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Rivarossi Motoren - Spurgröße: N Die Firma Rivarossi produzierte auch Spur: N - Modelle. Leider sind die N-Motoren von Rivarossi bereits immer nach kurzer Laufzeit stark verschmutzt. Die ersten Motoren die hier von Rivarossi verbaut wurden, sind für den Dauerbetrieb nicht geeignet. Rivarossi benutzte einen Kunststoff, der mit der vom Motor erzeugten Wärme zu Versprödungen neigt. Manchmal ist dieser Kunststoffmantel bereits nach wenigen Standzeiten - durch die starke Erwärmung - brüchig. Auch Verformungen treten auf. Dadurch verschieben sich dann Motorteile und der Motor läuft nicht mehr rund. Rivarossi beseitigte im Laufe der Zeit diesen Mangel durch einen kräftigeren Kunststoff, der weniger Temparaturanfällig war. Die nachfolgende Tabelle zeigt Eigenschaften der Rivarossi - N - Motoren
Der Rivarossi Motor Nr. 110154 - Spur: N Der Rivarossi Motor ist ein Scheibenkollektormotor für Spur: N Loks. Vergrößern -- Bild anklicken Der Rivarossi Motor Nr. 110880 - Spur: N Der Rivarossi Motor ist ein Scheibenkollektormotor für Spur: N Loks. Vergrößern -- Bild anklicken Der Rivarossi Motor Nr. 113341 - Spur: N Der Rivarossi Motor ist ein Trommeökollektormotor für Spur: N Loks. Er ist u.a in der Rivarossi Lok E444 enthalten. Vergrößern -- Bild anklicken |
Anleitung zu Zerlegung von Rivarossi Motoren Wenn Probleme mit einem Rivarossi Motor bestehen, dann ist dieser Motor genauer unter die Lupe zu nehmen. Deshalb zuerst das Gehäuse der Lok öffnen. Bereits hier kann schon das erste Problem bestehen, wenn keine Kenntnis über den Öffnungsmechanismus vorliegen. Gut dran ist der Modellbahner, wenn er eine Bedienungsanleitung für diese Lok sein eigen nennen kann. In jedem Fall beim Öffnen der Lok sorgfältig und mit Bedacht vorgehen. Keine Gewalt anwenden. Nach Abnahme der Chassis liegt meistens der Motor offen vor. Sinnvollerweise sollte nun der Motor an die Gleisspannung angeschlossen werden, um festzustellen ob und wenn er noch läuft, wie er dreht. Überprüfen, wenn der Motor nicht dreht, ob überhaupt ein Stromverbrauch vorliegt. Hier leistet einen Multimeter gute Dienste. Falls Strom vorhanden, ist folgendes zu prüfen:
- fehlen die Kohlebürsten bzw. sind die Andruckfedern in Ordnung Wenn ein mechanisches Geräusch auftritt und der Motor beim Drehen immer wieder festsitzt, zeigt dies, dass der Anker an etwas reibt. Wenn der Motor also nicht läuft oder nur stockend, dann muss der Motor aus der Halterung genommen und zerlegt werden. 1. Schritt: Entfernen der Bürstenhalter, Motorkohlen und der Bürstenhalterfedern. Manchmal bleiben die Bürsten im Motor, wenn die Halter herausgezogen werden. Einfach vorsichtig auf den Motor klopfen, dann fallen die Kohlebürsten heraus. 2. Schritt: Motorkappe abziehen. Die "Motorkanne" hat zwei Schlitze, in die die Kappe passt. Eine davon hat eine flache Unterkante und die andere hat eine "V"-förmige Unterkante. Diese dienen hauptsächlich dazu, den Motor für eine korrekte Drehrichtung mit einer bestimmten Polarität richtig auszurichten. Wenn die die Kappe beim Zusammenbauen des Motors auf die gleiche Weise wieder angebracht wird, muss das "Rivarossi" -Logo (auf der Kappe) sich relativ zu den beiden Schlitzen in der Dose befindet. Zu beachten ist beim Abnehmen der Kappe, ob die Anlaufscheibe (bzw. Unterlegscheibe) auf der Motorwelle oder in der Kappe bleiben. Die Scheiben sind sehr leicht zu übersehen und wenn sie verloren gehen, gibt es so schnell keinen Ersatz. Deshalb Unterlegscheiben von der Kappe oder der Welle entfernen und z.B. in eine magnetische Schale legen (gibt es im Versandhandel für billiges Geld). 