Das Lackieren, Restaurieren, Patinieren, Altern und Weathern von Lok und Wagen - Teil 1
     


Modellbautechnik

Das Altern, Restaurieren und Umlackieren von Eisenbahnmodellen

- Der Einstieg in das Weathering -


Titelbild



Inhaltsverzeichnis

Zusammensetzung von Lacken

Der Einsatz von Verdünnungsmittel und Lösungsmittel

Mischen von Lacken

Trocknen von Lacken

Pigmentfarben, Pigmentpulver und Kreide

Pinseln oder Spritzen

Der Glanz -- Glänzend bis Matt




Zusammensetzung von Lacken
Obwohl es große Vielfalt an Lacken gibt, sind doch alle Lacke ähnlich zusammengesetzt. Das Grundgerüst jedes Lackes besteht aus:

 - Bindemitteln
 - Pigmenten
 - Lösemitteln
 - Hilfsstoffen

Sehen wir uns die einzelnen Bestandteile näher an:

Die Bindemittel
Bindemittel in der Farbe nennt man die nicht flüchtigen (verdampfenden) Teile eines Lackes. Die Eigenschaften der Bindemittel sind entscheidend für die Funktionsfähigkeit von Lacken. Bindemittel umhüllen die farbgebenden Pigmente und verbinden sie mit dem Untergrund.

Die Pigmente
Als Pigmente werden die im Bindemittel fein verteilten Stoffe bezeichnet, die dem Lack seine Farbe geben. Mit organischen oder synthetischen Pigmenten können vielfältige Farbtöne erreicht werden. Anorganische Pigmente (z.B. Erdpigmente, Mineralpigmente) zeigen wenig Brillanz, sind aber absolut licht- und wetterbeständig.

Die Lösungsmittel
Lösungsmittel werden im Lack benötigt, um die festen Bindemittel zu lösen und damit die Lacke verarbeitungsgerecht einzustellen. Für den Trocknungsprozess ist es von Bedeutung,dass durch eine richtige Mischung verschiedener Lösemittel der Filmbildungsprozess des Lackes ungestört verläuft.

Hilfsstoffe
Zu den Hilfsstoffen gehören:

Die Additive
Bei den Additive handelt es sich um Zusatzstoffe, die in geringen Mengen einem Lackprodukt zugesetzt werden, um notwendige Eigenschaften zu erreichen oder unerwünschte Eigenschaften zu unterdrücken.

Emulgatoren
Emulgatoren werden zur Stabilisierung der Verteilung der Lackbestandteile benötigt.

Hautverhinderer
Sie Wirken der Bildung einer ‚Haut‘ in der Dose entgegen.

UV-Absorber
Sie hemmen das Vergilben und Verspröden der Lacke durch Sonneneinstrahlung.

Verlaufsmittel
Verlaufsmittel begünstigen die gleichmäßige Verteilung des Streichfilms beim Streichen.

Trockenbeschleuniger
Sind Katalysatoren für die Reaktion von chemisch trocknenden Lacksystemen. (Härter, Konverter)

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Der Einsatz von Verdünnungsmittel und Lösungsmittel

Viele Lacke werden in einer relativ dickflüssigen Konsistenz (Viskosität) geliefert. Auch bei einer längeren Lagerung verdickt sich der Lack. Eine der wichtigsten Fragen bei der Arbeit mit Farben ist deshalb, wie viel Verdünnungsmittel muss ich einsetzen, damit die Farbe gut verläuft.
Farben und Lacke benötigen speziell angepasste Lösungsmittel, die zugleich auch ihre Verdünnungsmittel sind. Als Verdünnungsmittel können Wasser, Alkohol, Aceton und verschiedene Benzindestillate zur Anwendung kommen.
Die Hersteller bieten für ihre Produkte die verschiedensten Verdünner an. Aus unserer Praxis beim Lackieren von Modellen, stellen wir immer wieder fest, dass man im Wesentlichen mit zwei Verdünnerarten auskommt und zwar mit einem Universalverdünner und einem Pinselreiniger. Es gibt aber auch Lacke die mit Wasser verdünnt werden können. Wer überwiegend mit Acrylfarben bzw. Emaillefarben (z.B. von Revell) arbeitet, dem genügen die beiden o-g- Verdünner. Natürlich gibt es im Handel noch andere Verdünner, wie den Modellmaster-Verdünner, Tamiya-Verdünner etc. All diese Artikel sind aber im Verhältnis zum Universalverdünner bzw. Pinselreiniger teuer.

Hier gleich ein wichtiger Hinweis:
Außer Wasser, sind alle Verdünnungsmittel gesundheitsschädlich und auch teilweise hoch entzündlich. Deshalb mit Lösungsmittel nur in gut belüfteten Räumen oder in Spritzkabinen mit einer Abzugsanlage arbeiten.

Die Lösungsmittel bzw. Verdünnungsmittel weisen auch unterschiedliche "Flüchtigkeiten" (Verdunstungszeit) auf. Diese wirkt sich hauptsächlich auf die Verarbeitungszeit der Lacke aus. Eine schnellere Verdunstung des Lösungsmittels verhindert z.B. die Anfälligkeit der lackierten Fläche gegenüber Stäuben und anderen Verunreinigungen.

