|
|
Inhaltsverzeichnis:
Einführung Die erforderlichen Arbeitsmittel und der Arbeitsplatz So wird richtig gelötet Fehler beim Löten Beseitigung von Lötfehler |
So wird richtig gelötet Wenn zwei Metalle miteinander verbunden werden sollen, Z.B. eine Anschlussleitung an einen Leiterbahnlötpunkt, dann müssen beide Stellen so heiß sein, dass das Lötzinn auf ihnen schmilzt. Das Lötzinn soll also auf den Lötstellen schmelzen und nicht auf der Lötkolben-Spitze. Die Lötspitze ist dabei nur Mittel zum Zweck. Sie hat die Aufgabe die notwendige Erhitzung beider Teile der Lötstelle sicher zu stellen. Dazu ist es hilfreich, der Lötspitze vor dem Löten ein wenig Zinn zu spendieren (einen satten Tropfen). Dieser dient aber nur zur besseren Wärmeübertragung auf die Lötstelle. Zum Löten selbst muss noch weiteres Zinn hinzugefügt werden. Wenn die verzinnte Lötspitze mit beiden Teilen der Lötstelle intensiv in Kontakt gebracht wird, kann nach zwei bis drei Sekunden weiteres Lötzinn zugeführt werden. Dieses Zinn soll aber an der Leiterbahn bzw. der Anschlussleitung schmelzen und nicht zuerst an der Lötspitze. Passiert dieses Schmelzen, läuft das frisch zugeführte Zinn sofort satt um die Lötstelle herum und bildet am Kontaktpunkt Kabel/Leiterbahn einen kleinen Zinnhügel. Der bleibt auch dann noch bestehen, wenn der Lötkolben weggezogen wird. Sekundenbruchteile danach erstarrt das Lot mit silbrig glänzender Oberfläche, und die innige Verbindung des Anschluss mit der Leiterbahn ist vollzogen. |
Fehler beim Löten Fehler 1: Die Lötstelle wird nur einseitig erhitzt, also nur die Leiterbahn oder nur der Anschlussdraht. Die Folge ist eine Tropfenbildung des zugeführten Lötzinns, das nur mit einer Seite der Lötstelle eine gute Verbindung eingeht und der anderen buchstäblich die kalte Schulter zeigt. Die perfekte kalte Lötstelle ist geboren. Darum gilt als oberstes Gebot, dass die Lötstelle gleichmäßig und ausreichend erhitzt wird. Um dies zu erreichen ist die Lötstelle nicht nur mit einer Ecke der Lötspitze zu berühren, da dadurch zu wenig Wärme übertragen wird. Zusätzlich ist sofort etwas Lötzinn als Wärmeleiter zwischen Lötspitze und Bauteil aufzubringen. Fehler 2: Die Lötstelle wird nach dem Zuführen des frischen Zinns noch minutenlang aufgeheizt. Abgesehen von der unzumutbaren Wärmebelastung "verkocht" während dieser Zeit auch das letzte Flussmittel. Das Lötzinn wird spröde und führt zu brüchigen Lötstellen. Wenn dies passiert ist - Lötkolbenspitze am nassen Schwamm abstreifen, Lötspitze neu verzinnen, Lötstelle erneut frisches Lötzinn zuführen. Um diesen Fehler zu vermeiden, die Lötstelle ausreichend erhitzen, dann fließt das Lötzinn von alleine um den Bauteileanschluss. Fehler 3: Nach einiger Zeit bilden sich auf der Lötspitze schwarze Verbrennungsrückstände des Flussmittels, wenn nicht zwischendurch immer wieder die Spitze auf dem nassen Schwamm abgestreift wird. Es können sich mit derartigen verkokten Spitzen Hohlräume in der Lötung bilden. Die Lötspitze ist deshalb stets sauber zu halten und vor jeder neuen Lötung frisch zu verzinnen (dazu genügt ganz wenig Zinn). Fehler 4: Das überflüssige Zinn kann man von der Lötspitze schon dadurch wegbekommen, dass - mit dem Lötkolben in der Hand - kurz mit dem Handballen auf den Tisch geschlagen wird. Dabei entsteht ein platter Lötklecks, der sich allerdings mit Vorliebe auf der Lötseite der Leiterplatte einnistet. Dort verkrallt er sich auch ohne Löten in den scharfkantig abgeschnittenen Anschlussdrähten und verursacht unerklärliche Kurzschlüsse. Deshalb den Arbeitsplatz sauber halten und den Lötkolben an einem nassen Schwamm reinigen. Fehler 5: Die Heizleistung des Kolbens reicht nicht aus, auch wenn der Hersteller 300 bis 400°C Spitzentemperatur verspricht. Dabei kommt es hierauf in erster Linie gar nicht an, sondern darauf, dass die Lötstelle heiß genug wird. Beim Kontakt mit der Lötstelle gibt der erhitzte Lötkolben eine gewisse Wärmemenge ab und verliert dabei an Temperatur. Wenn der Temperaturverlust zu groß ist, kann das Zinn nicht mehr vollständig zum Schmelzen gebracht werden. Um dies zu vermeiden, muss die Heizleistung des Lötkolbens entsprechend groß gewählt werden. Um die Abkühlung in Grenzen zu halten muss die Lötkolbenspitze um die 300 bis 400°C heiß sein. Fehler 6: Vielfach bringt der ungeübte Modellbahner sein Lot auf der Lötkolbenspitze auf, wartet einige Sekunden und führt es dann erst zum Lötpunkt. Mit dieser Methode wir das Zinn auf der Lötkolbenspitze verbrannt und es entstehen Hohlraume in der Lötung, die dann wiederum zu Kontaktproblemen oder Abbrüchen führen. |
![]() |
![]() |