Schaltungen auf der Modellbahn - hier: Einrichten von Trennstellen für den analogen und digitalen Modellbahnbetrieb - H0, TT und N
     


Schalten auf der Modellbahnanlage

-- Einrichten von Trennstellen für den digitalen Modellbahnbetrieb --
- H0, TT und N --



Inhaltsverzeichnis

Grundsätzliches zu Trennstellen

Trennstellen für Zweileitersysteme

Trennstellen für Märklin Dreileitersystem

Trennstellen Trix-Express Dreileitersystem

Tipps zur Gleistrennung





Grundsätzliches zu Trennstellen
Wer seine Modellbahnanlage Digital betreiben will und nicht nur ein-oder zwei Schienenkreise anstrebt, der wird sich sehr schnell mit der Problematik von Gleistrennstellen befassen müssen. Das Problem tritt nicht nur im Zweileitersystem, sondern auch im Dreileitersystem auf.
Nun stellt sich natürlich die Frage, ab wann ich Trennstellen im Gleissystem einfügen muss. Diese Frage ist schnell beantwortet.
Es muss immer dann eine Trennstelle im Gleissystem eingefügt werden, wenn die Anlage in mehrere Stromkreise eingeteilt werden muss. Dies ist der Fall, wenn z.B. ein einziger Stromkreis wegen Überlastung des ersten Stromkreises nicht mehr ausreicht.
Wann kann es erforderlich sein, eine Trennstelle einzurichten:
  • wenn ich einen zweiten digitalen Stromkreis einrichten muss,
  • wenn ich einen zweiten analogen Stromkreis benötige,
  • wenn ich ein Blocksystem aufbauen will,
  • wenn ich auf einem Stromkreis Digital fahren will und auf einem anderen Analog.
  • wenn ich Booster auf der Anlage einsetzen muss.
Wir werden uns nachfolgend nun die Einrichtung von Trennstellen für das Zweileitersystem und Dreileitersystem ansehen.
Achtung: Verwechselt nicht die Stromkreise mit Stromeinspeisungen. Durch den Widerstand der Gleise sind Stromeinspeisungen rd. alle 2 m anzulegen. Das bedeutet, wenn ein Stromkreis mehrere Meter beträgt, muss ich in jedem Fall alle 2 Meter Gleislänge eine Stromeinspeisung vornehmen in einem Stromkreis.
Noch ein Hinweis:
Wer ein Trenngleis zur Zugbeeinflussung benötigt - z.B. Haltestrecke vor einem Signal, der braucht in der Regel nur eine Schienenunterbrechung oder nur eine Mittelleiterunterbrechung (bei Märklin und Trix-Express). Eine zweite Schiene muss nicht unterbrochen werden. Diese Unterbrechungsart ist aber hier nicht unser Thema.


Seitenanfang





Trennstellenübergänge im Zweileitersystem - H0, TT und N -
Wenn eine Lok auf einen zweiten Stromkreis fahren will, muss der erste Stromkreis vom zweiten physikalisch getrennt werden, damit es zu keinen Kurzschluss kommt. Das Problem besteht nun darin, dass insbesondere bei größeren Loks sich die Stromabnahme nicht nur auf eine Gleisachse bezieht, sondern mehrere Stromabnahmeachsen existieren. Dies hat zur Folge, dass bei einer einfachen Trennstelle sich ein Teil der Lokstromabnehmer (Radstromabnehmer) noch im ersten Gleisabschnitt befinden, während die anderen Stromabnehmer sich bereits im zweiten Stromkreis befinden. Ist dies der Fall erfolgt die Stromabnahme gleichzeitig vom ersten und zweiten Stromkreis. Dies führt zu einem Kurzschluss. Vor allem im Digitalbetrieb geht dies meist zur Zerstörung des Lokdecoders einher.
Wichtig für den Modellbahner ist deshalb die Frage, welche Loks sollen über die Trennstelle fahren. Sind es kleine Loks mit nur einer Stromabnehmerachse oder sind auch größere Loks dabei, die mehrere Stromabnehmerachsen besitzen. Vor allem große Dampfloks, Elloks mit Drehgestellen und Dieselloks mit Drehgestellen. Das nachfolgende linke Bild zeigt die Stromachsen von verschiedenen Zweileiterloks. Nun gibt es aber gerade bei den Zweileiterloks immer die Unsicherheit, welche Achse nun eine Stromabnehmerachse ist und welche nicht. Deshalb sollte, wenn die Übergangsstelle nur mit bestimmten Loks befahren werden und die Trennstelle nur eine einfache Trennstelle sein soll, zumindest die Achsen wissen, wo eine Stromabnahme erfolgt. Dann kann sicher ausgesagt werden, ob eine einfache Trennstelle reicht. Das nachfolgende rechte Bild zeigt, wie die Stromabnahmeräder bei analogen Loks sicher erkannt werden können, ohne die Lok zu öffnen. Bei digitalen Loks funktioniert das eigentlich genauso, allerdings müssen hier die Anschlussdrähte einer entsprechenden Digitalzentrale benutzt werden. Ferner muss noch die Loknummer bekannt sein.