Bei mehrschichtigen Lackierungen verringert sich zudem die Durchtrocknungszeit, so dass sich der ganze Vorgang Lackierungsvorgang beschleunigt werden kann. Lösungsmittel mit schneller Verdunstungszeit eignen sich auch für Reinigungsarbeiten (Pinsel, Spritzpistolen etc.).

Nun zur Frage, ist deshalb, wie viel Verdünnungsmittel muss ich einsetzen, damit die Farbe gut verläuft? Am einfachsten ist es zuerst einen Probeanstrich vorzunehmen. Wenn beim Streichvorgang der Lack konturlos verläuft - also der Pinselstrich nicht mehr zu sehen ist, dann hat der Lack bzw. die Farbe die richtige Viskosität.

Die Hersteller bieten für ihre Farbprodukte die verschiedensten Verdünner an. Es kann aber deutlich aus dieser unüberschaubaren Anzahl von Produkten dennoch festgestellt werden, dass man im Wesentlichen mit zwei Verdünnerarten auskommt und zwar mit einem Universalverdünner und einem Pinselreiniger. Natürlich kann auch Wasser bei entsprechend wasserlöslichen Lacken und Farben eingesetzt werden.
Wer überwiegend mit Emailfarben (z.B. von Revell) abeitet, dem genügt der Universalverdünner oder der Pinselreiniger. Natürlich gibt es im Handel noch andere Verdünner, wie den Modellmaster-Verdünner, Tamiya-Verdünner etc. All diese Artikel sind aber im Verhältnis zum Universalverdünner bzw. Pinselreiniger teuer.

Universalverdünner   
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Mischen von Lacken
Bei der Lackierung von Modellen kommt es häufig vor, dass ein Farbton aus verschiedenen vorhandenen Farben gemischt werden muss. Vielfach ist der Modellbahner auch gezwungen Farben von verschiedenen Herstellern zu mischen. Es sind nun natürlich nicht alle Lacke untereinander mischbar. Dies liegt bereits an den Grundstoffen. Aber dennoch sind vergleichsweise viele Lacke untereinander mischbar.
Sehen wir uns mal an, welche Lacke miteinander mischbar sind:

Alkydharzlacke, Acryllacke und Nitrolacke sind untereinander mischbar. Demgegenüber können Spirituslacke nur mit Spirituslacken gemischt werden (Achtung bei älteren Trix und Märklin Modellen).

Wie geht man nun beim Mischen von Farbe vor, damit zum Einen der Farbton erreicht wird und zum Anderen die Farbmenge vergrößert werden kann.

Wichtig ist, dass der gewünschte Farbton mit wenig Farbtönen erreicht wird. Dadurch vereinfacht sich die Herstellung entscheidend. Um dies zu erreichen geht man schrittweise vor:

1. Schritt
Anmischen von wenigen Tropfen eines Lackfarbtones, danach aufbringen von Zusatzfarbtontropfen. Die Tropfenzahlen werden aufgeschrieben.
Beispiel: 5 Tropfen blau, 2 Tropfen hellblau, 2 Tropfen grau, 3 Tropfen gelb = 12 Tropfen.
Zum Aufbringen der Tropfen auf die Mischunterlage kann eine Glaspipette oder ein Zahnstocher dienen. Die jeweiligen Tropfenmengen werden aufgeschrieben
Unter ständigen Vergleich mit dem Orginalfarbton, wird die Farbmischung dem Orginalfarbton angenähert. Dabei ist immer die jeweilige Tropfenzahl aufzuschreiben.
Nun kann es aber vorkommen, dass der Farbton fasst erreicht ist und durch einen zusätzlichen Farbtontropfen das Ergebnis wieder verschlechtert wird. Um nun wieder auf den alten Stand zu kommen muss die Aufschreibung (Mischtabelle) herangezogen werden. Man fängt mit dem Mischen wieder von vorne an und geht bis zum vorletzten Schritt. An dieser Stelle kann man sich dann überlegen, ob man mit einem anderen Farbton weitermacht oder aufhört.

2. Schritt
Mischen einer gleichartig zusammengesetzten Farbe, aber mit einer größeren Menge. Die geschieht dadurch, dass die Aufschreibung unter "Schritt 1" zugrunde gelegt wird. Dazu wird ein frei gewählter Faktor (Multiplikationswert) herangezogen.
Beispiel: Die erforderliche Menge der Farbmischung soll 4 cm³ Lack sein – Diese 4 cm³ Lackmenge erreicht man durch 30 Lacktropfen/cm³ --> also 120 Lacktropfen. Für jeden Farbton unter "Schritt 1" wird somit die 10-fache Menge benötigt ---> also: 50 Tropfen blau, 20 Tropfen hellblau, 20 Tropfen grau, 30 Tropfen gelb = 120 Tropfen.

