Bahninfos - Signale auf der großen und kleinen Eisenbahn - hier Formsignale
     


Signale zur Steuerung des Eisenbahnbetriebs

-- Formsignale ---


Titelbild


Inhaltsverzeichnis: Formsignale

Formhauptsignale

Formvorsignale

Zusatzschilder an Formvorsignalen

Ungültige Formsignalen

Hinweise für den Modellbahner zu den Formsignalen





Das Formhauptsignal

Gallerie

Formhauptsignale besitzen ein, zwei oder drei Flügel als Tageszeichen und ebenso viele Lichter als Nachtzeichen. Die Nachtzeichen der Formhauptsignale müssen so lange leuchten, wie Züge der betreffenden Fahrtrichtung verkehren. Die Nachtzeichen der Formhauptsignale sind ferner mit dem Eintritt der Dämmerung bis zum Eintritt voller Tageshelle anzuwenden.

Die Aufstellung des Formhauptsignals erfolgt im Normalfall rechts neben oder in der Mitte über dem zugehörigen Gleis. Ist dort keine Aufstellung möglich, wird zusätzlich das Kennzeichen K2 = Schachbretttafel benutzt.

Der Regelabstand der Signale vom Gleis beträgt:

- bei Hauptbahnen 3,1 m (gemessen von Gleismitte bis Mastkante)
- bei Nebenbahnen, Bahnhofs- und Anschlussgleisen 2,2 m.

Zwischen zwei Streckenhauptgleisen genügt ein Abstand von 2,2 m beiderseits. Kann dieser Abstand nicht mit vertretbarem Aufwand eingehalten werden, so werden für Haupt- und Vorsignale Ausleger oder Signalbrücken eingesetzt. Das Signal steht dann über der Gleismitte. Der Flügeldrehpunkt des obersten Signalflügels befindet sich 8-10 m über der Schienenoberkante.

In Bahnhöfen, auf denen nicht ständig rangiert wird, kann auch zugelassen werden, dass bei Ausfahr- und Zwischensignalen auf die Anwendung der Nachtzeichen verzichtet wird, solange die zugehörigen Gleise nicht befahren werden. Signale, die eine Gruppe bilden, müssen jedoch gleichzeitig leuchten. Die Nachtzeichen mehrflügliger Formsignale dürfen nur gleichzeitig gelöscht werden.
Das Formhauptsignal kennt zwei Stellungen und zwar "Halt" und "Fahrt".

Die Kurzbezeichnung für Halt lautet "Hp 0". "Hp 0" gilt sowohl für Zugfahrten, als auch für Rangierfahrten. Bei diesem Zustand zeigt der Signalflügel waagrecht nach rechts. In der Nacht wird zusätzlich das Nachtzeichen in Form eines roten Lichtes angezeigt.


Hauptsignale stop      Modellsignale
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a) Formhauptsignal: ein Flügel in Betrieb
Das Formhauptsignal mit nur einemn Flügel kennt nur zwei Stellungen "Hp 0" und "Hp 1"
"Hp 0" = "Halt" -- Flügel waagrecht
"Hp 1" = "Fahrt" -- Flügel waagrecht

b) Formhauptsignal: zwei Flügel
Das Formhauptsignal mit zwei Flügel kennt "Hp 0" ; "Hp 1" und "Hp 2"

"Hp 0" = "Halt" -- beide Flügel waagrecht
"Hp 1" = "Fahrt" -- oberer Flügel aufsteigend nach rechts
"Hp 2" = "Fahrt mit verminderter Geschwindigkeit" auf 40 km/h oder auf eine durch besondere Anordnung festgesetzte Geschwindigkeit -- unterer Flügel aufsteigend nach rechts

c) Formhauptsignal: zwei drei Flügel
Das Formhauptsignal mit drei Flügel kennt "Hp 0" ; "Hp 1"; "Hp 2" und "Hp 3"

"Hp 0" = "Halt" -- drei Flügel waagrecht
"Hp 1" = "Fahrt" -- oberer Flügel aufsteigend nach rechts
"Hp 2" = "Fahrt mit verminderter Geschwindigkeit" auf 40 km/h oder auf eine durch besondere Anordnung festgesetzte Geschwindigkeit -- mittlerer Flügel aufsteigend nach rechts
"Hp 3" = "Fahrt frei mit Geschwindigkeitsbeschränkung wie bei Hp 2", jedoch für einen anderen als den durch "Hp 2" gekennzeichneten Fahrweg. Das Signal ist fast nicht mehr zu sehen. Es wurde abgeschafft.

