt sich gegenüber dem Anfangsniveau eine Höhe von 3,6 mm + 1,8 mm = 5,4 mm. Ab dem dritten Gleis haben wir dann die Steigung von 3 % erreicht.
Pro Gleis ergibt sich somit einen Höhenunterschied von 5,4 mm.
Wenn wir dies bei der Gesamthöhe von 75 mm berücksichtigen, haben wir jetzt bereits eine Auffahrtlänge von knapp 2,9 Meter. Die Brücke hat aber auch noch eine sog. Konstruktionshöhe zwischen Gleisunterkante und freiem Durchfahrtsraum unter der Brücke. Diese Differenz ist auch noch berücksichtigen. Je nach verwendeter Brücke ergibt sich so eine Auffahrt von 3 Meter bis 3,5 Meter Länge.
Bei einer Oberleitung bei der unteren Strecke erhöht sich diese Auffahrlänge dann meist noch um weitere 100 cm. Wer Brücken in der Realität anschaut, wird hier deutlich höhere Abstände zur Brückenunterseite feststellen. Um eine realistische Optik auch bei der Modellbahn zu erreichen, wird hier dann einen Abstand von mehr als 105 mm einhalten müssen. Eine Auffahrt hat dann locker eine Länge von 5 m und mehr. Um hier Einsparungen vornehmen zu können, verweisen wir auf die resultierenden Steigungen in den obigen Ausführungen.

Lichte Höhe / Lichte Weite - H0


Die Lichten Weiten für die Modellgröße TT

Lichte Höhe / Lichte Weite - TT


Die Lichten Weiten für die Modellgröße N

Lichte Höhe / Lichte Weite - N      Lichte Höhe / Lichte Weite      Lichte Höhe / Lichte Weite

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Thema: Die Lichte Höhe beim Schattenbahnhof
Ein Schattenbahnhof ist ein (nicht sichtbarer) Abstellbahnhof. Er dient dazu, komplette Züge abzustellen und dadurch die sichtbare Zugfolge auf der Modellbahn abwechslungsreicher zu gestalten. Schattenbahnhöfe können sowohl manuell oder auch automatisch gesteuert werden.
Wenn die Anlage in mehrere Ebenen geplant wird, so ist es sinnvoll auf der untersten Ebene, einen Schattenbahnhof anzulegen. Da der Schattenbahnhofes der i. d. Regel unter der Plattenebene platziert wird, muss auch ein genügender "Lichtraum" vorhanden sein, um auch bequem manuell eingreifen zu können. Ein Schattenbahnhof sollte deshalb mind.   15 cm   unter der darüber liegenden Anlagenebene angeordnet werden und vom Anlagenrand zugänglich sein.
Der Schattenbahnhof sollte immer mit doppelt so vielen Gleisen geplant werden, als man Züge besitzt. Der Grund dafür ist, dass die Züge sich im Laufe des Modellbahnhobbys eher vermehren als verringern. Wenn z.B. bei der Planung der Anlage der Modellbahner 4 Züge besitzt und 4 Schattenbahnhofsgleise plant haben auch nur 4 Züge eine Abstellmöglichkeit. Wenn nun nur ein einziger Zug dazukommt, dann kann dieser nicht mehr im Schattenbahnhof abgestellt werden. Je mehr Gleise also ein Schattenbahnhof besitzt, um so mehr Züge können dort abgestellt werden.
Das längste Abstellgleis im Schattenbahnhof bestimmt die maximale Zuglänge. Längere Züge müssen dann - wenn sie dort abgestellt werden sollen - geteilt werden. Bei der Gleisplanung ist somit die nutzbare Gleislänge zu beachten.
Wichtig ist auch die Zugänglichkeit zum Schattenbahnhof. Irgendwann wird sicherlich dort ein Zug entgleisen oder eine Weiche funktioniert nicht mehr. Dann ist der Zeitpunkt gekommen den Schattenbahnhof von außen zu erreichen. Deshalb sollte beim Bau darauf geachtet werden, dass jeder Punkt des Schattenbahnhofs von außen erreichbar ist. Falls ein Modellbahner den Schattenbahnhof völlig verdecken will, dann sollte er lediglich eine Verblendung vorsetzen, die dann relativ rasch entfernt werden kann.
In Hinblick auf den Aus- und Eingang des Bahnhofes sollte entweder ein Tunnelausgang oder eine Brücke dienen.
Da Schattenbahnhöfe verdeckt angelegt werden, sollten hier Gleisbesetztmelder zum Einsatz kommen. Damit weiß der Modellbahner welche Gleise im Schattenbahnhof besetzt sind.
Eine weitere Frage stellt sich noch und zwar die Frage wie soll die Gleistrassierung aussehen? Viele Schattenbahnhöfe besitzen sog. Gleisharven. Wir sind keine Freunde davon, da sie einen erheblichen Platzbedarf benötigen und immer kleiner werdenden Abstellflächen besitzen. Da der Schattenbahnhof in der Regel nur über eine Zufahrt angefahren wird, hat uns die sog. Fächerform besser gefallen, da hier annähern gleich große Abstellflächen angelegt werden können. Wie diese Fächerform aussieht, könnt ihr dem nachfolgenden Bild entnehmen.