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Trocknen von Lacken
Auf das Trocknen von Lacklasuren ist ein besonderes Augenmerk zu legen. Insbesondere bei mehreren aufeinanderfolgenden Lackierungsvorgängen ist darauf zu achten, dass die jeweiligen Schichten gut durch getrocknet sind, bevor eine neue Lackschicht aufgebracht wird.
Die Trocknungszeiten von Lacken sind von folgenden Faktoren abhängig:
- vom Lack selbst (das im Lack enthaltene Lösungsmittel und die Pigmente)
- von der Temperatur der Umgebungsluft
- von der Luftfeuchtigkeit
- vom Untergrund

In der Regel sind die im Modellbau verwendeten Lacke alle „lufttrockene“ Lacke. Dies bedeutet, dass sie bei Raumtemperatur austrocknen. Nur selten wird ein Modellbahner andere Lacke verwenden. Es kann aber der Fall eintreten, dass die Trocknungszeiten der einzelnen Schichten verkürzt werden sollen. Hierzu gibt es drei Methoden:

- Die Ofentrocknung

- Die Föhntrocknung

- die Haubentrocknung

Sehen wir uns die drei Methoden näher an:

Die Ofentrocknung verbessert nicht die Lackeigenschaften. Es ist aber hier durchaus möglich, dass der Lackverlauf an der Oberfläche verbessert wird, d.h. die Oberfläche erscheint dann glatter. Ferner verkürzt die Ofentrocknung die Einwirkzeit von Staubpartikel. Gerade beim Trocknungsprozess ist darauf zu achten, dass im Raum kein Staub aufgewirbelt wird. Die Staubeinwirkung kann aber auch durch einen Behälter minimiert werden, in dem man das Modell stellt.
Wir stellen unsere Modelle zum Trocknen grundsätzlich in eine selbstgebastelte Plastikhülle. Mit einer derartigen Methode ist der Staubpartikelflug zu vernachlässigen. Zu beachten ist, dass vor der Ofentrocknung der Lack noch 10 Minuten ablüftet. Erst dann sollte das Modell in den Ofen gestellt werden. Der Backofen ist dann auf 60° - 70°Celsius einzustellen.
Bitte darauf achten, dass diese Temperatur nicht überschritten wird, sonst verliert der Lack seinen Glanz oder der Farbton ändert sich. Es kann aber auch der Lack verbrennen (verspröden).

Leider haben wir mit der Ofentrocknung erheblichen Ärger mit unseren Frauen bekommen, da der Backofen natürlich auch der Essenszubereitung diente. Um diesen Ärger zu entkommen, haben wir uns entschlossen einen kleinen Minibackofen zu kaufen. Derartige Dinge bekommt man z.B. bei Conrad-Elektronik. Der Minibackofen hat sich sehr bewährt.

Eine weitere Möglichkeit den Lack schnell zu trocknen ist die Föhntrocknung . Allerdings ist hier der Staub das größte Problem. Ohne einen geschlossenen Behälter sollte eine Föhntrocknung nicht vorgenommen werden. Der Vorteil der Föhntrocknung liegt in der schnellen Ablüftung des Lackes. Dadurch kann die Staubeinwirkung die bei der Lufttrocknung auftritt minimiert werden. Geeignet sind alle handelsüblichen Föhne.

Die Haubentrocknung ist eine Weiterentwicklung der Föhntrocknung. Benötigt wird eine Trockenhaube (wie bei der Haartrocknung). An diese Haube wird dann der Föhn angeschlossen. Das Ergebnis einer Haubentrocknung kommt dem einer Ofentrocknung sehr nahe.

Wie lange muss ich nun mein Modell im Ofen lassen bis der Lack durch getrocknet ist ?> Hier können keine genauen Angaben gemacht werden, da die Trocknungszeiten von Lack zu Lack bzw. von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sind. Hier sind die Herstellerangabe zu beachten. In Hinblick auf den Unterschied zwischen Lufttrocknung / Ofentrocknung gilt folgende Faustformel:

      Zeit = Lufttrocknung / 48
Hierzu ein Beispiel:
Ein Lack von Revell benötigt für die Trocknungszeit (durchgetrocknet) rd. 24 Stunden. Die Ofentrocknung dauert dann (24*60) / 48 = 30 min.

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Pigmentfarben, Kreide und Pigmentpulver
Pigmente sind farbgebende Substanzen. Im Gegensatz zu Farbstoffen bestehen sie aus Teilchen und sind unlöslich. Pigmente können anorganisch oder organisch sein. Pigmentfarben besitzen eine sehr hohe Färbekraft.

Maßgeblich für die Eigenschaften der Pigmente sind u.a. die Festkörpereigenschaften wie Kristallstruktur, Kristallmodifikation, Teilchengröße und Teilchengrößenverteilung.

Pigmente werden in in Ölfarben, Lacken, Dispersionsfarben, Druckfarben und Buntstiften verwendet. Die Farbe wird bei den Pigmenten aus den bunten Steinen, Metallen und Mineralien gewonnen. dazu werden die Ausgangsmaterialien fein gemahlen und in Lösungsmitteln aufgelöst. Für jedes Pigment gibt es das entsprechende Lösungsmittel. Wenn sich das Lösungsmittel nach einer gewissen Zeit verflüchtigt hat steht es als Pulver zur Verfügung.

Je feiner ein Pigment-Teilchen gemahlen wurde, desto intensiver leuchtet die Farbe. Manchmal ändert sich die Farbe sogar.