3. Schritt: die weitere Zerlegung des Motors hängt von der Motorart ab. Bei den Pacific- und Mikado-Lokmotoren muss lediglich die Kunststoffkupplung von der Welle gezogen werden, um den Anker zu entfernen. Den Anker sollte man allerdings nur aus dem Motor entfernen, wenn dies unbedingt erforderlich ist. 4. Schritt: Wenn allerdings z.B. die Schneckenwelle defekt ist bleibt dies dem Modellbahner nicht erspart. Das Abziehen der Kardangelenke geht einfach, da sie aus Plastik bestehen und ohne großen Kraftaufwand von der Welle abgezogen werden können. Anders sieht die Sache bei der Schneckenwelle aus. Einen kleinen Abdrücker kann man nicht verwenden, da die Schnecke ein geschlossenes Ende hat. Eine Methode, besteht darin, die Schnecke mit zwei Schraubendrehern zwischen der Schnecke und dem Motor abzudrücken. Falls die Welle defekt ist, kann sie mit einem Feinmechanikerschleifer längs abgeflext werden. (Bitte Schutzbrille aufsetzen) Weiteres Vorgehen Wenn der Motor vollständig zerlegt ist, kann der Schaden am Motor sicherlich festgestellt werden. Meistens sind die Rivarossi Motorteile in der Regel in Ordnung. Hautsächlich müssen die Teile gereinigt werden und der Permamagnet gesäubert (z.B. mit einer Zahnbürste und Reinigungsbenzin) werden. Häufig sind die Kollektoren durch den Abrieb der Kohlebürsten verschmutzt bzw. verschmiert. Leider neigen Rivarossi Motoren zu einer erheblichen Verschleiß der Kohlebürsten bzw. der Abrieb der Bürsten ist sehr hoch (wegen der geschlossenen Struktur der Motoren). Auch die Zwischenräume zwischen den einzelnen Kollektorteilen sind mit einer weichen Zahnbürste zu reinigen. Wenn die einzelnen Kollektorsegmente nicht sauber sind, kann es zu sog. Kriechströmen zwischen den Kollektorsegmenten kommen und der Stromverbrauch des Motors steigt an. Auch die Wicklungen sind auf Brüche oder Verschleiß zu prüfen. Zu suchen sind insbesondere Windungen, die sich überlappen oder zu nahe an den Bereichen anliegen, wo die Druckscheibe sitzt. Sie werden zerstört, wenn sich der Anker dreht und auf der Unterlegscheibe oder der Buchse reibt. Um festzustellen, ob die Wicklung des jeweiligen Segmentes in Ordnung ist, ist wieder das Multimeter gefragt. Jede Wicklung sollte einen Widerstand von ca 30 Ohm aufweisen. Wenn alle Widerstandsmessungen etwa 20 Ohm betragen oder die Stromaufnahme in allen benachbarten Segmenten etwa 0,20 Ampere beträgt, sind die Wicklungen in Ordnung. Der Zusammenbau Begonnen wird damit, dass die entfernten Distanzscheiben auf das Wellenende in Richtung der Dosenbuchse gesetzt wird und diese bis zum Kunststoffende der Ankerisolierung geschoben wird. Ein wenig Silikonfett oder Silikonspray helfen hier. Vielfach quietschen Rivarossi Motoren. Der Grund ist, dass die Buchse auf der Getriebeseite meistens zu wenig Schmiermittel aufweist. Als nächstes wird der Motoranker in die Motorkanne gesetzt, damit die Welle durch die Buchse geschoben werden kann. Auf die Unterlegscheiben achten. Als nächstes ist die Motorkappe zu positionieren und in die "Motordose" zu drücken. Danach ist der Anker zu drehen, um das Drehspiel zu überprüfen. Es sollte nur sehr wenig sein. Als nächste sind die Bürsten neu zu installieren. Am besten sind die Bürstenhalter mit angebrachter Kontakt- oder Lötfahne. Die Bürste wird danach in die Halterung gesetzt und die Feder darüber. Die Originalbürsten können verwendet werden, wenn sie etwa zur Hälfte ihrer ursprünglichen Länge noch aufweisen. Wenn alles vollbracht ist, muss Spannung an den Motor angelegt werden. Wenn der Motor leise und ruhig läuft ist alles in Ordnung. Der Stromverbrauch dürfte dann zwischen 0,1 und 0,2 Ampere liegen. Auch die Geschwindigkeitsänderung sollte nicht ruckartig sein. Ein weiterer Hinweis sei Modellbahnern gegeben, die sich für eine Digitalisierung von Rivarossi Loks interessieren. Alle Rivarossimodelle aus der Ära von Rivarossi selbst, haben ein Übersetzungsverhältnis, dass mehr den Rennfahren unter den Modellbahnern, als denen, die für eine vorbildgetreue Fahrweise eingestellt sind. Da das Übersetzungsverhältnis so um die 1 : 11 (H0) ist, kann dies vor allem bei längeren Zugverbänden zu einer erheblichen Erwärmung des Motors führen. Aber auch Getriebeaufstellung ist nicht optimal und erzeugt unnötige Reibung. Es sollte deshalb bei jeder Digitalisierung von Rivarossi Loks genau überprüft werden, ob der Motor ggf. nicht doch ausgetauscht werden sollte. Vor allem die Motoren der älteren Modelle sollten immer ausgetauscht werden. Es sind halt Motoren aus einer nicht digitalen Zeit mit all den Problemen im digitalen Zeitalter. |
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