Die Formsignale allgemein, also Hauptsignal und Vorsignal sind nicht mehr sehr häufig zu sehen. In den nächsten Jahren werden sie auf den Hauptstrecken immer mehr verschwinden, da die Bahn auf Lichtsignale und in die Zukunft gesehen auf die digitale Anzeige der Signale in der Lok selbst setzt. Insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten kann der Lokführer die Signale auf der Bahnstrecke nur noch bedingt wahrnehmen. Über ein entsprechendes Display in der Fahrerkabine wird dem Lokführer die entsprechende Streckeninformation angezeigt.

Wir haben deshalb auf unseren Reisen versucht, noch alte Formsignale zu finden, die noch rein mechanisch betrieben werden. Dazu wird ein Stellwerk und eine entsprechende Seiltrasse benötigt. Das Stellwerk kann sich auch im Bahnhof selbst befinden. Es gibt nur noch wenige dieser seilbetriebenen Formsignale. Fündig sind wir im nördlichen Baden-Württemberg geworden. Die nachfolgende Bilderserie dokumentiert die nur noch selten vorhandenen seilbedienten Formsignale.


Gallerie








Die Formvorsignale

Gallerie


Die Aufstellung von Formvorsignalen erfolgt im Normalfall rechts neben dem Gleis, wobei sich die Scheibe in Augenhöhe des Lokführers befindet. Der Abstand zum Hauptsignal hängt vom Bremsweg ab und beträgt normalerweise bei Hauptbahnen 1.000m und bei Nebenbahnen 750 m.

Das Vorsignal ist mit dem Hauptsignal so verbunden, dass entweder beide Signale die Stellung gleichzeitig ändern oder dass die Signale erst dann gegeben werden können, wenn das Hauptsignal den entsprechenden Signalbegriff zeigt. Der Standort des Vorsignals ist durch das Kennzeichen K3o bzw. K3z bezeichnet und wird durch die Vorsignalbaken K4 angekündigt.

Vorsignale zeigen an, welches Signalbild am zugehörigen Hauptsignal zu erwarten ist:

- "Vo 1" --> Am Hauptsignal ist "Halt" zu erwarten, die runde Scheibe steht senkrecht. Das Nachtzeichen leuchtet Gelb.

- "Vo 2" --> Am Hauptsignal ist "Fahrt" zu erwarten, die runde Scheibe steht senkrecht. Das Nachtzeichen leuchtet Gelb.

- "Vz 1" --> Am Hauptsignal ist "Halt" zu erwarten, die runde Scheibe steht senkrecht. Das Nachtzeichen leuchtet Gelb. Der Flügel steht senkrecht.

- "Vz 2" --> Am Hauptsignal ist bei einem Flügel "Fahrt" zu erwarten. Die Scheibe steht waagrecht. Der Flügel steht senkrecht. Die Nachtzeichen leuchten grün.

- "Vz 3" --> Am Hauptsignal sind bei zwei oder mehr Flügel "Fahrt" zu erwarten. Die Scheibe steht waagrecht. Der Flügel schräg nach rechts abwärts. unten. Die Nachtzeichen leuchten grün.

Formvorsignal Halt
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Zusatzschilder an und vor Formsignalen


Vorsignaltafel ("Ne 2" bzw "So 3")
Stehen Vor- und Hauptsignal in einem um mehr als 5 % verkürzten Bremswegabstand, so ist das Lichtvorsignal durch eine einfache Vorsignaltafel (Ne 2) und ein weißes Zusatzlicht gekennzeichnet.


Vorsignaltafel - Ne 2       Gallerie

Die Vorsignaltafel zeigt dem Lokführer an, dass das Signal, vor dem sie steht eine Vorsignalfunktion hat, also ein nachfolgenden Hauptsignal vorankündigt.