Für den Modellbahner der seine Loks, Wagen und Häuser etc. entsprechend altern will ist die reine Pigmentfarbe von Vorteil, da er Pigmentfarben ohne Problem mit Wasser vom Material wieder abwaschen kann. Um sie aber dauerhaft auf dem Modell zu fixieren muss er die Pigmentfarbe entsprechend z.B. mit Klarlack fixieren. Eine Fixierung der Pigmente ist notwendig, damit die Pigmente auch dauerhaft haften.

Wie fein ein Pigmentpulver gemahlen ist, hat großen Einfluss darauf, wie gut eine Oberfläche das Pulver annimmt und wie gut es ohne weitere Hilfsmittel dort haften bleibt. Eine gute Pastellkreide zum Beispiel kann trotz ihres geringen Bindemittelgehalts und dem damit verbundenen Zusammenbacken des Pulvers besser sein als manch reines Pigmentpulver. Festzustellen ist, dass auch bei hochwertigsten Pigmenten große Unterschiede zwischen verschiedenen Farbtönen ein und desselben Herstellers auftreten können. Deshalb lautet hier der Spruch "immer wieder probieren". Pigmentstaub ist besitzt kein flüssiges Bindemittel. Deshalb bekommt man mit Pigmentstaub eine matte Oberfläche.

Eine "gute" Kreide fühlt sich beim Bestreichen mit der Fingerkuppe "weich"/"fettig" an. Immer wieder finden sich im Laden "schlechte" Kreiden, die sich "hart"/"kratzig" anfühlen und es bleibt weniger Farbe am Finger zurück. Diese Kreiden (hart/kratzig) haften am Fahrzeug schlechter, auch das Auftragen ist mühsamer. Deshalb bei Kreiden auf die "Fettigkeit" achten.

Der Nachteil von Pigmentpulver und auch Kreide ist, dass die Farbschicht nicht grifffest ist und teilweise an sehr glatten Oberflächen zum Teil wieder abfällt. Insbesondere an Wagendächern ist es sehr lästig, wenn bei jedem Anfassen ein wenig des Farbpulvers auf den Fingern verbleibt. Deshalb muss auch Pigmentpulver und Kreide schnellstens nach dem Auftragen fixiert werden.

Der Vorteil von Pigmentpulver und Kreide ist dagegen, dass auch Fehler im Auftrag sehr schnell korrigiert werden können (einfach abwischen).

Bei der Verarbeitung von Pigmentfarben ist aber auf folgendes zu achten:

o Pigmentfarben sind Gesundheitsschädlich beim Verschlucken

o Pigmentfarben reizen Augen und die Haut

o Bei Berührung mit den Augen, die Augen sofort unter Wasser abspülen und den Arzt konsultieren

o Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen

Die Pigmente werden mit einem weichen Pinsel auf genommen und auf die zu alternden Bereiche aufgetupft, mit einem härteren Pinsel dann verrieben. Pigmente die nicht in Vertiefungen und Ecken hängen bleibt werden abgekehrt oder abgeblasen. Dieser „Schmutz“ haftet also von selbst. Eine Fixierung z. B. durch Übersprühen mit klarem Mattlack oder Fixativ ist nicht erforderlich, macht die Sache aber grifffest, wobei die Farben beim Übersprühen nachdunkeln. Unfixierte Pigmentalterungen können bei Bedarf ohne weiteres wieder abgewaschen werden.
Beim Altern von Modellen ist es sinnvoll die künstlich wirkenden Farben des Modells durch den Pigmentfarbenauftrag zu brechen. Danach kann durch Auftragen verschieden Pigmentfarben der Farbwert verändert werden. Da die reinen Pigmentfarben puderartig aufgetragen werden, ist die Veränderung des Farbwertes einfach zu gestalten. Sollte die Alterung des Modells nicht passen, so kann der gesamte Auftrag wieder Wasser entfernt werden. Wenn die Alterung gelungen ist, sollte - wie bereits gesagt - die Pigmentfarbe fixiert werden. Dazu entweder ein Klarlackspray oder ein Haarspray verwenden. Keinesfalls den matten Klarlack mit einem Pinsel auftragen, denn dann wird die Pigmentfarbe verwischt. Am besten mit einem Airbrusher oder einer Spraydose. Es geht auch mit einem Pumpzerstäuber, wie man es bei Duftwässererchen kennt.

Systembild-Pigment
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Pigmentfarben und die nachfolgende Aussage gilt auch für Kreidefarben, sollten immer trocken auf das Modell aufgebracht werden. Wenn dies nicht möglich ist, weil z.B. das Modell zu klein ist, dann kann der Auftrag auch "nass" erfolgen. Hierzu wird die Pigmentfarbe mit einem verdünnten Klarlack vermischt. Es entsteht damit ein matter Lack.

Eine andere Methode ist diese. Das Modell wird mit billigem Haarspray besprüht. Danach wird das Pigmentpulver aufgestreut. Es ist hier aber Übung erforderlich, da das Haarspray sehr schnell antrocknet und dann ein Aufstreuen des Pigmentpulvers nicht mehr möglich ist.