Gleistrennung für große Loks     Gleistrennung für große Loks
Vergrößern - Bild anklicken

Wie oben schon erwähnt, wer nur kleine Lok, mit einer Stromabnehmerachse über die Trennstelle fahren lassen will, der benötigt nur ein Unterbrechergleis. Diese Unterbrechergleise bieten fast alle Modellbahnproduzenten in Ihrem Sortiment an. Nachfolgend haben wir euch eine einfache Trennstelle und entsprechende Unterbrechergleise dargestellt. Weitere Ausführungen zur Gleistrennung siehe weiter unten, unter "Tipps zur Gleistrennung"

Nun kommen wir zum Problem mit den großen Loks, also Loks die mehrere Achsen zur Stromabnahme nutzen. Hier genügt es nicht nur ein Trenngleis einzusetzen, da wie bereits erwähnt, bei der Überfahrt hier dann eine Stromüberbrückung stattfindet, die zum Kurzschluss führt.

Gleistrennung für kleine Loks
Vergrößern - Bild anklicken

Es gibt sicherlich viele technische Möglichkeiten einen sicheren Übergang auch für die großen Zweileiter-Loks zu schaffen. Aber wir wollen uns eine Lösung ansehen, die relativ leicht zu verwirklichen ist.
Dazu benötigen wir einen einfachen Umschalter und einen sog. Übergangsbereich. Der Übergangsbereich muss so lang sein, dass auch die größte Lok hier Platz findet. Keinesfalls darf die Lok in irgendeinen Stromkreis hineinragen. Wenn die Lok in den Übergangsbereich einfährt, ist der Schalter auf 0 gestellt und damit ist der Übergangsbereich stromlos. Nun wir der Schalter auf 1 gestellt und der Stromkreis 1 wird mit dem Übergangsbereich verbunden. Die Lok wird nun vollständig in den Übergangsbereich eingefahren. Wenn sich die Lok im Übergangsbereich befindet, wird der Schalter auf 2 gestellt und damit wird der Stromkreis 2 mit dem Übergangsbereich verbunden. Nun kann die Lok ohne Probleme in den Stromkreis 2 einfahren.
Diese Schaltung kann natürlich auch automatisiert werden, indem am jeweiligen Ende der Stromkreise zum Übergangsbereich Schaltgleise angelegt werden, die die Schaltfunktion des Umschalters übernehmen. Aber das kann dann jeder Modellbahner machen wie wer will. Wichtig ist das Grundprinzip "Schaffung eines Übergangsbereiches".

Gleistrennung für große Loks
Vergrößern - Bild anklicken

Seitenanfang





Trennstellen im Märklin - Dreileitersystem
Im Märklin Dreileitersystem ist der Mittelleiter der Stromleiter. Märklin nennt ihn Betriebsstrom (B) und die zwei Außenschienen sind die Nullleiter (0).
Damit ist klar, dass bei der Einrichtung einer Trennstelle auf jeden Fall immer der Mittelleiter physikalisch getrennt werden muss. Die beiden Schienen sollten jedoch auch beim Einsatz von mehreren Stromkreisen getrennt werden.

Beim Einsatz z.B. eines Booster von einem anderen Hersteller als Märklin müssen auch die Außenleiter (Schienen) durchtrennt werden. Für welche Booster dies erforderlich ist, steht in der jeweiligen Anleitung zum entsprechenden Booster.
Sowohl im analogen, als auch im digitalen Betrieb haben Trennstellen die Aufgabe, Stromkreise von einander vollständig zu trennen. Das bedeutet, dass kein Strom von einem Stromkreis zu einen anderen Stromkreis fließen darf.