Variante 1: Kennzeichnung des Standorts eines Lichtvorsignals oder eines zweibegriffigen (siehe obiges Bild - Nr. 1) Im Signalsystem entfällt die Tafel, wenn sich das Vorsignal am gleichen Mast wie das Hauptsignal ist.

Varainte 2: Ist der Abstand des Vorsignals oder der aufgestellten Vorsignaltafel vom zugehörigen Signal um mehr als 5 % kürzer als der Bremsweg der Strecke, so trägt die Vorsignaltafel auf dem oberen Rand ein auf der Spitze stehendes weißes Dreieck mit schwarzem Rand (siehe obiges Bild Nr. 2).

Variante 3: Zur Kennzeichnung des Standorts eines im verkürzten Abstand des Bremswegs der Strecke stehenden zweibegriffigen Formvorsignals oder Lichtvorsignals. (siehe obiges Bild Nr. 3).

Variante 4: Zur Kennzeichnung des Standorts eines im verkürzten Abstand des Bremswegs der Strecke stehenden dreibegriffigen Formvorsignals (siehe obiges Bild Nr. 4).

Vorsignalwiederholer bekommen keine Vorsignaltafel. Die Vorsignaltafel kann auch ohne Vorsignal aufgestellt werden (meist auf Nebenstrecken). Dann ist so zu verfahren, als sei an dieser Stelle ein Vorsignal in Warnstellung vorhanden, d.h. dass eine eventuelle Indusi sich im Betrieb befindet.



Zuordnungstafeln (So20 -- DV301)
Das durch die Zuordnungstafel gekennzeichnete Signal gilt für das Gleis, auf das die Spitze des Dreiecks weist. Die Zuordnungstafel ist dann erforderlich, wenn ein Signal wegen seines Standorts zwischen zwei Gleisen unzutreffend auch für das Nachbargleis gültig sein könnte. Sollen die Signale für beide Gleise gültig sein, sind sie durch zwei Zuordnungstafeln zu kennzeichnen. Ist das durch Zuordnungstafel gekennzeichnete Signal zusätzlich durch einen oder durch mehrere Richtungspfeile ergänzt, werden die Richtungspfeile unterhalb des zu kennzeichnenden Signals angebracht.


Zuordnungstafel     Gallerie
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Die Zuordnungstafel wird in Verbindung mit folgenden Signalen angewandt:

- Signal Ts 1
- Signale "Lf 1"," Lf 2", "Lf 3", "Lf 4" , "Lf 5", "Lf 6" und " Lf 7"
- Signale "El 1v", "El 1", "El 2", "El 3", "El 4" und "El 5"
- Signale "Ne 1", "Ne 2", "Ne 3", "Ne 4", "Ne 5" und "Ne 7"
- Signale "So 1", "So 14", "So 15" und "So 19".
- Signale "Bü 0/1", "Bü 4" und "Bü 5",
- Signal "Pf 2".

Sollen die Signale für beide Gleise gültig sein, sind sie durch zwei Zuordnungstafeln zu kennzeichnen. Die Zuordnungstafel ist über dem zu kennzeichnenden Signal angebracht. Ist das durch Zuordnungstafel zu kennzeichnende Signal zusätzlich durch einen oder mehrere Richtungspfeile ergänzt, sind die Richtungspfeile unterhalb des zu kennzeichnenden Signals angebracht.




Vorsignalbaken "Ne 3" bzw. "So 4"


Bilderserie zu den Vorsignalbaken
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Kamerabild

Bild-Nummer   Bild-Nummer   Bild-Nummer
Bilder: (c) hpw-modellbahn


Bedeutung: Ein Vorsignal ist zu erwarten.

Da Vorsignale für den Bahnbetrieb sehr wichtig, deshalb werden sie gesondert angekündigt.
- Die einstreifige Bake steht 100 m vor dem Vorsignal,
Die zweistreifige 175 m,
- Die dreistreifige 250 m.

Selten werden auch Baken mit mehr Streifen eingesetzt, die dann pro Streifen jeweils 75 m weiter vor der nächsten Bake stehen.