Aufbringen von Pigmentfarbe
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Weitere Hinweise zu den Pigmentfarben gibt es ---> hier

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Pinseln oder Spritzen
Dies ist eine "fast" Glaubensfrage. Aber Scherz beiseite. Sicher ist eines, Pinsel-Lackierungen können fast so gut gelingen wie Spritzlackierungen. Dabei gibt es jedoch Einiges zu beachten.

- Nur qualitativ hochwertige Pinsel benutzen.
- Pinsel sorgfältig auswaschen bzw. Reinigen.
- Die Saugfähigkeit und die Spitze des Pinsels müssen zur Aufgabe passen.

Das nur mit einem qualitativ hochwertigen Pinsel gute Arbeitsergebnisse erzielbar sind dürfte außer Zweifel sein.

Das Pinsel reinigen wird oft vernachlässigt. Meist wird der Pinsel nur mit einer Verdünnermenge ausgewaschen. Die reicht aber in der Regel nicht aus, da insbesondere der hintere Teil der Pinselhaare nicht ordentlich gereinigt wird. Besser man füllt die Schale zur Reinigung der Pinsel nach dem ersten auswaschen nochmals mit Reinigungsmittel auf und lässt den Pinsel 5 Minuten in der Reinigungsflüssigkeit. Dadurch werden auch hartnäckige Farbreste gelöst. Nach dieser Phase den Pinsel nochmals kurz durchwaschen und dann trocknen. Der Pinsel muss auch manchmal während der Lackierarbeit völlig ausgewaschen werden, weil die Farbe sogar innerhalb der Haare antrocknet. Dadurch sinkt die Saugfähigkeit, und der Pinsel wird unmerklich härter. Er hinterlässt dann unerwünschte Spuren im Lackierbild. Die Lackierarbeit ist deshalb so zu organisieren, dass bei größeren Flächen auch der letzte Auftrag keine Möglichkeit hat anzutrocknen, bevor Sie den nächsten Abschnitt in Angriff nehmen. Die Übergänge müssen nahtlos in einander fließen.

Die Saugfähigkeit und der Pinsel müssen aufeinander abgestimmt sein. Wenn Zierlinien oder Schriften aufgebracht werden, muss die Fähigkeit des Pinsels Farbe zu speichern, sehr groß sein - die Spitze des Pinsels dagegen sehr fein. Die große Speicherfähigkeit muss sein, damit die Farbe im Pinselhaar nicht zu schnell austrocknet und die Linie bzw. Schrift durchgezogen werden kann, ohne neu ansetzen zu müssen. Sollen größere Flächen lackiert werden muss die Spitze genau definiert sein (weiche Pinselhaare, beispielsweise Rotmarder), die Speicher-Kapazität jedoch um ein vielfaches größer. Die Ränder der zu lackierenden Fläche sollten deshalb zuerst mit einem feineren Pinsel vorlackiert werden und dann erst mit einem größeren Pinsel die größere Restfläche. Die Randlackierung darf aber nicht antrocknen, wenn die Innenflächen noch nicht lackiert sind.
Die verwendete Farbe muss so verdünnt sein, das sie nach dem Auftrag noch gut verfließen kann. Das ist vielfach aber wieder ein Problem, da manche Lacke nicht gut decken. da bleibt dann nichts anders übrig als den Lack durchtrocknen lassen und danach eine zweite Schicht aufbringen.

Arbeitsunterbrechungen lassen sich beim Pinsellackieren nicht verheimlichen. Es sollte deshalb angestrebt werden, wenn mit Arbeitsunterbrechungen zu rechnen ist, dass die Grundfarbe des Modells in genügender Menge vorhanden ist um die Arbeit mit derselben Farbe fortsetzen zu können.

Nun gibt es natürlich außer dem Pinsel auch noch den sog. Airbrusher - also eine kleine Spitzpistole -. Falls sich der Modellbahner mit der Anschaffung eines Airbrusher beschäftigt, sollten doch ein paar Gedanken hier weiterhelfen. Trotz einer derartigen Anschaffung wird aber der Pinsel immer noch benötigt.

Sehen wir uns die Spritz-Lackierung an. Eigentlich kommen nur zwei Arten in Frage.

- die Spraydosenspritzung
- die Airbrush-Pistolen-Spritzung mit Klein-Kompressoren oder Druckluft-Dosen

Bevor wir auf die einzelnen Spritzmethoden eingehen, ein paar Regeln die unbedingt bei der Spritzlackierung zu befolgen sind um beste Arbeitsergebnisse zu bekommen:

1. Für eine staub- und zugluftfreie Umgebung sorgen. Diese Bedingungen können durch den einfachen Bau einer Spritzkabine erreicht werden. Der Verfasser hat sich eine kleine Kabine aus Kunststofffolie und Dachlatten gebaut. Die Größe 0,80 m x 0,80 m x 0,80 m. Zu bedenken ist auch, dass Spraydosen eine große Farbvernebelung verursachen. Deshalb sollte die Kabine relativ "dicht" sein. Zur Not tut es auch ein Pappkarton. Leider ist aber die Beleuchtung dann sehr schlecht.