Bei Märklin gibt es für die Übergangsbereiche von einem Stromkreis in einen anderen die sog. Gleiswippen
Nun wissen wir, dass beim Überfahren einer Trennstelle kein Stromfluss über einen anderen Stromkreis als den eigenen erfolgen darf. Märklin Loks besitzen meistens einen Mittelschleifer. Nur ein paar größere Märklin Loks besitzen zwei Schleifer. Wer eine Märklin Lok nur einen Schleifer besitzt, dann ist eine Gleiswippe zu empfehlen. Diese hat den Vorteil, dass der Mittelschleifer bei Durchfahrt der Lok von einem Stromkreis abgehoben und auf dem anderen Stromkreis abgesetzt wird. Dadurch kann ein Kurzschluss sicher vermieden werden. Nachfolgend wird die Gleiswippe dargestellt.

Gleiswippe
Vergrößern - Bild anklicken

Wer allerdings Loks mit zwei Mittelschleifer besitzt und diese auch in einem zweiten Stromkreis fahren sollen, für den ist die Gleiswippe keine Lösung, da beim Übergang in den nächsten Stromkreis zwar ein Mittelschleifer den Übergang ohne Kurzschluss schafft, der zweite Mittelschleifer aber weiterhin Kontakt zum ersten Stromkreis besitzt.

Übergangsbereich Dreileiter
Vergrößern - Bild anklicken

Abhilfe kann hier wieder der Einsatz eines Übergangsbereiches schaffen. Wer mit Loks mit zwei Mittelschleifern fährt, der wird ohne den Einbau einer Übergangsstrecke nicht weiterkommen. Das System ist wie bei Zweileiter, wenn nicht all zu viel Automatik zum Einsatz kommt, genauso einfach aufgebaut wie im Zweileitersystem.
Die Lok fährt über die Trennstelle in den sog. Übergangsbereich ein. Dieser ist zuerst stromlos. Der Schalter des Wechselschalters wird nun auf 1 gestellt. Damit ist der Zwischenbereich mit dem Stromkreis 1 verbunden. Falls sich die Lok noch zum Teil im Stromkreis 1 befindet, wird sie nun vollständig in den Übergangsbereich gefahren.
Ist dies geschehen, wird der Schalter auf 2 gestellt. Nun ist der Übergangsbereich mit dem Stromkreis 2 verbunden. Danach kann die Lok problemlos in den zweiten Stromkreis einfahren. Das nachfolgende linke Bild zeigt den Vorgang und das Schaltbild.

Übergangsbereich Dreileiter
Vergrößern - Bild anklicken

Das nachfolgende linke Bild zeigt das Schaltbild für die Einrichtung eines einfachen Übergangsbereiches im Märklin-Dreileitersystem. Wir haben in unserem Schaltbild nur den Mittelleiter durchtrennt. Das reicht im analogen Betrieb immer aus. Im Digitalbetrieb sollten alle 3 Leiter durchtrennt werden. Das rechte Bild zeigt die Schaltung im Digitalbetrieb.

Übergangsbereich Dreileiter     Übergangsbereich Dreileiter
Vergrößern - Bild anklicken

Wer die ganze Sache automatisiert haben will, der kann ein Relais oder eine Lichtschranke als automatischen Schalter einsetzen. Der Einsatz einer Lichtschranke ist im Übrigen unkomplizierter, als der eines Relais, da bei einem Relais auch noch Kontaktgleise benötigt werden

Seitenanfang





Trennstellen im Trix - Dreileitersystem
Im Trix Express Dreileitersystem ist der Mittelleiter der Nullleiter und die Schienen sind die + Pole. Bei Trix-Express Loks ist wegen der Schleiferanordnung eine einfache Gleistrennung nicht möglich. Wie aus dem nachfolgenden Bild zu ersehen ist, ist dies auch bei kleinen Trix-Express Loks nicht möglich.

Gleistrennung Trix-Express
Vergrößern - Bild anklicken

Als Konsequenz bleibt bei Trix-Express Loks, zur physikalischen Trennung der Stromkreises, nur die Anlage eines Übergangsbereiches, sowohl für den analogen Betrieb, als auch für dem digitalen Betrieb. Das nachfolgende Schaltbild zeigt die Anlage eines Übergangsbereiches für das Trix-Express-System.
Da der Mittelleiter bei Trix-Express der + Pol ist und die Schienen der Minuspol, reicht es im analogen Betrieb aus, wenn nur der Mittelleiter durchtrennt wird. Im Digitalbetrieb sollten alle drei Leiter (Mittelleiter + Schienen) durchtrennt werden. Dies ist die sicherste Lösung im Digitalbetrieb. Diese Schaltung ist im rechten unteren Bild dargestellt.

