Die Motoren der Modellbahnloks - Teil: Rokal-Motoren -
     


Die Motoren der Modellbahnloks

- Rokal - Motoren -





Die Rokal Motoren - Spurgröße: TT -

Die Firma Robert Kahrmann, Lobberich am Niederrhein, war ein Metallunternehmen, dass Zinkspritzgussteile für Sanitärarmaturen fertigte. Im Jahre 1946 wurde vom Ingenieur Engelhardt und der Fa. Kahrmann eine Modelleisenbahn in der Spurgröße TT Serienreif entwickelt.

Im Jahr 1948 begann die Produktion der sog. Rokal-Modellbahn oder - wie sie damals noch hieß - "Klein-Elektrobahn". Nach zweijähriger Planung und Vorbereitung entstand eine Schlepptenderlok mit Reisezugwagen, die in einem schmucken Holzkästchen ausgeliefert wurde. Viele der ersten Zugpackungen wurden vom Firmeninhaber Robert Kahrmann an Geschäftsfreunde als Präsent verteilt.

Die ersten Lokomotiven fuhren noch mit Wechselspannung und die Modelle waren mit einer Art Steckkupplung (Fischmaulkupplung) ausgerüstet. Der Motor wurde bis zum Jahre 1949 produziert. Ab dem Jahre 1949 produzierte Rokal einen Gleichstrommotor. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die patentierte Rokal-Kupplung eingeführt.

Ab dem Jahre 1960 wurden alle Lokmodelle nach und nach auf den neuen dreipoligen Rokal-Einheitsmotor mit Scheibenkollektor umgestellt, ebenso erhielten zu diesem Zeitpunkt alle Neuheiten-Loks diesen Motor. Der Einheitsmotor besitzt kein eigenes Gehäuse, sondern wurde in das Lok-Fahrwerk hinein konstruiert. Ebenso erhielten zu diesem Zeitpunkt alle Neuheiten-Loks diesen Motor. Der Einheitsmotor besitzt kein eigenes Gehäuse, sondern wurde in das Lok-Fahrwerk eingebaut. Auf den nachfolgenden Bilder wurde dieser dreipolige Motor dargestellt.

Rokal-Motor      Rokal-Motor      Rokal-Motor      Rokal-BR80      Rokal-BR80
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Der gleiche Motortyp wurde auch in die E-Modelle und Diesellokmodelle von Rokal eingebaut. Allerdings wurden der Motor, anders wie bei den Lokmodellen in die Drehgestelle integriert. Das nachfolgende Bild zeigt den Motor in der E03.

Rokal-Motor-V200     
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Der Rokal-Motor ist sehr robust gebaut. Da der Motor im Rahmen der Lok verbaut ist, kann er aber auch nicht als Einzelstück aus dem Rahmen genommen werden. Der Motor selbst ist sehr einfach gehalten. Er besitzt einen 3-poligen Anker, der keine großen Fahrfreude bei Rangierfahrten aufkommen lässt. Der Anker lässt sich allerdings zu Reinigungszwecken mit wenigen Handgriffen aus dem Fahrwerk bzw. Rahmen ausbauen. Dazu müssen lediglich die Bürstenandruckfedern angehoben (mit einem kleinen Schraubendreher) und Motorkohlen durch leichtes Klopfen am Motor herausgeholt werden. Danach ist nur noch die Bürstenplatte abzuschrauben und beiseite klappen. Um den Anker zu reinigen genügt in der Regel ein mit Waschbenzin angefeuchtetes Tuch oder eine ausgediente Zahnbürste.. Das Reinigen des Ankers mit feinkörnigen Schleifpapier oder mit einem nicht fettenden Radiergummi ist nur in den seltensten Fällen erforderlich. Ein weiterer Motor, der von Rokal noch verbaut wurde, ist der sog. Rundmotor UMP-3 bzw UMP-4. Der Motor ist ein Permanentmagnetmotor mit Trommelkollektor und Schneckenradgetriebe, der entweder stehend wie bei der BR 89 (UPM-3) oder liegend wie beim VT 95 und den Drehgestell-Lokomotiven (UPM-4) eingebaut wird. Die Motoren unterscheiden sich nur durch die unterschiedliche Befestigungsart.

Der Antrieb erfolgt über ein selbsthemmendes Schneckengetriebe. Ein Anschieben der Lokoder die Radsätze von Hand zu drehen, führen unweigerlich zur Beschädigung des Antriebs.
Bei den Drehgestell-Loks - wie Dieselloks bzw. Elloks - wird die Antriebskraft der Motorwelle über Zwischenzahnräder auf die Schneckenwelle übertragen, die sich längs im Drehgestell befindet. Diese Welle wirkt über zwei aufgeschobene, zweigängige Schnecken auf die Schneckenräder der beiden Antriebsradsätze. Beim Modell der BR89 wirkt die Schnecke des Motors direkt auf das Schneckenrad der letzten Treibachse und beim VT 95 über Zahnräder auf eine Achse.

Rokal-Rundmotor
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Ein Hinweis für Rokalfreunde, die ihre Loks ggf. auf Digital umrüsten wollen. Es gibt mittlerweile auch Nachrüstbausätze mit sog. 5 Sterne Motoren, wie auch von Märklin bekannt. Dadurch kann das Fahrverhalten der Loks - vor allem im Rangierbetrieb - deutlich verbessert werden.

Tabelle der Rokal Motoren:

NameKurzbez.Kollektor
B1002/B1003UPMScheibenkollektor
ZylindermotorUPM-1Scheibenkollektor
ZylindermotorUPM-2Trommelkollektor
RundmotorUPM-3 bzw UPM-4Trommelkollektor
EinheitsmotorUPM-5Scheibenkollektor







Zinkpest bei Rokal

Bevor wir uns mit der Zinkpest bei Rokal befassen, wollen wir zuerst die Zinkpest erklären. Zinkpest auch Zinkfraß genannt, ist ein Korrosionsprozess, der zinkhaltige Teile befällt, die aus minderwertiger Legierungen beseht.
Betroffen sind bei Rokal alle Arten von Zinkdruckgussteilen ab den 1930er Jahren bis in die 1950er und 1960er Jahre. An betroffenen Stellen bilden sich oberflächliche Aufblühungen und Blasen. Zusätzliche Veränderungen im Inneren des Materials führen zu Spannungsrissen. Mit zunehmendem Fortschreiten wird das betreffende Teil vollständig zerstört, es zerbröselt sogar. Ein Hauptproblem bei der Zinkpest ist, dass sich die betroffenen Teile ausdehnen. Dadurch werden oft auch angebaute Teile, beschädigt. Temperaturschwankungen und hohe Luftfeuchtigkeit beschleunigen den Zerfall. Bevor man deshalb Rokal Loks kauft, sollte zuerst das Innenleben der Lok inspiziert werden.

Rokal-Motor
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