2. Auf ausreichende Lichtverhältnisse achten, damit die Wirkung der Lackierung angemessen beurteilt werden kann. Am besten wäre natürlich ein Arbeitsplatz am Tageslicht. Wenn dies nicht klappt, dann zumindest eine Ausleuchtung mit Energiesparlampen. Die Ausleuchtung mit Glühbirnen, LED-Leuchten oder ... ist nicht ratsam.

3. Auf eine gute Auflage für das Modell achten bzw sich eine Möglichkeit schaffen, dass Modell auch zu halten, zu wenden und zum trocknen abstellen zu können, ohne den lackierten teil zu berühren. Bei kleinen Modellteilen können z.B. Zahnstocher oder Schaschlik-Spieße gute Dienste, die in kleine Öffnungen des Modells gesteckt werden können. Zum Trocknen können dann diese Hölzchen in einen kleinen Schraubstock eingespannt werden oder mit einem Holzklemmer fixiert werden.

3. Beim Spritzlackieren immer zuerst eine dünne erste Schicht auftragen. Sie dient als Verbindung zum Träger-Material. Diese erste Schicht muss auch nicht voll decken. Dann Warten bis der Lack leicht angetrocknet ist (nicht durchtrocknen lassen) und dann erst weitere Schichten auftragen. Als Regel gilt. drei dünne Schichten im Abstand von zwei bis drei Minuten auftragen.

4. Farbtöne können auf unterschiedlichen Untergründen verschieden gut decken und auch wirken. Daher kann es in manchen Fällen sinnvoll sein, ein gesamtes Modell zunächst neutral grau oder gar weiß zu spritzen und dann erst die gewünschte Farbe aufzutragen. Schlecht deckende Farben sind beispielsweise rot und gelb. Beide sollten auf homogene Untergründe aufgetragen werden. Beide Farben ergeben z.B. auf weißen Grund eine bessere Leuchtkraft als beispielsweise auf schwarzen Grund.

5. Eine wichtige Arbeit beim Spritzlackieren ist auch das Abkleben der nicht zu spritzenden Teile. Dies gilt auch, wenn zwei verschiedene Farben aufgespritzt werden, In diesem Fall muss zuerst die aufgetragene Schicht ab geklebt werden. Zuerst die Schicht aufspritzen, die sich mit geringem Aufwand abkleben lässt. Komplexe Abklebestrukturen können hergestellt werden, in dem der Klebefilm auf eine saubere Glasplatte geklebt wird und mit einem passenden Messer - am besten mit einem Cutter oder Rasiermesser - passend zugeschnitten wird. Die so entstandene Maske von der Glasplatte abheben und auf das abzudeckende Teil kleben. Es gibt auch flüssige Klebefilme, die aber teuer sind.

6. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Unterlage fettfrei und natürlich auch staubfrei vor dem Spritzen gemacht wird. Der Verfasser macht dies immer mit seinen Modellen in einem warmen mit Spülmittel versetzten Wasser und einem Pinsel. Nur wenn der Fettfilm, der immer durch das Berühren der Modelle mit Hand vorhanden ist abgewaschen ist, kann die Farbe auch auf der Unterlage haften. Bei Modellbahnvereinen habe ich erfahren, dass aber Kunststoffmodelle anders zu reinigen sind als Gussmodelle. Deshalb soll auch diese Weisheit hier mitgeteilt werden.
Kunststoffmodelle wie bereits gesagt in warmem Spülwasser reinigen.
Blanke unlackierte Metall-Modelle in einer Mischung aus 90% Wasser, 10% Ammoniak-Lösung (25%ig) und einem Schuss Spülmittel reinigen. Nach Beendigung dieser Reinigung wäscht man am besten anschließend noch mit reinem Wasser nach.


Bevor mit Spraydosen gespritzt wird, ist mind. 3-4 Minuten (ab hörbarem Schlag der Mischkugeln) die Dose zu schütteln. Dies klingt jetzt übertrieben. Tatsache ist aber, dass die Mischkugel Zeit viele Drehbewegungen benötigt um den Lack in der Dose gut durchzumischen. Bitte auch den Lack nicht unter 18°C spritzen. Wenn diese Grundlagen nicht befolgt werden, ist in der Regel das Spritzergebnis mit Dosen nicht sonderlich gut. Es kann dann zu Lackabplatzungen und besonders auch "Lacknasen" führen.

