Der Rückmelder bzw. Gleisbesetzmelder im Dreileitersystem - Wechselstrom - H0 -
Im Bahnbetrieb kommt es häufig darauf an, dass wir wissen wollen, wo sich unsere Züge befinden. Insbesondere in Schattenbahnhöfen ist dies äußert wichtig.
Deshalb wollen wir uns ansehen, wie eine einfache optische Gleisbesetzmeldung im Dreileitersystem (Wechselstrom) ausgeführt werden kann.
Wir benötigen hier nicht viel an Elektronik (Schalter und monostabiles Relais). Das nachfolgende Schaltbild zeigt euch wie es geht.
Natürlich ist das System für nur einen Schienenstrang dargestellt. Ihr könnt das System aber auf viele Schienenstränge erweitern.
Nun zur Funktion der Schaltung.
Die Schaltung besitzt zwei Trennstellen auf dem Schienenstrang und zwar an den beiden Nullleitern (rechte und linke Schiene).
Nun muss man noch wissen, dass eine Märklin Radachse nicht isoliert ist. Dies bedeutet, dass Strom von z.B. dem rechten Wagenrad zum
linken Wagenrad fließen kann und umgekehrt. Dies kann mit einem Multimeter nachgeprüft werden.
Da wir das Abstellgleis mit dem Ein-Aus-Schalter - der auf "ON" steht - mit Strom versorgen, kann ein Zug auch in das Abstellgleis einfahren. Da die
Stromzufuhr zum Relais vorhanden ist, bleibt die Magnetspule des Relais angezogen und die Stromspannung zur Lampe bleibt unterbrochen.
Wir lassen nun einen analogen Märklinzug auf das Abstellgleis fahren. Dabei passiert der Zug die beiden unterbrochenen Schienen, bei der aber eine Schiene
(linke Schiene) über den Ein-Aus-Schalter - der auf "ON" steht - weiterhin mit Strom versorgt wird. Der Zug fährt ein. Die Lampe leuchtet nun auf, da durch die leitenden
Wagenachsen der Strom auch auf die rechte Schiene übertragen wird. Da nun auch die rechte Schiene mit Strom versorgt wird, kann über eine Verbindung zur Lampe, die
Lampe aufleuchten, da sie mit Spannung versorgt wird.
Nun wird als nächstes die Stromzufuhr zum Abstellgleis unterbrochen, damit der Zug nicht mehr fahren kann. Das Relais geht nun in Ruhestellung (kein Strom mehr
an die Spule) und verbindet den Bahnstromleiter mit dem Nullleiter. Die Lampe leuchtet weiter.
Das ganze funktioniert auch umgekehrt. Wenn das Abstellgleis wieder mit Strom versorgt wird, leuchtet weiter die Lampe. Erst wenn alle Wagen des Zuges den
Bereich der Trennstellen verlassen haben, erlischt die Lampe.
Natürlich kann auch eine LED, anstatt einer Glühlampe (mind. 12 Volt) verwendet werden (Vorschaltwiderstand dann nicht vergessen).
Bei der Schaltung ist wichtig, das über ein optisches Signal - hier eine Lampe (12 Volt) - der Modelleisenbahner sehen kann, ob das Abstellgleis mit einem Zug besetzt ist oder
ob das Gleis frei ist. Übrigens funktioniert das Ganze nicht mit Plastikräder, das diese keine leitende Verbindung herstellen können.
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Der Rückmelder im Tunnelbereich - Wechselstrom - H0 -
Nun kann natürlich diese Schaltung auch für andere Zwecke der Rückmeldung verwendet werden. Denkbar wäre der Einsatz z.B. innerhalb von Tunnelstrecken.
Wer relativ große Tunnelbereiche auf der Modellbahnanlage hat, kann die Rückmeldung dazu einsetzen, zu klären, ob sich in Tunnelbereichen ein Zug befindet, oder
im Tunnelbereich ein Wagen verloren gegangen ist. Das letztere ist wichtig damit ein nachfolgender Zug keine Kollision mit dem verloren gegangen Wagen hat.
Die Schaltung ist nicht so aufwendig wie beim Abstellgleis.
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PS: Es haben uns in Zusammenhang mit den obigen Schaltbildern, mehrere Anfragen in Hinblick auf monostabile Relais erreicht. Hierzu folgendes:
Relais sind magnetische Schalter, die von elektrischen Spannungen aktiviert werden. Es gibt hier bistabile und monostabile Relais.
Beide Varianten haben Magnetspulen - wie Weichen - die Schaltvorgänge auslösen.
Monostabile mechanische Relais besitzen in der Regel eine Magnetspule und eine Feder. Wenn Spannung an die Magnetspule gelegt wird, wird der sich z.B. innerhalb
der Magnetspule befindliche Eisenstab in Richtung Magnetspule gedrückt. Liegt keine Spannung an, so wird der Eisenstab über die Feder wieder in die Grundstellung
zurück gezogen.
Arbeitsweise:
Sobald ein elektrischer Strom durch das Relais fließt, erzeugt die Spule eine magnetische Kraft zur Bewegung der Armatur oder eines Eisenstabes.
Dabei werden die Kontakte bewegt, entweder zum Öffnen oder zum Schließen des jeweiligen Schaltkreises. Die Armatur verbleibt dann so lange in dieser Position, wie
der elektrische Strom durch die Komponente fließt. Wird die Stromversorgung unterbrochen, drückt eine Feder die Armatur und die Kontakte in die jeweils
entgegengesetzte Konfiguration. Bei einem Monostabilen Relais wird das Relais somit auf ausgesprochen vorhersehbare Art und Weise zurück
in seinen ursprünglichen Zustand versetzt.
Nachfolgend die Schaltzeichen von monostabilen Relais.
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