Vorsignalbaken
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Ungültige Signale
Hin und wieder kommt es auf Bahnstrecken vor, dass Signale als ungültig deklariert werden müssen. Ein ungültiges Signal ist durch ein weißes Kreuz mit schwarzem Rand gekennzeichnet oder es ist verdeckt. Außerdem werden ungültige Formsignale bei Dunkelheit nicht beleuchtet.

Formsignal - ungültig
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Hinweise für den Modellbahner zum Einsatz von Formsignalen
Die nachfolgenden Informationen sollen Modellbahnern eine Hilfestellung bei der Gestaltung und Aufstellung von Signalstrecken geben.

Der Abstand zwischen dem Hauptsignal und dem zugehörigen Vorsignal soll mindestens so groß sein wie der zugelassene größte Bremsweg. Kürzere Vorsignalabstände sind zulässig, wenn dies aus örtlichen Gründen nicht zu umgehen ist. Bei Verkürzungen um mehr als 5% müssen besondere Bremstafeln für den jeweils vorhandenen Vorsignalabstand (Bremsweg) aufgestellt werden.

Das Hauptsignal "Langsamfahrt" ist durch das Vorsignal "Langsamfahrt erwarten" anzukündigen. anzukündigen, wenn vom Vorsignal ab mit mehr als 60 km/h gefahren wird.

Formsignal - ungültig
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Hinweise zu den Standorten der Signale.

Ein Zug fährt in den Bahnhof ein. 500 m (bei H0-Bahnen rd. 6 cm) vor dem Bahnhof steht ein sog. Einfahrtsignal. Es handelt sich hier um ein Hauptsignal.

Wenn der Zug in den Bahnhof einfahren darf steht das Signal auf "Hp 1".

Muss der Zug durch das abzweigende Gleis einer Weiche fahren, dann zeigt es "Hp 2".

Wenn der Zug im Bahnhof angekommen ist, dann hält er am Bahnsteig. Hinter dem Bahnsteig steht das Ausfahrtsignal - ebenfalls ein Hauptsignal.

Nun will ein Güterzug durch den Bahnhof fahren. Er soll aber nicht anhalten. Dazu muss ein Vorsignal beim Einfahrtsignal stehen. Dieses zeigt dem Lokführer, ob er schon die Ausfahrt aus dem Bahnhof hat.

Bei zweigleisigen Strecken gilt in der Regel, wie auch auf der Straße: Rechtsverkehr - Die Züge benutzen also meist das in Fahrtrichtung rechte Gleis. Es gibt auch Strecken, wo dies nicht festgelegt ist.

Ob jetzt Rechtsverkehr ist oder nicht, es stehen bei zweigleisigen Strecken auch zwei Einfahrtsignale auf jeder Seite des Bahnhofs.

Handelt es sich um eine Strecke mit Rechtsverkehr, wird das Signal auf der linken Seite auch als Falschfahrsignal bezeichnet.

Bei Bauarbeiten oder Unterhaltsarbeiten kann das andere Gleis dann für den gesamten Verkehr genutzt werden.
Die Gleissperrsignale sind nur für den Rangierverkehr zuständig und kommen somit nicht außerhalb des Bahnhofs vor. Sie stehen in der Regel an Abstellgleisen oder an den Enden der Bahnsteige, um dort den Rangierverkehr zu regeln. Dazu aber in einem anderen Aufsatz mehr.

Nachfolgend wird nun ein Beispiele für das Aufstellen von Formsignalen an einem Bahnhof gezeigt. Dabei gehen wir von einem kleinen Bahnhof oder Haltepunkt aus, der eine durchgehende Strecke aufweist und einen Abstellbereich für den Güterzug.

Beispiel 1
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Erkärung des obigen Bildes:
Das Einfahrsignal (1) regelt die Zufahrt zum Bahnhof, das Güterabstellgleis ist durch das Sperrsignal (2) gesichert.
Die beiden Vorsignale (3) kündigen dem Lokführer die Signalstellung der Hauptsignale an.
Die beiden Hauptsignale (4 + 5) sind zusätzlich durch Gleissperrsignale für Rangierfahrten gesichert. Da das rechte Gleis nur mit Langsamfahrt befahren werden darf, ist dort ein zweifügeliges Formsignal (5) aufgestellt.

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