Das Spritzen mit dem Airbrusher oder auf Deutsch mit der Luftdruckspritzpistole ist natürlich besser als mit der Spraydose. Dies liegt schon daran, dass die Düsen einer Spraydose sich nicht einstellen lassen und auch der Druck nicht regelbar ist.
Zum Spritzen mit der Spritzpistole wird ein Kleinkompressor oder eine Druckluftdose benötigt. Eine billigere Möglichkeit für das Druckmittel Luft habe ich bei einem Modellbahnkollegen gesehen. Um die Druckluft für die Spritzpistole zu bekommen hat er einen Fahrradreifen aufgepumpt und mit einem entsprechenden Adapter an den Airbrusher angedockt. Funktioniert eigentlich wunderbar.
Wenn das Arbeitsgerät bereit ist, muss dann darauf geachtet werden, dass der Druck und die Verdünnung der Farbe zueinander passen. Die Spritzpistole erzeugt durch den Luftstrahl an der Farbdüse eine äußerst feine Zerstäubung des verdünnten Lacks. Der einzustellende Verdünnungsgrad hängt vom verwendeten Lack ab. Je kleiner und diffiziler das Spritzgut ist, desto feiner muss auch die Düsenweite sein. In der Grundausstattung bietet die Spritzpistole eine 0,2 mm Düse an. Diese Düse ist besonders gut für feine und feinste Arbeiten geeignet. Benutzt man jedoch stark verdünnte, wässrige Alterungsfarben und wählt einen größeren Spritzabstand, dann ist eine solch feine Düse auch für größere Flächen gut geeignet.
Der Spritzdruck an der Pistole sollte normalerweise zwischen 1 und 1,5 bar liegen, 2 bar sind auch noch möglich. Bei höherem Spritzdruck ergibt sich eine feinere Zerstäubung, aber auch ein stärkerer Sprüh-Nebel. Niedriger Spritzdruck ergibt eine etwas gröbere Zerstäubung, weniger Nebel und einen feineren Spritzstrahl. Bei einem Druck von nur ca. 0,2 bis 0,3 bar erreicht man z. B. eine sichtbare Pünktchen-Lackierung (feine Sprenkel), die man zum Altern von Wagendächern gebrauchen kann.
Den idealen Spritzabstand sollte an einem Stück Papier ausprobiert werden. Er liegt je nach Zerstäubung zwischen 15 und 30 cm. Bei höherem Druck und größerer Düsenweite soll der Abstand größer sein und umgekehrt. Vom Verlassen der Spritzpistole bis zum Auftreffen auf das Modell soll schon ein Teil des Verdünnungsmittels verdunsten, sodass der Lack auf der Oberfläche nicht mehr läuft.
Beim Spritzen hält man den Sprühstrahl immer senkrecht auf das Modell und führt ihn im Kreuzgang (siehe Bild unten) hin und her, immer im gleichen Abstand zum Modell und mit gleichmäßiger Armbewegung. Verlaufen der Farbe und Nasenbildung können auftreten, wenn die Bewegung ungleichmäßig erfolgt oder kurz unterbrochen wird, oder wenn der Spritzabstand zu klein geworden ist.


Nun zu den Vor- und Nachteilen "Pinsels / Airbrusher":

   - Kleinste Details, wie Fensterrahmen, kleine Anbauteile, Schriften können nur mit dem Pinsel bemalt werden.
   - Der Vorbreitungsaufwand ist gering.
   - Die Umgebung braucht nicht gegen den Lacknebel geschützt zu werden.
   - Der Reinigungsaufwand ist gering.
   - Die Kosten für Pinsel sind wesentlich geringer als für einen Airbrusher.
   - Kleine Kratzer lassen sich nur mit einem Pinsel beheben.
   - Kleinste Ecken sind mit dem Pinsel erreichbar.
   - Das Abkleben der Modelle entfällt.


Demgegenüber stehen natürlich Vorteile bei der Spritzlackierung:

   - Gleichmäßige Aufbringung einer Lackschicht ist möglich.
   - Zeitgewinn bei der Lackierung größerer Flächen
   - Der Glanzgrad lässt sich besser einstellen bzw. verändern.
   - Metalliclackierungen lassen sich nur über das Spritzverfahren ansehnlich darstellen.
   - Anstriche mit ineinander laufenden Farbübergängen sind nur über das Spritzverfahren herzustellen.

Sowohl Pinsellackierungen, als auch die Spritzlackierungen haben somit entscheidende Vorteile.

Wie soll sich nun ein Modellbahner entscheiden?

Wir lackieren nunmehr Modelle schon seit zwei Jahrzehnten. Aber wir bevorzugen meistens den Pinsel. Meistens auch deshalb, weil der Aufbau der Sprizumgebung und die Reinigung des Airbrusher viel Vorbereitung und Nacharbeit erfordert, gegenüber einem Pinsel. Hinzu kommt, dass bei einer guten Pinselbemalung kein Unterschied zum Airbrusher zu sehen ist.

Nur bei größeren Modellflächen lohnt der Aufwand.

Größere Flächen und insbesondere Metalliclackierungen lassen sich aber auch gut mit einer Sprühdose aufbringen. Dies gilt auch für einen Transparent-Lackauftrag. Natürlich hat die Spritzpistole gegenüber einer Spraydose entscheidende Vorteile. So kann bei einem Airbrusher der Sprühstrahl eingestellt werden. Dadurch kann die Auftragsstärke optimal eingestellt. Demgegenüber muss auch gesehen werden, dass viel mehr Farbmenge benötigt wird (gegenüber Pinselbemalung).

Eine Spraydose erzeugt natürlich einen größeren Sprühnebel als ein Airbrusher. Allerdings ist der Zeitaufwand für die Reinigung eines Airbrusher unverhältnismäßig hoch.

Nun muss jeder Modellbahner selbst wissen, wie er lackieren will. Er sollte aber zuerst mal mit dem Pinsel und der Spraydose seine Fertigung erlangen, bevor er mit dem Airbrusher seine handwerkliche Vollendung anstrebt.

