Die Metallwarenfabrik Johann Distler K.G. wurde im Jahre 1895 in Nürnberg gegründet. Bis zum Jahre 1914
wurden in dieser Firma Kleinspielzeuge produziert.
In den 1920er und 1930er Jahren erweiterte die Firma Distler seine Produktpalette und produzierte auch
hochwertigere Spielzeugartikel, wie z. B. Eisenbahnen in Spur 0 mit Uhrwerkantrieb.
Ab dem Jahre 1936 übernahm der Unternehmer Ernst Voelk, der im Jahre 1938 dann auch die Spielwarenfabrik
Trix kaufte, auch die Fa. Distler.
Nach dem zweiten Weltkrieg produzierte Distler unter Ernst Voelk bis 1962 preiswerte, meist batteriegetriebene
H0-Spielzeuge (Eisenbahnen und Autos) am Anfang in Blech, später auch aus Kunststoff.
Vor allem im Bereich der 4.5-Volt Batterie-Eisenbahnen , die ab 1953 bis 1960 parallel zum bestehenden
Trix-Express Modellbahnprogramm hergestellt wurden, vermischte sich die Angebotspalette von Trix Express und Distler.
Der Grund war der von Distler entwickelte Elektromotor mit seinen ausgezeichneten Laufeigenschaften.
Selbst nach Großbritannien gelangte dieser Motor und kam dort in den 1950er Jahren in den Tenderloks der
damaligen TTR-Startpackungen (Trix-Junior) auf den Markt.
Die Batteriebahn war für viele Jugendliche der Nachkriegsgeneration der erste Kontakt mit der Modelleisenbahn.
In den 1950er-Jahren wurden von der Firma weiter nur einfache Blecheisenbahnen für die Spur H0 gebaut.
Da das Marktsegment für diese Waren nur über Kaufhäuser erweitert werden konnte, verkaufte Distler
hautsächlich an Kaufhäusern und Versandhäuser. Dies führte aber dazu, dass die Modelle von den eigentlichen
Modellbahnern nicht weiter beachtet wurde. Wer kaufte schon seine Modellbahnartikel als Modellbahner in Käufhäusern.
Das war Spielzeug und damit wollte der ambitionierte Modellbahner sicher nicht zu tun haben.
Zu dieser Zeit fertigte aber Distler neben Modellen der SDpur: H0 auch noch Modelle in der Spurgröße 0.
Ende der 1950er Jahre änderte sich der Spielzeugmarkt und diese Veränderungen trafen Distler besonders hart, da die Firma
ja ausschließlich auf Spielzeugwaren setzte und nicht auch Modellwaren. Distler konnte sich gegen die Modellbahnkonkurrenz, die
mit hochwertigen Modellen aufwarten konnte, somit nicht mehr durchsetzen.
Im Jahre 1962 wurde die Produktion eingestellt und die Herstellungsanlagen wurden nach Belgien verkauft.
Leider konnte die Fa. Distler nicht den Sprung in den Modellbahnbereich schaffen und verlor somit den Markt, da sich die
Käufer höherwertigen Modellbahnwaren zuwandten..
 
 
 
 
 
Zum Vergrößern -- Bild anklicken
|