Um nun die Gesamtlänge eines Zuges bestimmen zu können, müssen somit alle "LüP" und auch die Abstände zwischen den Puffern addiert werden. Die Abstände zwischen den Puffern hängen davon ab, ob eine Kurzkupplung oder eine andere Kupplungsart vorhanden ist.

Am einfachsten geht man so vor, wenn Klarheit herrscht, welche Züge in einem bestimmten Gleisabschnitt halten sollen.

Auf einer glatten ebenen Oberfläche wird der jeweilige Zugverband (Lok + Wagen) zusammengestellt und abgemessen. Dieses Maß + Sicherheitsmaß (jeweils 50 mm) kann dann auch gleichzeitig die Basis für die Planung des jeweiligen Gleisabschnittes (z.B. Bahnsteiglänge) sein. Über die Gestaltung eines Schattenbahnhofes gibt es einen eigenen Aufsatz.

Schattenbahnhof-Fächerform
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Wer wenig Platz besitzt, kann sich auch Gedanken über eine Gleiswendel machen. Eine Gleiswendel hat den Vorteil, dass sie an die Anlage angesetzt werden kann und so - auf wenig Platz - Höhenunterschiede überbrücken kann. Wie eine Gleiswendel gestaltet wird, davon später. Gleiswendel gibt es natürlich auch als Fertigteile im Handel. Der Eigenbau ist aber wesentlich interessanter und mach Spass.

Schattenbahnhof-Gleiswendel
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Nachfolgend ein paar Beispiele für die Gestaltung eines Schattenbahnhofes.

Schattenbahnhof     Schattenbahnhof     Schattenbahnhof     Schattenbahnhof
Vergrößern -- Bild anklicken


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Thema: Die Gleiswendel
Viele Modellbahner kämpfen mit dem Platz. Deshalb wird viel Geist investiert, um die vorhandenen Platzverhältnisse optimal zu nutzen. In der Regel soll ein Schattenbahnhof auf der Modellbahnanlage nicht fehlen. Schattenbahnhöfe sind deshalb interessant, da Zuggarnituren hier zusammengestellt werden - ohne sie auf der Anlage zu sehen - und auf Abruf auf die Modellbahnanlage fahren können. Nun kann der Schattenbahnhof flächenhaft gebaut werden, oder er kann verkürzt werden mit einer sog. Gleiswendel. Man kann die Gleiswendel aber auch für große Steigungsstrecken einsetzen und so auf engsten Raum den Zug in die entsprechende Höhenlage bringen (z.B unter einem Bergmassiv).
Mit einer Gleiswendel lässt sich somit auf engsten Raum auf der Modellbahn an Höhe gewinnen. Allerdings ist eine Gleiswendel nicht gerade schön anzusehen. ist also kein schöner Blickfang auf der Modellbahnplatte. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass sie gut versteckt bzw. verkleidet wird.


Gleiswendel
Das Bild stammt aus der Zeitschrift "Eisenbahnmagazin"

Dampflok
Beispiel für eine Gleiswendel

Grundlagen für den Bau einer Gleiswendel
  • Der Radius einer Gleiswendel sollte so groß wie möglich gewählt werden. Also nutzt euren zur Verfügung stehenden Raum voll aus. Umso größer der Radius, umso leichter ist es für Züge die Steigung zu überwinden.
  • Wird Sperrholz verwendet sollte darauf geachtet werden, dass das sog. Grundholz, also das Holz welches das Spiralgerüst bildet eine Stärke von 8 bis 10 mm aufweist. Sonst besteht die Gefahr der Durchbiegung. Die Verleimungsbrettchen benötigen lediglich eine Stärke von rd. 3 mm.
  • Damit ein Zug unter die Platte fahren kann muss der Schattenbahnhof mind. 8cm unter der Platte nach unten gebaut werden. Daraus ergibt sich eine minimale Rampenlänge von 160 cm. Der Genaue Abstand zur Platte ist natürlich auch abhängig vom Gleistyp.
  • Die Steigung einer Gleiswendel sollte 3% nicht übersteigen.
  • Die Gleisplanung ist mit den nachfolgenden EDV-Programmen möglich.
  • Ein Mindest-Höhenabstand zwischen den einzelnen Ebenen ist einzuhalten. Dieses sog. Lichtraumprofil hängt auch davon ab, ob die Gleiswendel mit oder ohne Oberleitung betrieben wird.
  • Bei einer zweigleisigen Wendel sollte der Abstand zwischen den Gleisen so beschaffen sein, dass zwei Züge mit langen vierachsigen Wagen problemlos aneinander vorbeifahren können.
  • Eine Gleiswendel kann im Selbstbau oder mit einem Bausatz erstellt werden. Bausätze werden von verschiedene Hersteller angeboten. Nach unserer Ansicht lohnt sich der Kauf eines Bausatzes nicht, da standardisierte Bausysteme sich nur schwer in die geometrischen Gegebenheiten einer Modellbahnanlage integrieren lassen.
  • Wenn die Gleisplanung abgeschlossen ist, legt man die Größe der Kreissegmente fest. Es gibt zwar viele Möglichkeiten wie die Wendel gebaut werden kann, dennoch sollte der Anfänger sich auf einen "Kreis" festlegen.
Der Selbstbau einer Gleiswendel
Material:
Außer dem normalen Handwerkszeug wie Schraubzwingen, Stichsäge, Schwingschleifer, Schrauber, Holzbohrer wird natürlich das Material für die Gleiswendel benötigt.
  • Sperrholz
  • Gewindestangen
  • Muttern
  • Unterlegscheiben
Vorgehen
  • 1. Schritt:
    Zuerst den Radius für die Gleise festlegen. Hängt natürlich entscheidend von der Spurgröße ab (N, H0, TT oder Z).


