Zusatzsignale (Zs)
Zusatzsignale haben die Aufgabe einen schriftlichen Befehl zu ersetzen oder durch Signalbilder erteilten Fahraufträge zu ergänzen.
Zusatzsignale gelten nur für Zugfahrten. Ortsfeste Zusatzsignale werden in der Regel an Haupt- oder Vorsignalen gezeigt.
Die Signale "Zs 2", "Zs 2v", "Zs 3", "Zs 3v", "Zs 6" und "Zs 10" können auch allein stehend gezeigt werden.
"Zs 1" -- Ersatzsignal
Bedeutung: Am Hauptsignal "Hp 0" oder am gestörten Lichthauptsignal ohne schriftlichen Befehl vorbeifahren.
Das Ersatzsignal gilt auch, wenn es erlischt, bevor die Spitze des Zuges am Signal vorbeigefahren ist.
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Richtungsanzeiger "Zs 2"
Bedeutung: Die Fahrstraße führt in die angezeigte Richtung.
Die Fahrstraße führt in die angezeigte Richtung. Ein weiß leuchtender Buchstabe. Der Richtungsanzeiger gibt durch einen Kennbuchstaben an, für welche Fahrtrichtung
oder für welches Streckengleis mehrerer nebeneinander verlaufender Strecken das Hauptsignal auf Fahrt steht. Er wird auch angewandt, wenn dem Triebfahrzeugführer bei
größeren Bahnhöfen die Einfahrt in einen bestimmten Bahnhofsteil (z.B. Rangier- oder Personenbahnhof) angezeigt werden soll.
Der Infrastrukturunternehmer gibt die verwendeten Kennbuchstaben bekannt.
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"Zs 2v" -- Richtungsvoranzeiger
Bedeutung: Voranzeiger - Die Fahrstraße führt in die angezeigte Richtung.
Dieses Vorsignal zeigt dem Zugführer an, dass er ab dem Richtungsanzeiger seine Geschwindigkeit unter das Zehnfache der angezeigten Zahl zu
halten hat. Es handelt sich hier um eine signalisierte Geschwindigkeit, die nur für einen bestimmten Bereich (im Weichenbereich
bzw. bis zum nächsten Hauptsignal) gilt und unabhängig von der Strecken- und Zuggeschwindigkeit zu betrachten ist.
Das Signal wird dann angewendet, wenn der eingestellte Fahrweg eine niedrigere Geschwindigkeit erfordert.
Es kann zusammen mit einem Hauptsignal aufgestellt sein, dann präzisiert es die im Signalbild angezeigte Geschwindigkeit, oder es
steht alleine, dann gilt die Geschwindigkeit von diesem Punkt ab.
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"Zs 3" -- Geschwindigkeitsanzeiger
als Formsignal
Aussehen: Eine weiße Kennziffer auf dreieckiger schwarzer Tafel mit weißem Rand. Die Tafel steht in der Regel auf der Spitze; bei beschränktem Raum kann die
Spitze nach oben zeigen.
Bedeutung: Die Geschwindigkeit darf ab dem Signal das Zehnfache der Ziffern nicht überschreiten.
Dieses Signal zeigt dem Zugführer an, dass er ab Standort seine Geschwindigkeit unter das Zehnfache der angezeigten Zahl zu halten hat.
Die durch die Kennziffer angezeigte Geschwindigkeit darf vom Signal ab im anschließenden Weichenbereich nicht überschritten werden.
Die gezeigte Kennziffer bedeutet, dass der 10fache Wert in Km/h als Fahrgeschwindigkeit zugelassen ist.
Es handelt sich hier um eine signalisierte Geschwindigkeit, die nur für einen bestimmten Bereich (im Weichenbereich bzw. bis zum nächsten
Hauptsignal) gilt und unabhängig von der Strecken- und Zuggeschwindigkeit zu betrachten ist.
Das Signal wird dann angewendet, wenn der eingestellte Fahrweg eine niedrigere Geschwindigkeit erfordert.
Es kann zusammen mit einem Hauptsignal aufgestellt sein, dann präzisiert es die im Signalbild angezeigte Geschwindigkeit, oder es
steht alleine, dann gilt die Geschwindigkeit von diesem Punkt ab.
Bilder: (c) hpw-modellbahn
als Lichtsignal
Aussehen: Eine weiß leuchtende Kennziffer.
Bedeutung:siehe Ausführungen unter "als Formsignal"
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"Zs 3v" -- Geschwindigkeitsvoranzeiger
Bedeutung: Ein Geschwindigkeitsanzeiger (Zs 3) mit den gleichen Ziffern ist zu erwarten.
Dieses Signal kündigt dem Lokführer ein Signal "Zs 3" im Voraus an, damit dieser den nötigen Weg zum Abbremsen hat.
Als Formsignal
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als Lichtsignal
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"Zs 4" -- Beschleunigungsanzeiger
Bedeutung: Die Fahrzeit ist zu kürzen.
Durch das Signal wird einem Zuge der Auftrag erteilt, bis zur nächsten Zugfolgestelle die Geschwindigkeitsgrenzen des Fahrplans auszunutzen, um andere Züge nicht
aufzuhalten.
Das Formsignal wird vom Fahrdienstleiter oder in dessen Auftrag vom Wärter aus dem Fenster des Stellwerke dem Zuge entgegengehalten und wenn nötig angestrahlt. Der
Lokführer hat die Aufnahme des Signals mit Achtungspfiff "Zp 1" zu quittieren. Das Signal darf jedoch nicht gegeben werden, wenn es von einem anderen Zug fälschlicherweise
aufgenommen werden kann.