Übergangsbereich Trix-Express    Übergangsbereich Trix-Express
Vergrößern - Bild anklicken

Seitenanfang





Tipps zur Gleistrennung
Wie wir nun wissen sind bei der Einrichtung von getrennten Stromkreisen, unbedingt die zwei Schienen zu durchtrennen bzw. bei Dreileitergleisen auch der Mittelleiter..
Wie bewerkstelligt man nun die Gleistrennung. Es gibt hier folgenden Möglichkeiten:
  • Einsatz von Trenngleisen
  • Einsatz von Schienenverbindern
  • Manuelle Trennung der Schienen durch Säge oder Flex
Der Einsatz von Trenngleisen
Der Einsatz von Trenngleisen - die es bei vielen Modellbahnherstellern gibt - ist eine einfache und sichere Form der Gleistrennung. Allerdings sind die Gleise meist teuer. Dennoch sollten Modellbahner, die sich nicht groß handwerklich betätigen wollen, die Form der Gleistrennung wählen.

Gleistrennung
Vergrößern - Bild anklicken

Der Einsatz von Schienenverbindern
Der Einsatz von Kunststoffschienenverbindern ist eine kostengünstige Form, wie eine Gleistrennung hergestellt werden kann. Allerdings ist die Kenntnis wie Lötarbeiten durchzuführen sind hier erforderlich, damit die Verdrahtung an die Schienen gelötet werden kann. Kunststoff-Schienenverbinder werden anstatt der metallenen Schienenverbinder eingesetzt und zwar zwischen zwei Gleisen. Der Vorteil bei den Kunststoffschienenverbinder ist, dass auch in Gleisbögen die Trennstelle leicht eingebaut werden kann. Das nachfolgende Bild zeigt euch unterschiedliche Schienenverbinder.

Gleistrennung
Vergrößern - Bild anklicken

Trenngleise selbst herstellen
Am einfachsten und billigsten ist die Herstellung eines Trenngleises im Selbstbau. Um das Gleis nicht zu beschädigen, sollte allerdings passenden Werkzeug zur Verfügung stehen:
  • elektrisches Kleinfräsgerät (z.B. Dremel) oder eine kleine Feinsäge für Metall
  • Lötkolben
  • Sekundenkleber
Das Schneiden einer Schiene kann mit einem Kleinfräsgerät oder einen feinen Metallsäge erfolgen. Die besten Ergebnisse liefert allerdings ein Kleinfräsgerät mit einer biegsamen Welle, das mit dieser besser gearbeitet werden kann. Als Trennscheibe (Flexscheibe) sollte eine 0,5 mm starke Flexscheibe eingesetzt werden. Achtet darauf, dass die Flexscheibe für Metall geeignet ist.Von Modellbahnkollegen haben wir den Tipp bekommen, dass es auch 0,2mm Trennscheiben von RST gibt. Allerdings kann die nur mit einer flexiblen Welle zu verwendet werden.
Es kann auch mit eine kleine Stahlsäge mit einem feinen Stahlsägeblatt zum Einsatz kommen. Allerdings besteht hier immer die Gefahr, dass durch die Sägebewegungen sich die Schiene aus der Schwellenbandbefestigung löst. Es gibt auch spezielle Seitenschneider, allerdings sollten diese nicht zum Herstellen von Trennstellen genommen werden, sondern nur zum Ablängen der Gleise. Er sollte aber auch nicht zum Ablängen von Hohlprofilgleisen verwendet werden, da diese dann verdrückt werden. Wir halten eigentlich die Herstellung von Trennstellen nur mit einem Kleinfräsgerät für sinnvoll.
Werden die Schnitte ausgeführt, so ist es sinnvoll sie unter eine Winkel von 45 Grad vorzunehmen, da diese kaum sichtbar sind. Wenn der Schnitt durchgeführt ist, ist zu Stabilisierung der durchtrennten Schiene, an der Schnittstelle, immer etwas Sekundenkleber an der Trennstelle zwischen Schiene und Schienenband zu tropfen.
Bei der Schienentrennung ist auch noch auf folgendes zu achten:
Wer bei gebogenen Schienen die Gleistrennung vornimmt, hat das Problem, dass auf Dauer sich die Schienen, durch den Druck, den die Lokräder in der Kurve an die Außenschienen gibt, sich die Schiene vom Schwellenband löst. Besser ist es, nur in der Geraden die Trennung vorzunehmen.

Werkzeug
Vergrößern - Bild anklicken


Seitenanfang

 
Zurück

 
Hauptseite