  • Gleiswendel
  • 2. Schritt:
    Es werden die einzelnen Etagenbretter aus einer ca. 8 mm starkem Sperrholzplatte (z.B. mit einer Stichsäge) aussägen. Die Breite der Trassenbretter sollte so gewählt werden, dass links und rechts vom Gleis etwa 30 mm Platz bleibt.

  • Gleiswendel

  • 3. Schritt:
    Damit gleichmäßige Abstände zwischen den Ebenen erreicht werden, sind vertikale Stützen zu fertigen (Rundhölzer oder Gewindestangen), die entsprechend der Höhe der Gleiswendel ausgelegt werden. Diese Stützen werden in gleichmäßigem Abstand rund um die Gleiswendel auf einer Grundplatte verschraubt oder verklebt werden. Der Vorteil von Gewindestangen gegenüber Holz liegt darin, dass die Wendel besser justierbar wird (auch nachträglich).
  • 4. Schritt:
    Um die Durchgänge der Stützen auf Bretter zu übertragen, werden die Trassenbretter übereinander gelegt, mit Schraubzwingen fixiert und die Position des Durchgangs der Gewindestangen mit Bleistift übertragen.
  • 5. Schritt:
    Mit einem Holzbohrer werden dann die Löcher in das Trassenbrett-Paket gebohrt.


  • 6. Schritt:
    Die Stützen werden durch die Trassenbretterbohrungen geführt und entsprechend auf die jeweilige Höhe fixiert (z.B. mit Schrauben und Unterlagsscheiben bei Verwendung von Gewindestangen)
  • 7. Schritt:
    Damit die Gleiswendel keine Verwindung erfährt, werden auf den Außenbereichen der Wendel Versteifungen angebracht. Dabei ist darauf zu achten, dass die Verstrebungen nicht senkrecht sondern schräg angebracht werden (sog. Windverband).
  • 8. Schritt:
    Wenn die Kreisspirale gebaut ist (die Anzahl der Windungen hängt vom zu überwindenden Höhenunterschied ab), so beginnt die Ausrichtung der Gleiswendel mittels der Gewindestangen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kreisspiralflächen in parallelen Steigungen verlaufen. Dies ist teilweise ein echtes Geduldsspiel bis die Ebenen entsprechend justiert sind. Nach der Justierung sind die Gewindeschrauben anzuziehen, damit das Spiralgerüst auch stabil wird.
  • 9. Schritt:
    Anschließend können nun die Gleise auf die Wendelbretter aufgebracht werden. Sollte auch eine Oberleitung angebracht werden, so ist für die Oberleitung ein 1 mm starker und jeweils auf ca. 240 mm abgelängter Kupferdraht ideal. Im Abstand von 200 mm werden in die Trassenbretter Löcher mit einem 1-mm-Bohrer gebohrt. Die Enden der Kupferdrahtstücke, die zuvor um 20 mm im rechten Winkel vorgebogen wurden, werden durch die Bretter gesteckt und oben so umgebogen, dass sie fest anliegen. Nachdem die Gleiswendel die gewünschte Höhe erreicht hat, müssen nur noch die Leitungen für den Fahrstrom angelötet werden.

  • Gleiswendel

Bilder einer fertigen Gleiswendel

    Gleiswendel

Unterlagen zur Konstruktion einer Gleiswendel
Download Gleiswendelprogramm
Download Gleiswendelprogramm - Stayathome
Gleiswendelberechnungen"
Gleiswendelberechnungen"
Berechnungstabelllen zur Gleiswendelkonstruktion"
Der Bau von Gleiswendel"
Herstellung einer Gleiswendel
Konstruktionszeichnungen für Gleiswendel

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Weiterhin viel Spass mit eurer Modellbahnanlage wünscht euch
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