Mit Einführung des Zugbahnfunks wurde dieses Signal überflüssig.
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"Zs 5" -- Verzögerungsanzeiger
Bedeutung: Der Zug soll langsamer fahren.
Dieses Signal zeigt dem Zugführer ab, bis zur nächsten Zugfolgestelle mit etwa zwei Dritteln der Höchstgeschwindigkeit zu fahren.
Das Formsignal wird vom Fahrdienstleiter oder in dessen Auftrag vom Wärter aus dem Fenster des Stellwerke dem Zuge entgegengehalten und
wenn nötig angestrahlt. Der Lokführer hat die Aufnahme des Signals mit Achtungspfiff "Zp 1" zu quittieren. Dieses Schild ist eine Attraktion auf einer
Modellbahnanlage.
Mit Einführung des Zugbahnfunks wurden diese Signale überflüssig.
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"Zs 6" -- Gegengleisanzeiger
Bedeutung: Der Fahrweg führt in das Streckengleis entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung.
Der Gegengleisanzeiger zeigt an, dass auf zweigleisigen Strecken das Gleis entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung befahren werden darf. Der Auftrag, das Gleis entgegen
der gewöhnlichen Fahrtrichtung zu befahren, gilt bis zum nächsten Bahnhof. Liegt davor eine Abzweig- oder Überleitstelle, gilt der Auftrag bis dahin.
Das entsprechende Formsignal wird nicht mehr verwendet.
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"Zs 7" bzw. "Zs 11" -- Vorsichtssignal
Bedeutung: Am Signal "Hp 0" oder am gestörten Lichthauptsignal ohne schriftlichen Befehl vorbeifahren. Weiterfahrt nur auf Sicht.
Der Auftrag, auf Sicht weiterzufahren, gilt bis zum nächsten Hauptsignal. Das Signal gilt weiter, auch wenn es erlischt, bevor die Spitze des Zuges daran vorbeigefahren ist.
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"Zs 8" -- Gegengleisfahrt-Ersatzsignal
Bedeutung: Am Halt zeigenden oder gestörten Hauptsignal vorbeifahren, der Fahrweg führt in das Streckengleis entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung.
Am Halt zeigenden oder gestörten Hauptsignal vorbeifahren, der Fahrweg führt in das Streckengleis entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung.
Das Signal Zs 8 zeigt außerdem an, dass am Signal Hp 0 oder am gestörten Lichthauptsignal ohne schriftlichen Befehl vorbeigefahren werden darf
Der Auftrag, das Gleis entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung zu befahren gilt bis zum nächsten Bahnhof. Liegt davor eine Abzweig- oder Überleitstelle, gilt der Auftrag
nur bis dahin. Das Gegengleisfahrt-Ersatzsignal gilt auch, wenn es erlischt, bevor die Spitze des Zuges am Signal vorbeigefahren ist.
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"Zs 9" -- Bahnübergangsrtafel
Bedeutung: Nach dem zulässigen Vorbeifahren an dem Halt zeigenden oder gestörten Lichthauptsignal --> Halt vor dem Bahnübergang. Weiterfahrt nach Sicherung.
Die Bahnübergangstafel steht vor einem mit weiß-gelb-weiß-gelb-weißem, rotem oder weiß-schwarz-weiß-schwarz-weißem Mastschild gekennzeichneten Lichthauptsignal, das nur
dann einen Fahrtbegriff zeigen kann, wenn der Bahnübergang technisch gesichert ist.
Gilt die Bahnübergangstafel für mehrere Bahnübergänge, so ist die entsprechende Anzahl als schwarze Zahl im Signal "Zs 9" dargestellt.
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"Zs 10" -- Endesignal
Bedeutung: Ende der Geschwindigkeitsbeschränkung.
Ende der Geschwindigkeitsbeschränkung. Das Signal "Zs 10" gilt nur für Zugfahrten, die durch Fahrtstellung eines Hauptsignals zugelassen worden sind
und zeigt an, dass eine mit Signal "Hp 2" oder mit Signal "Zs 3" vorgeschriebene Geschwindigkeitsbeschränkung bereits vor dem Ende des anschließenden
Weichenbereichs aufgehoben ist.
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"Zs12" -- M-Tafel
Bedeutung: Am Halt zeigenden oder gestörten Hauptsignal auf mündlichen oder fernmündlichen Auftrag vorbeifahren.
Züge dürfen nach dem Halten am Halt zeigenden oder gestörten Hauptsignal auf mündlichen oder fernmündlichen Auftrag des Fahrdienstleiters vorbeifahren.
Diese Tafel wird selten angewendet, meistens noch in S-Bahn-Bereichen.
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"Zs 13" -- Stumpfgleis- und Frühhaltanzeiger
Bedeutung: Fahrt in ein Stumpfgleis oder in ein Gleis mit verkürztem Einfahrweg.
Der Stumpfgleis- und Frühhaltanzeiger erscheint am Hauptsignal für die Einfahrt eines Zuges in
- ein Stumpfgleis (Stumpfgleise der Kopfbahnhöfe ausgenommen)
- ein durch Signale abschnittsweise unterteiltes Gleis, wenn der Einfahrweg verkürzt ist
- ein anderes Gleis, wenn der Einfahrweg um mehr als 30 % kürzer als bei den übrigen Einfahrten ist.
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