Die Firma Bing aus Nürnberg

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Bei der Fa. Bing aus Nürnberg handelt es sich um ein altes Unternehmen. Gegründet wurde die Firma im Jahre 1866 von Ignatz und Adolf Bing als Handelsbetrieb. In dieser Zeit entstanden übrigens in Nürnberg viele Firmen wie:
    • die Fahrradfabrik Hercules
    • die Schuhfabrik Medicus
    • das „Warenhaus“ Hermann Tietz" heute "Hertie"
Ab dem Jahre 1879 begann die Firma Bing die von ihr verkauften Waren (Spielzeuge) auch selbst zu fertigen.
Im Jahre 1885 beschäftigte Bing bereits 500 Mitarbeiter. Im gleichen Jahr wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg bezeichnete sich Bing als die „größte Spielwarenfabrik der Welt“. Das Unternehmen hatte rund 5000 Beschäftigte und zahlreiche Niederlassungen in Deutschland und im Ausland.
Die Angebotspalette der Firma Bing in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg war ungewöhnlich breit. Neben den Eisenbahnen, welche Vorbildfunktion ausübten, stellte Bing auch Dampfmaschinen, mechanische Figuren, Blechautos und Spielzeug aller Art her.
Eine von der Firma ausgehende Innovation war die Einführung des farbigen Blechdrucks (Lithographie). Sie setzte sich ab etwa 1890 durch. Aber auch die Verlappungstechnik für das Blechspielzeug kam von dieser Firma.
Die Modelleisenbahnen wurden in den damals üblichen Größen 1 und 0 sowie 00 hergestellt. Am bekanntesten ist die Tenderlokomotive mit der Achsfolge: 2-4-0. Es gab sie mit Uhrwerkantrieb und später auch mit Elektroantrieb in verschiedenen Ausführungen, beispielsweise von der GWR und der L &NWR, oder als amerikanische Westernlokomotive mit Kuhfänger.
Der Mitbegründer Ignaz Bing verstarb im Jahre 1918.
Nach seinem Tod wuchs die Firma weiter und das Angebot wurde auf weitere Konsum- und Gebrauchsartikel ausgeweitet. Ab dem Jahre 1919 wurde die Firma zur „Bing-Werke-AG“ umbenannt. Durch die Verwendung vieler gleicher Bauteile und Bauelemente konnte zu dieser Zeit auch der Vorstoß in die Massenproduktion eingeleitet werden.
Zu bemerken ist allerdings, dass Bing auf dem deutschen Markt keine vorbildgetreuen Blechmodelle herstellte. Bing war auf diesen Modelleisenbahnmarkt ein Billighersteller und dementsprechend waren die Modelle auch gehalten.. Die Firma setzte die billigen Modelle - oft in Zugpackungen – über Warenhäuser und Versandhäuser ab.
Ein anderes Bild gaben die Bing-Erzeugnisse für den amerikanischen und englischen Markt ab. Diese waren vorbildgetreu und solide gebaut. Viele Spitzenmodelle hat Bing auch für andere englische Firmen gebaut, so z.B. für Bassett-Lowke. Für diese Firma schuf Bing die schönsten Eisenbahnmodelle, die zu dieser Zeit technisch möglich waren..
Durch die von der Weltwirtschaftskrise ausgelöste finanzielle Probleme zwangen die Firma Bing im Jahre 1932 zur Einstellung der Spielzeugproduktion, um andere Konzernteile zu retten. Dennoch ging der gesamte Konzern ein paar Jahre danach in Konkurs. Die Nürnberger Spielwarenhersteller „Karl Bub“ und „Kraus“ erwarben die Maschinen, Werkzeuge und fertige Teile der Bing-Eisenbahn, die von 1932 bis 1937 als „Karl Bub Miniatur Eisenbahn“ weiter vertrieben wurde

Bing
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Nach dem Konkurs der Firma wechselte der Mitinhaber und Konstrukteur Stephan Bing, da er sich weiter der Tischeisenbahn widmen wollte, zur Firma „Trix Vereinigte Spielwaren-Fabriken, Nürnberg“. Dort brachte er seine Ideen zur Entwicklung einer neuen Modelleisenbahn im Maßstab 1:90 ein. Dieser Maßstab erhilet dann die Spurgrößenbezeichnung "00". Auch Stephan Bing’s Sohn ging zu Trix. Die Bahnen von Trix in diesen Jahren können nicht die Handschrift von Bing verleugnen.

Einige Mitarbeiter der Fa. Bing machten sich selbstständig. Darunter der Mustermacher Heinrich Müller und Heinrich Schreyer. Im Jahre 1912 gründeten sie die Firma Schreyer & Co. Der daraus entstandene Name war die bwekannte Firma "Schuco" die mit disem Namen 1924 eingetragen wurde. Schuco wurde 1976 aufgelöst. Heute werden nur noch Schuco-Replica hergestellt und verkauft.

Im Jahre 1935 gründete Hans Biller, ebenfalls ein ehemaligen Mitarbeiter der Firma Bing, die Firma Biller. Das bekannteste Produkt ist die „Biller-Bahn“, eine robuste, qualitativ hochwertige Lorenbahn. Die Firma ging aber im Jahre 1977 in Konkurs.

Durch die von Bing auf dem deutschen Markt aufgebaute Massenproduktion, sind auch heute noch viele dieser Bing-Produkte in Versteigerungen (auch bei Ebay) und Sammlerauktionen zu finden

Wer mehr Bing-Modelle sehen will, hier geht es zu den: ---> Bing-Eisenbahnmodellen





 
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