Es gibt noch weitere Verhaltensregeln beim Lackieren:

Größere Modellteile Teile sollten grundsätzlich gespritzt werden (Spraydose oder Airbrusher). Mit dem Pinsel ist ein vergleichbares Resultat nur sehr aufwendig und schwierig zu erzielen. Kleinteile hingegen sind mit dem Pinsel zu behandeln. Die Lackierreihenfolge ist ferner zu beachten.

Lackiere zuerst die gesamte Oberfläche des Modells (oder spritzen). Die farblich abgesetzten Kleinteile und Anbauteile können dann mit dem Pinsel - entsprechend der gewünschten Farbe - nachlackiert werden. In keinem Fall die Kleinteile zuerst lackieren.
Für Dampflokmodelle solle grundsätzlich nur der Pinsel eingesetzt werden. Die Ecken, Mulden und Vertiefungen sind nichts für Spraydose und Airbrusher.

Erfahrungen mit dem Airbrusher:
Es sollten nur Farben genommen werden die mit Wasser verdünnbar sind. Je feiner die Düse der Pistole eingestellt wird, um so mehr Wasseranteil muss die Mischung enthalten. Ohne Verdünnen kann Farbe nur genommen werden, wenn Düsengrößen > 0,3 mm benutzt werden. Ist aber für den Modellbahnbereich nicht akzeptabel. Verwendet man feinere Düsen, so ist die Farbe immer mit Wasser oder Verdünnungsmittel zu verdünnen.
Beim Verdünnen ist jedoch zu beachten, dass beim Zugeben von Wasser nicht nur die eigentliche Farbe verdünnt wird, sondern auch das darin enthaltene Bindemittel. Dadurch nimmt die Haftung der Farbe zum Untergrund ab. Dies verursacht in Hinblick auf die Deckungsfähigkeit und Haftfähigkeit Probleme.
Das richtige Farbe/Wasser-Verhältnis ist auch von der Pistole abhängig. Hier ist probieren angesagt. Wichtig ist auch der richtige Spritzdruck. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn der Druck am Kompressor auf die Farb-Wasser-Mischung angepasst wird. Der Spritzdruck beim airbrushen beträgt rd. 2 bar. Bei feinen Düsen und stark verdünnten Farben kann sich dieser Druck aber andern.
Das Verdünnen der Farbe bringt folgende Vorteile:
  • bessere Spritzbarkeit
  • Sparsamkeit beim Farbverbrauch
  • Düsennadel setzt nicht so schnell Farbe an
  • Leichteres Reinigen der Airbrush-Pistole
  • einfacheres Dosieren der Farbe
Spritz-Muster     Spritzmethode
Falsches und richtiges Spritzen -- Vergrößern -- Bild anklicken


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Glänzend bis Matt - der Glanz
Eine realistische Wirkung eines Modells entsteht nur durch die angemessene Verwendung glänzender, seidenmatter und matter Lacke. Dabei ergibt nicht jeder als matt ausgewiesener Lack auch wirklich einen matten Überzug. Oft wirkt das Ergebnis eher seidenmatt. Glänzende Lackoberflächen trifft man bestimmt nicht bei der Eisenbahn an. Was glänzt bei der Eisenbahn sind vielleicht Handgriffe. Solche Teile können nach einer matten Decklackierung nachträglich mit dem Pinsel und Klarlack auf Hochglanz gebracht werden. Schlecht aufgerührte, matte oder seidenmatte Farben ergeben übrigens auch glänzende Oberflächen.
Nach der Norm wird der Glanzgrad von Lacken in einer Skala von 0 bis 100% wie folgt definiert:

0 % = Stumpfmatt
20 % = Matt
40 % = Halbmatt
60 % = Halbglanz
80 % = Glanz
100 % = Hochglanz

Nach dieser Definition ist:
- seidenmatt: 10 bis 15%
- Samtmatt: 30%
- Seidenglänzend: 60%
Die Firma Märklin hat bei Ihren Modellen einen Glanzgrad zwischen 35 % und 50 %, also Halbmatt bis Halbglanz. Den Glanzgrad kann man zwar mit Messgeräten feststellen. Der Preis für diese Geräte ist aber für einen Modellbahner einfach zu teuer. Am besten ist es sich auf seine Augen und seine Erfahrung zu verlassen. Man sieht ja schließlich einem Modell an, ob der Glanzgrad der Realität nahe kommt. dazu braucht es dann kein Messgerät mehr.

Die wichtigere Frage wäre dann schon, wie stelle ich den Glanzgrad her. Nach den Erfahrungen des Verfassers kann aus einem Hochglanzlack durch Beimischen von Mattlack der entsprechende Glanzgrad hergestellt werden, der benötigt wird. Es kann aber auch der Glanzgrad eines Glanzlackes durch Beimischen eines Verdünners herabgesetzt werden. Mattierungspaste, die manchmal in den Modellbahngeschäften angeboten wird, sollte nicht verwendet werden, da diese schlechte Ergebnisse liefert.

Jetzt haben wir über den Glanzgrad gesprochen und haben festgestellt, dass für das Altern von Modellen doch hauptsächlich matte Farben verwendet werden müssen. Darüber hinaus sollen die Farben auch stark pigmentiert und gut fließfähig sein. Es sei denn man will 3-dimensionale Flecken erzeugen.

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